Neues Rätsel Racing-Raritäten: Blauer Flachmann
Meist aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur Getty Images stellen wir jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com.
Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.
Die Auflösung des letzten Rätsels: Der Brasilianer Ingo Hoffmann mit seinem Fittipaldi FD04-Ford Cosworth im Training zum Grossen Preis der USA-West in Long Beach/Kalifornien. Hoffmann war zu wenig schnell, um am Rennen teilnehmen zu können.
Der am 28. Februar 1953 in São Paulo geborene Hoffmann konnte sich in seiner Rennkarriere nur für drei Formel-1-WM-Läufe qualifizieren – alle drei für den Fittipaldi-Rennstall Copersucar. In Brasilien 1976 wurde er Elfter, in Argentinien 1977 schied er aus, in Brasilien 1977 wurde er Siebter.
Hoffmann verdiente sich seine Sporen zuhause mit Einsätzen in der Formel V und mit Tourenwagen. Dann folgte er seinem Idol Emerson Fittipaldi Richtung England, nach nur einem Jahr in der britischen Formel 3 fand er sich bereits in der Königsklasse wieder.
Das Timing stimmte nicht: Hoffmann war zu unreif für die Königsklasse, und Copersucar hatte mit Ach und Krach ein Budget, um einen Wagen vernünftig in der Formel 1 einzusetzen, aber gewiss nicht für zwei Fahrzeuge. Hoffmann kam nur sporadisch zum Einsatz, dann wurde das Konzept von zwei Rennwagen fallengelassen.
Es sollte die einzige F1-Chance des heute 72-Jährigen sein. Hoffmann versuchte, seine Karriere in der Formel 1 neu aufzubauen. Er trat im Rennstall des späteren McLaren-Chefs Ron Dennis an, 1977 mit einem Ralt, 1978 mit einem March.
Die Ergebnisse zeigten, dass Hoffmann durchaus Talent hatte: Gesamtsiebter 1976 (mit drei dritten Rängen), Gesamtsechster 1977. Aber das reichte nicht, um erneut einen Fuss in die Formel-1-Tür zu bekommen.
Ingo Hoffnung kehrte in seine Heimat zurück, und nun startete er richtig durch: In der stark besetzten brasilianischen Stock-Car-Meisterschaft eroberte er unfassbare zwölf Titel – 1980, 1985, 1989 bis 1994, 1996 bis 1998 sowie 2002). 2006 gewann er sein 100. Rennen in dieser Kategorie.
2008 hängte er seinen Helm im Alter von 55 Jahren an den Nagel, in seiner letzten Saison gewann er in der brasilianischen GT3-Meisterschaft mit seinem Lamborghini Rennen. Das StockCar-Finale 2008 beendete er – passenderweise in Interlagos – als Dritter auf dem Siegerpodest.
Damit zum neuen Rätsel: Dieser Fahrer, hier unterwegs mit einem blauen Flachmann, rückte einst auf der Ferrari-Testbahn Fiorano aus, aber nicht mit einem Formel-1-Auto.
Machen auch Sie mit! Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.










