Wieder eine Motorradmesse in Zürich!
Die Swiss-Moto in den Zürcher Messehallen war seit Jahrzehnten jeweils Ende Februar der Startschuss zur Schweizer Motorradsaison - bis 2020. Damals besuchten 65.000 Besucher die Swiss-Moto, kurz bevor – ja, wer erinnert sich noch daran? – wegen Corona Publikumsanlässe eingeschränkt wurden.
2020 fand die letzte Swiss-Moto statt. Der Importeureverband Motosuisse hatte die Zusammenarbeit mit der Messe Schweiz auf 2021 gekündigt und plante die Lancierung des Motofestivals in Bern. Messechef Yves Vollenweider verliess daraufhin die Swiss-Moto.
Motosuisse legte mit der Ersatzveranstaltung Moto Festival auf dem Berner Messegelände Bernexpo als erstes einen Fehlstart hin, als man die erste Messe 2021 wegen der Maskenpflicht absagen musste.
2022 und 2023 fand das Moto Festival zweimal in Bern statt. Mit jeweils rund 40.000 Besuchern konnte das Moto Festival zwar nicht an den Erfolg der Swiss-Moto anknüpfen, war aber auch kein Totaldesaster. Abgesagt wurde das Moto Festival 2025, weil etliche Hersteller und Importeure nicht mehr mitmachten, weil sie die gestiegenen Kosten für Energie, Standbau und Personal nicht mehr stemmen konnten oder wollten. Soweit der Rückblick.
Nun wollen Yves Vollenweider und Chris Schweizer unter dem Label «Moto-Zürich» wieder eine Motorradmesse in Zürich organisieren. Beide haben bewiesen, dass sie es können: Vollenweider war während 13 Jahren Messeleiter des Swiss-Moto, Schweizer organisierte neun Jahre lang die Sektion Swiss-Custom, die innerhalb der Swiss-Moto stattfand. Geplant ist eine dreitägige Motorrad-Erlebniswelt mit Motorradausstellung, Vorträgen, Präsentationen und Stuntshows vom 20. bis 22. Februar 2026.
«Der Zeitpunkt stimmt, das Bedürfnis ist da, das Publikum wird kommen», ist Vollenweider überzeugt. «Und die Händler sagen, dass nach dem Wegfall der Swiss Moto die Schweizer Motorradsaison einen Monat später begann.»
Vollenweider stellt jedoch klar, dass die Moto-Zürich keine Neuauflage Swiss-Moto sein will. «Es wird keine nationale, sondern eine regionale Messe sein, was die Schweizer Importeure fallweise davon befreit, in einen entsprechend kostspieligen Auftritt zu investieren. Sowieso werden die Standflächen nicht so gross sein, dass die grösseren Importeure oder Hersteller ihr gesamtes Modellprogramm herzeigen können, die Neuheiten und Bestseller jedoch schon.» Denn die Moto-Zürich wird nicht wie die Swiss-Moto in den Hallen der Messe Zürich, sondern im Stadtteil Oerlikon im StageOne und der Halle 550 stattfinden. Diese Hallen verfügen über eine Grundinfrastruktur, die den Standbau stark vereinfacht.
Bis Ende Oktober 2025 braucht Vollenweider eine genügende Anzahl Zusagen von Ausstellern, um die Moto-Zürich wirtschaftlich betreiben zu können. Nach einer Informationsveranstaltung liegt der Ball nun bei der Motorradszene. Diese macht in der Schweiz derzeit ausschliesslich Negativ-Schlagzeilen: Unfälle, vor allen durch jugendliche und junge Fahrer, Lärmbelästigung von Anwohnern und Fahrer, die Pässe und Kurvenstrecken mehrmals bis Dutzende Male hoch- und wieder runterfahren. Da könnte eine regionale Zürcher Motorradmesse mit überregionaler Ausstrahlung eine willkommene Abwechslung sein.