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Charles Leclerc (Ferrari): Wieder Zoff am Funk

Von Mathias Brunner
Charles Leclerc

Charles Leclerc

​Regelmässig beklagt sich GP-Sieger Charles Leclerc am Funk über strategische Patzer von Ferrari, auch in Sachen Reifenwahl. Das jüngste Beispiel haben wir beim Grossen Preis von Spanien erlebt.

Wissen Sie auf Anhieb, wann Ferrari letztmals einen Grand Prix gewonnen hat? Genau – es war am 10. Juli beim Grossen Preis von Österreich, da hatte Charles Leclerc die Nase vorn, also seit fast elf Monaten!

Die Italiener hatten sich von der Saison 2023 so viel versprochen, im Winter wurde vollmundig vom Titelgewinn gesprochen. Nun ist Ferrari auf Rang 4 des Konstrukteurs-Pokals zu finden, hinter Red Bull Racing, Mercedes und Aston Martin. In sieben WM-Läufen gab es für Ferrari nur einen Podestplatz, als Leclerc in Baku starker Dritter wurde.

Immer wieder kommt es zu Unstimmigkeiten zwischen den Piloten und den Renningenieuren. Mal monieren die Fahrer, dass sie in der Quali zur falschen Zeit auf die Bahn geschickt wurden und im Verkehr hängen bleiben. Mal ist die Reifenwahl fragwürdig.

In Dschidda wunderten sich die Fans über den erstaunlichen Funkverkehr zwischen Charles Leclerc und seinem spanischen Renningenieur Xavi Marcos Padros.

Der fünffache GP-Sieger Leclerc nörgelte am Funk: «So hinterher zu fahren, das ist Mist. Ich weiss nicht, was ich noch tun soll.»

Wieso diese Worte? Padros hatte sich zuvor gemeldet mit: «Volle Kanne von der Safety Car-Linie an, Lewis Hamilton ist eben hereingekommen.»

Charles exlodierte: «Xaxi, das musst du mir doch früher sagen! Aber mal ehrlich!»

Und auch auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya konnte von Harmonie keine Rede sein. Leclerc wurde aus der Boxengasse auf harten Reifen ins Rennen geschickt, nach nur 17 Runden stand er schon wieder da, um sich weiche Walzen abzuholen. Damit fühlte sich Leclerc wohler.

Als Padros dann 23 Runden vor Schluss sagte: «Wir stoppen für harte Reifen», da erwiderte Leclerc: «Nein, nein, Jungs, lasst uns nochmals weiche aufziehen.»

Das wurde vom Ingenieur als verstanden quittiert: «Copy that.»

Leclerc zögerte einen Moment und fragte nach: «Dennoch anhalten?»

Worauf Padros sagte: «Ja, Box jetzt, Box. Wir schnallen die harten drauf.»

Der Monagasse erhielt tatsächlich harte Reifen, ohne weitere Erklärung vom Kommandostand, der sich über die Einschätzung des Fahrers hinwegsetzte. Daraufhin meldete sich Leclerc bis zum Fallen der Zielflagge mit keiner Silbe mehr.

Spanien-GP, Circuit de Barcelona-Catalunya

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:27:57,860 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +24,090 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +32,389
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +35,812
05. Carlos Sainz (E), Ferrari, +45,698
06. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:03,320 min
07. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:04,127
08. Esteban Ocon (F), Alpine, +1:09,242
09. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1:11,878
10. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:13,530
11. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:14,419
12. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:15,416
13. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +1 Runde
14. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, +1 Runde
15. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1 Runde
16. Alex Albon (T), Williams, +1 Runde
17. Lando Norris (GB), McLaren, +1 Runde
18. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
19. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
20. Logan Sargeant (USA), Williams, +1 Runde

WM-Stand (nach 7 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 170 Punkte
02. Pérez 117
03. Alonso 99
04. Hamilton 87
05. Russell 65
06. Sainz 58
07. Leclerc 42
08. Stroll 35
09. Ocon 25
10. Gasly 145
11. Norris 12
12. Hülkenberg 6
13. Piastri 5
14. Bottas 4
15. Zhou 4
16. Tsunoda 2
17. Magnussen 2
18. Albon 1
19. De Vries 0
20. Sargeant 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 287 Punkte
02. Mercedes 152
03. Aston Martin 134
04. Ferrari 100
05. Alpine 40
06. McLaren 17
07. Haas 8
08. Alfa Romeo 68
09. AlphaTauri 2
10. Williams 1

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