MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Neues Husqvarna Crossover-Modell mit 400 ccm

Von Bernhard M. Höhne
Husqvarna wird seine Einsteiger-Modellpalette erweitern, so folgern wir anhand fotografierter Erprobungs-Prototypen. Neuester Erlkönig: Ein Crossover-Modell als Weiterentwicklung der Svartpilen 401.

Man mag es kaum glauben, doch Husqvarnas erste reine Straßenmodelle unter KTM-Ägide, die Vitpilen 401 und die Svartpilen 401, befinden sich seit mittlerweile mehr als vier Jahren in Produktion. Höchste Zeit also für ein tiefgreifendes Update, welches aller Voraussicht nach zum Modelljahr 2023 in den Verkauf geht und, weitaus mehr als die aktuelle Modellgeneration, auch den europäischen Markt ins Visier nimmt. Darauf deutete bereits ein erster Prototyp der neuen Vitpilen 401 hin, den Fotografen vor einigen Wochen bei ersten Testfahrten erwischen konnten und über den wir auf SPEEDWEEK bereits berichteten.

Anders als bei der aktuellen Modellgeneration des mittleren Hubraumsegments, die lediglich aus dem Café-Racer Vitpilen 401 und der Scrambler-artigen Svartpilen 401 besteht, wird die die neue Husqvarna-Einsteiger-Baureihe jedoch künftig weitaus stärker aufgefächert. Darauf deutete bereits eine Präsentation für Investoren hin, die Ende 2019 ihren Weg ins Netz fand. So sind für die nächste 401-Baureihe unter anderem eine Supermoto, ein Adventure-Bike nach Art der großen Schwester Norden 901 und sogar ein Bobber angedacht.

Ob Husqvarna und die Konzernmutter KTM all diese Pläne letztlich auch in die Tat wird umsetzen können, erscheint vor dem Hintergrund der in der Zwischenzeit eingetretenen Pandemie und damit einhergehender Anpassungen in der Produktplanung der Mattighofener jedoch noch unklar. Als bestätigt angesehen werden kann aber mittlerweile ein Modell, dass sich zwischen der Nachfolgerin der Svartpilen 401 und der völlig neuen Norden 401 platzieren wird.

Der genaue Name dieser Modellvariante ist derzeit noch unklar, doch dank erster Fotos eines frühen Prototypen können wir bereits erste Rückschlüsse auf Design und Eigenschaften des neuen Crossover-Modells ziehen: So finden sich auf der Husky mäßig geländegängige Reifen auf Drahtspeichenfelgen mit einem Format von 17-Zoll am Vorderrad, ähnlich der aktuellen Svartpilen 401.

Ein ordentliches Maß an Windschutz besorgt eine halbhohe Scheibe, hinter der ein erhöhter Lenker für eine bequemere Sitzposition sorgt. Auf dem hier gezeigten Prototypen für Aerodynamikversuche noch behelfsmäßig fixiert, später jedoch aus einem Guss ins Design integriert, ist eine Art Abrisskante über der Heckleuchte, wie sie zuletzt auch die Svartpilen 701 zur Schau stellte.

Die Investorenpräsentation, die seinerzeit erste Hinweise auf dieses Modell lieferte, zeigte zudem einen hoch gelegten Auspuff und darüber befestigte Softgepäcktaschen. Die Technik jedoch scheint ähnlich zum kürzlich erwischten Vitpilen 401-Prototypen.

Das bedeutet, dass diese Husqvarna auf dem gleichen, neuen Gitterrohrrahmen und den gleichen, neuen Motor wie die nächste Generation der 390 Duke aufgebaut wird. Ebenso wie in dieser KTM kommt auch hier ein gänzlich neu entwickelter Einzylindermotor mit knapp unter 400 ccm Hubraum zum Einsatz, der weiterhin 44 PS und etwa 37 Nm Drehmoment zur Verfügung stellen dürfte.

Die Instrumentierung wird auch hier wieder als TFT-Bildschirm aufgeführt, der die mittlerweile gängige Smartphone-Konnektivität bieten wird. Marktstart dürfte im Laufe des Jahres 2023 sein und könnte den Auftakt bilden für eine drastische Ausweitung der Husqvarna-Straßen-Modellpalette. Das erscheint auch nötig, denn mit den Vitpilen und Svartpilen 401 und 701, Svartpilen 125, der 701 Enduro und Supermoto sowie der neuen Norden 901 ist da noch Raum für weitere Strassenmodelle.

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