MotoGP: Bagnaias erstaunliche Einsicht

Wildcard Aleix Espargaro über Pol: Den Tränen nahe

Von Thomas Kuttruf
In Valencia wieder mit einer Wildcard aktiv: Aleix Espargaro

In Valencia wieder mit einer Wildcard aktiv: Aleix Espargaro

Der große Aufwand von Honda schnellstmöglich an die Spitze der MotoGP zurückzukehren, wird von einer weiteren Wildcard mit Aleix Espargaro unterstrichen. Der Veteran hatte vorab einiges zu erzählen.

Bereits zum fünften Mal während der laufenden Saison hat auch die Honda-Testabteilung mit Testfahrer Aleix Espargaro das GP-Fahrerlager bezogen. Der Ende 2024 als Stammfahrer bei Aprilia zurückgetretene Katalane verbringt ein alles andere als langweiliges Leben. Denn neben dem Intensiv-Engagement ist der 36-Jährige auch noch als Rennradprofi für die spanische Mannschaft Lidl-Trek aktiv.

Der Job bei HRC trägt Früchte, freut sich Espargaro, der direkt von einem Test in Aragon nach Valencia gereist war: «Auch wenn der letzte Test nicht ideal war – das Wetter war nicht sehr gut und Michelin hatte nicht das korrekte Reifenmaterial mitgebracht –, hat es wieder einmal mehr gezeigt, wie massiv Honda die Entwicklung vorantreibt. Wir sind gefühlt eine Million Tage in Sepang gefahren, haben in Europa erprobt und jetzt noch einmal in Aragon vor dem Finale. Es ist erstaunlich, wie viel wir arbeiten.»
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Ein großes Thema ist das bestehende Concessions-System, denn Honda steht kurz davor, in den nächst höheren Rang C aufzusteigen. Das Projekt würde erste Privilegien verlieren, unter anderem wäre die Entwicklung der Motoren eingefroren. Bedeutet der Aufstieg einen Nachteil? Alex Espargaro widerspricht: «Auf keinen Fall – es ist immer gut, sich zu verbessern, und für mich gehört Honda schnell in den Rang A!»

Der Testfahrer gab auch zu: «Es wäre unmöglich, diese Verbesserungen ohne das Testteam zu schaffen. Wir hatten enorme Möglichkeiten und Honda hat diese auch ausgenutzt, indem sie unentwegt neue Teile nachgeschoben haben. Nur als Beispiel: Honda hat diese Saison allein drei Motor-Updates gebracht und der aktuelle Motor ist wirklich super stark. Gäbe es diese Möglichkeiten nicht, wären die Honda-Fahrer heute mit der ersten Version sicher nicht mal in der Lage, in den Top-10 zu fahren. Dagegen schaut es jetzt so aus, dass wir seit einiger Zeit bei jedem Event mindestens einen Piloten haben, der das Tempo für einen Podestplatz hat.»

Zutiefst beeindruckt zeigte sich Aleix Espargaro von den Leistungen seines jüngeren Bruders Pol, der in Valencia nicht mehr am Start ist, der aber zuletzt bravourös als Ersatz für Maverick Vinales agiert hatte. «Was Pol da geleistet hat, ist schwer in Worte zu fassen. Das gilt speziell für Portimao. Als er am Freitag direkt ins Q2 gefahren ist, da war ich kurz davor, zu weinen. Ich hatte wieder das Bild von ihm vor Augen nach seinem Crash mit der GASGAS. Es ging ihm richtig schlecht, er konnte noch lange danach nicht einmal den Arm heben – doch er hat sich wieder zurückgebracht und das nicht nur auf das Niveau eines Testfahrers – sein inneres Feuer als Rennfahrer ist nie erloschen.»

Abschließend ließ sich der MotoGP-Veteran noch einige Worte zu Yamaha-Neuzugang Toprak Razgatlioglu entlocken – der Superbike-Weltmeister und zukünftige Pramac-Pilot war mit Espargaro in Aragon auf der Strecke: «Wie gesagt, die Bedingungen waren nicht ideal, ich selbst habe mich nicht getraut, Kurve 2 mit voller Schräglage zu fahren. Das, was ich von Toprak mitbekommen habe, das sah wirklich sehr gut aus – ich denke, Yamaha hat einen guten Fang gemacht. Er ist auch sehr angenehm – wir hatten im Hotel Zeit, uns etwas zu unterhalten.»

Am kommenden Dienstag gibt der Türke dann sein offizielles MotoGP-Debüt für Yamaha – und damit für den Hersteller, der auch dank der Honda-Testoffensive ans Ende des Felds in der Königsklasse gebracht hat.

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