MotoGP: Jorge Martin lässt sich für 2026 freistellen

Racing-Raritäten - Unser Foto-Spiel
Meist aus dem Archiv der Agentur Getty Images stellen wir jeden Dienstag-Morgen ein kleines Stück Motorsport-Historie vor. Sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis.

Bitte Name, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist Sonntag der gleichen Woche, 23.59 Uhr.

Das Bild der Vorwoche (20. bis 25. Mai 2025):

Die Auflösung des letzten Rätsels: Als Tipp hatten wir mit auf den Weg gegeben – ein schwarzes Auto wirft auf dunklem Asphalt einen Schatten. Klar war das ein Hinweis auf den Rennwagen Shadow.

Etwas Verwirrung erzeugte der Helm des Piloten: Denn Stefan Johansson fuhr 1980 in Buenos Aires nicht nur mit einem schwarzen, sondern zwischendurch auch mit einem weissen Kopfschutz. Jedenfalls zeigt unser Foto den Schweden im Shadow mit der Nummer 17, beim vergeblichen Versuch, sich für den Traditions-GP zu qualifizieren.

Nach dem verpatzten Versuch in Argentinien dauerte es drei weitere Jahre, bis Johansson in der Königsklasse endlich Fuss fassen konnte – mit Rennwagen von Spirit, einem rollenden Versuchslabor von Honda für die Formel-1-Rückkehr.

In den folgenden Jahren tingelte der Mann mit den Blättern auf dem Helm (weil er als Junge «Blättchen» genannt wurde) mit verschiedenen Teams um die Welt: mit Tyrrell und Toleman 1984, 1985 und 1986 mit Ferrari, 1987 mit McLaren, 1988 bei Ligier, 1989 und 1990 bei Onyx und Monteverdi, 1991 bei AGS und Footwork.

Doch auch bei den Top-Teams Ferrari und McLaren blieb ihm der grosse Triumph versagt: Johansson erreichte als beste Ergebnisse vier zweite Ränge (1985 mit Ferrari in Kanada und den USA, 1987 mit McLaren in Belgien und Deutschland). In San Marino 1985 führte er kurz vor Schluss, dann ging ihm der Sprit aus. 1986 wurde er mit Ferrari WM-Fünfter.

Nach seiner Formel-1-Karriere wanderte Johansson in die USA aus und fuhr IndyCar-, dann Sportwagenrennen. 1997 triumphierte er an der Seite von Michele Alboreto und Tom Kristensen für Joest Racing bei den 24 Stunden von Le Mans.

Der 79-fache GP-Teilnehmer Johansson ist unter anderem deshalb mit seiner Karriere im Reinen, weil er weiss, dass leicht alles anders hätte kommen können: Im August 1987 entging der Nordländer auf dem damaligen Österreichring (heute Red Bull Ring) nur knapp dem Tod. Meinem Kollegen Sam Smith (www.sniffermedia.com) hat er detailliert erzählt, was an jenem Sommertag passiert ist.

Der alte Österreichring war eine wunderbare Freiluftrennbahn, Stefan Johansson war im freien Morgentraining unterwegs, am Lenkrad seines McLaren MP4/3-TAG Porsche. Als er über eine Kuppe vor der Jochen Rindt-Kurve schoss, traute Stefan seinen Augen nicht – ein Reh!

Johansson: «Wegen der Kuppe musstest du blind einlenken, du hast auf den Verschlag der Streckenposten ausserhalb der Kurve gezielt, dann wusstest du, dass die Linie in die folgende Kurve halbwegs stimmt. Auf dem höchsten Punkt der Kuppe wurde der Wagen jeweils ganz leicht, und dann sah ich das Vieh – ein Reh traf eben Anstalten, sich gemütlich auf den Asphalt zu setzen!»

Eines dieser eleganten Tiere kann leicht mal 100 Kilo wiegen, Johansson wusste genau: Ausweichen war keine Option mehr, es ging nur noch darum, wie die Kollision verlaufen würde.

Stefan weiter: «Ich hatte nicht einmal Zeit, um zu bremsen. Ich traf das Reh mit der linken Fahrzeugseite, dieses Geräusch werde ich mein Leben lang nicht vergessen. Der Aufprall war unfassbar, die Aufhängungspunkte wurden glatt aus dem Chassis gerissen, das Monocoque mussten wir wegwerfen. Mein Glück im Unglück war: Hätte ich das arme Reh nur dreissig Zentimeter weiter zur Mitte des Wagens erfasst, so wäre ich bestimmt am Kopf getroffen worden. Das hätte ich nicht überlebt.»

Der Unfall war noch nicht zu Ende: ohne Lenkung und ohne Bremsen rutschte Johansson Richtung Leitschienen, der zweite Aufprall.

Stefan: «Ich weiss noch, dass ich versuchte, meine Beine anzuziehen, die Cockpits waren damals so geräumig, dass das ging. Dann konnte ich nur noch hoffen. Bei diesem zweiten Schlag habe ich mir ein paar gebrochene Rippen zugezogen.»

Weiter hinten spielte sich das nächste Drama ab. Johansson: «Zehn Wagenlängen hinter mir fuhr Ayrton Senna, der von Teilen des Wilds eingedeckt wurde.»

Johansson fuhr trotz gebrochener Rippen das Rennen und wurde Siebter. Nach dem Grand Prix musste er aus dem Wagen gehoben werden, die Schmerzen waren so gross, dass es der Schwede nicht alleine schaffte.

Stefan Johansson sagt: «Die Sache mit dem Reh war wirklich übel. Allein wenn ich daran denke, mache ich mir heute noch fast in die Hose vor Angst.»

Damit zum neuen Rätsel: Dieser Fahrer trat mit Autos von vier Formel-1-Rennställen an, aber zu einem WM-Punkt hat es nie gereicht.

Hier das neue Fotospiel (27. Mai bis 1. Juni 2025)
Wer war es?
Wo war es?
Wann ist das Bild entstanden?

 

Ducati nur vierte Kraft: Silverstone veränderte alles

Von Ivo Schützbach
Das MotoGP-Rennen in Silverstone war ein Feuerwerk an Dramatik und Überraschungen, bei dem Dominator Ducati gegen Aprilia und Honda den Kürzeren zog – und gegen Yamaha keine Chance hatte.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do. 29.05., 11:10, Motorvision TV
    Nordschleife - Touristen in der "Grünen Hölle"
  • Do. 29.05., 11:35, Motorvision TV
    On Tour
  • Do. 29.05., 12:15, ORF Sport+
    Formel 1 Motorhome
  • Do. 29.05., 12:55, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do. 29.05., 13:05, ORF Sport+
    Schätze aus dem ORF-Archiv
  • Do. 29.05., 16:00, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
  • Do. 29.05., 17:45, Hamburg 1
    car port
  • Do. 29.05., 17:50, ORF 1
    Focus
  • Do. 29.05., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Do. 29.05., 20:00, Motorvision TV
    Australian Drag Racing Championship
» zum TV-Programm
6.913 20050706 C2905054512 | 9