Racing-Raritäten - Unser Foto-Spiel
Meist aus dem Archiv der Agentur Getty Images stellen wir jeden Dienstag-Morgen ein kleines Stück Motorsport-Historie vor. Sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis.
Bitte Name, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist Sonntag der gleichen Woche, 23.59 Uhr.
Das Bild der Vorwoche (5. bis 10. August 2025):

Die Auflösung des letzten Rätsels: Der Venezolaner Pastor Maldonado hatte in Monte Carlo 2013 ein Techtelmechtel mit Marussia-Fahrer Max Chilton und kam bei der Tabak-Kurve von der Ideallinie ab, die TecPro-Elemente wurden auseinandergerissen und verschoben, natürlich Renn-Abbruch, auch der zweite Fahrer von Marussia wurde involviert, Jules Bianchi.
Pastor Maldonado hat immer polarisiert. Der temperamentvolle Venezolaner schwankte zwischen Genie und Wahnsinn: Einige seiner Darbietungen waren von eindrucksvoller Makellosigkeit, ich erinnere an GP2-Siege in Monte Carlo oder den bislang letzten Grand-Prix-Sieg für Williams, 2012 in Barcelona.
Das waren Momente, als Pastor Maldonado alles richtig machte.
Und dann gab es Situationen, in welchen Maldonado seine Gegner mit Manövern verärgerte, stümperhaft wie ein Kart-Anfänger. Eine Weile wurde sogar eine Internetseite betrieben mit einem Countdown – der wurde immer auf null gestellt, wenn Maldonado einen neuen Crash hatte.
Die Uhr wurde ziemlich oft auf null gestellt.
Maldonado ging von Australien 2011 bis Abu Dhabi 2015 in der Formel-1-WM 95 Mal an den Start. Anfangs Februar 2016 bestätigte Renault: Der Däne Kevin Magnussen fährt anstelle von Maldonado. Weil Maldonados langjähriger Sponsor, die Petróleos de Venezuela S.A. (kurz PDVSA), als Geldquelle versiegt war, musste Pastor gehen, trotz Vertrags.
Wegen des fallenden Ölpreises und eines Korruptionsskandals geriet der staatlich-venezolanische Mineralöl-Konzern mit Zahlungen für Schützling Maldonado in Verzug.
Die Petróleos de Venezuela S.A. hatte für Maldonado bei Williams einen Fünfjahresvertrag ausgehandelt, jedes Jahr wurden ab 2011 rund 30 Mio Dollar fällig.
Für 2014 sprengte sich Maldonado aus dem Williams-Abkommen frei und dockte bei Lotus an – mit dem Ergebnis, dass Williams auch so bezahlt werden musste und der gleiche Betrag nochmals bei Lotus!
Steigbügelhalter von Maldonados Rennkarriere war der frühere Staatschef Hugo Chávez (im März 2013 verstorben), doch die Hilfe für Pastor war in Venezuela stets umstritten.
In einem Podcast der Formel 1 hat Maldonado den Mund ganz schön voll genommen: «Ich war voll angesagt damals, ich war der Max Verstappen jener Epoche, wie Robert Kubica davor. Die Leute kamen zu mir, jeder wollte mich. Es gab einen Punkt, da war ich ganz nahe an einem Ferrari-Vertrag, das war 2013 hinsichtlich jenes Autos, dass dann an Kimi Räikkönen ging. Ich glaubte wirklich daran, dass das klappen würde. Es gab Verhandlungen mit dem damaligen Teamchef Stefano Domenicali und auch mit dem Präsidenten Luca Montezemolo.»
Also was ist schiefgegangen? Maldonado ist der Überzeugung, er wurde letztlich ein Opfer der Personalwechsel bei Ferrari, als zuerst Stefano Domenicali seinen Platz räumen musste (April 2014) und dann Luca Montzemolo entmachtet wurde (September 2014). Maldonado sagt: «Wir haben unsere Kontakte zu Ferrari verloren und haben uns dann auf andere Möglichkeiten konzentriert.»
Wie auch immer: Maldonado lebt mit seiner Familie in Monte Carlo und ist jeweils Zaungast beim Grand Prix.
Damit zum neuen Rätsel: Wir sind bei einem Grand Prix, aber nicht bei der Formel 1.
Hier das neue Fotospiel (12. bis 17. August 2025)
Wer war es?
Wo war es?
Wann ist das Bild entstanden?