Von Matthias Dubach
Binder zu Ambrogio: Giulian Pedone auf Jobsuche
Das Moto3-Team Ambrogio Next Racing von Fiorenzo Caponera hat sein Fahreraufgebot für nächstes Jahr unter Dach und Fach. Neben dem bereits verpflichteten Danny Webb (kommt von Mahindra) engagierten die Italiener nun auch Brad Binder für 2013. Der Südafrikaner bestritt 2012 seine WM-Debütsaison bei RW Racing auf Kalex-KTM. Ambrogio Next tritt auf Suter-Honda an. Der Binder-Transfer bedeutet für den Schweizer Giulian Pedone, dass er nach zwei erfolglosen Jahren bei Caponera ein neues Team suchen muss.
Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl: «Es war wahnsinnig rutschig»
Stefan Bradl war nach Platz 11 im nassen ersten
Training nicht enttäuscht, sprach aber von «tricky conditions». Er habe so extrem
rutschige Verhältnisse noch nie erlebt, schilderte der LCR-Honda-Pilot. «Schon
beim Rausfahren aus der Boxengasse habe ich gespürt, wie wahnsinnig rutschig
der neue Belag ist», erzählte Bradl. «Ich habe von Anfang an denselben
Hinterreifen verwendet und habe keinen Vergleich, ob eine andere Mischung
besser gewesen wäre. Die Bedingungen waren auf jeden Fall ganz, ganz heikel.
Wir hatten ausserdem ein zu aggressives Motormanagement. Ich habe auf das sanfteste
Mapping umgestellt, aber das war immer noch zu aggressiv. Komisch, den der Grip
am Vorderreifen war erstaunlicherweise gar nicht so schlecht.» Das Team
äusserte anhand der Seriennummer die Vermutung,
der Hinterreifen stamme aus einer relativ alten Produktion und sei deshalb
nicht mehr auf der Höhe seiner Leistungsfähigkeit gewesen. Bradl: «Als ich
gesehen habe, dass ich hinten keinen Grip habe, habe ich auch nicht viel
riskiert. Das Hinterrad hat zu stark durchgedreht.»
Von Oliver Feldtweg
Valencia: Nicky Hayden klar voran
Das verregnete erste MotoGP-Training in Valencia wurde
von Nicky Hayden dominiert, der mit 1:44,485 min die Bestzeit fuhr. Auf Platz 2
landete mit 0,455 sec Rückstand Dani Pedrosa auf der Repsol-Honda vor Jorge Lorenzo,
Andrea Dovizioso, Alvaro Bautista und dem besten Claiming-Rule-Piloten Aleix Espargaró
(Aprilia). Nur auf Rang 7: Valentino Rossi. Stefan Bradl reihte sich auf der
LCR-Honda an elfter Stelle ein, er büsste 3,3 sec auf die Bestzeit ein.
Übrigens: Die Wettervorhersage für Samstag und Sonntag verheisst trockenes
Wetter.
Von Matthias Dubach
Folger: «Neuer Asphalt bietet im Regen mehr Grip»
Jonas Folger lag im ersten freien Moto3-Training lange an erster Stelle, ehe er noch von Miguel Oliveira auf Rang 2 verdrängt wurde. «Am Anfang habe ich mich sehr wohl gefühlt auf dem Motorrad», erklärte der Kalex-KTM-Pilot aus dem Mapfre-Aspar-Team über die erste Session im Nassen. «Danach haben wir etwas geändert, was sich nicht gelohnt hat.» Folger versichert, dass er trotz des einwandfreien Auftritts im Regen ein Trockenrennen bevorzugen würde. «Der neue Asphalt bot im Nassen besseren Grip als der alte Belag. Wir gehen davon aus, dass wir auch im Trockenen mehr Haftung haben werden.» Die derzeitige Wetterprognose deutet aber darauf hin, dass erst am Samstag auf trockener Strecke gefahren werden kann.
Von Matthias Dubach
Erstes Training: Oliveira der Schnellste im Regen
Im ersten freien Training der Moto3-Klasse beim Valencia-GP
stellte Miguel Oliveira (Suter-Honda) die Bestzeit auf. Der Portugiese erzielte
auf nasser Fahrbahn eine Zeit von 1:53,147 min und war damit um 0,055 sec
schneller als Jonas Folger (Kalex-KTM). Weltmeister Sandro Cortese liess es bei
den schwierigen Bedingungen – neben dem Regen kam der neue Asphalt dazu –
sachte angehen und wurde Zehnter. Philipp Öttl steuerte seine Kalex-KTM in der
ersten Trainingssession seines GP-Debüts auf den einwandfreien Rang 15. Toni
Finsterbusch holte Rang 30, Luca Amato Platz 34.
Von Matthias Dubach
Valencia-GP: Pasini mit Moto2-Comeback
Alex De Angelis kämpfte nach seiner Handverletzung aus dem Phillip-Island-Qualifying vergeblich um ein rasches Comeback im letzten Saisonrennen. Beim medizinischen Check einen Tag vor dem ersten Training in Valencia stellte sich heraus, dass ein Einsatz des FTR-Piloten keinen Sinn macht. Das Team NGM Mobile Forward setzt nun anstelle von De Angelis den Italiener Mattia Pasini ein, der damit sein Comeback in der mittleren Hubraum-Klasse gibt. Pasini fuhr bis 2011 Moto2 und wechselte für 2012 als Claiming-Rule-Fahrer zu Speed Master, wo er ab Motegi durch Roberto Rolfo ersetzt wurde.
Von Günther Wiesinger
Pol Espargaró: Test mit WP-Elementen
Am Montag nach dem WM-Finale finden in Valencia
Testfahrten für die Klassen Moto3 und Moto2 statt. Etliche Fahrer werden
bereits ihre Fabrikate für 2013 in neuen Teams oder in einer anderen Kategorie testen.
Der Moto2-WM-Zweite Pol Espargaró, zuletzt GP-Sieger in Aragón und Phillip
Island, setzt sich am Montag aus einem anderem Grund auf seine Kalex. Er macht Testfahrten
mit WP Suspension, also mit Gabel und Federbein von WP. Diese Produkte wird auch
Sandro Cortese 2013 in der Moto2 verwenden. Bisher war Espargaró mit
Öhlins-Federelementen unterwegs. «Für mich kann es nur hilfreich sein, wenn die
WP-Techniker Input von einem Spitzenfahrer erhalten», erklärte Cortese. «Wenn Pol
die Produkte von WP Suspension positiv beurteilt und bei der Entwicklung hilft,
kann das nur von Vorteil sein.»
Von Günther Wiesinger
Sandro Cortese: Berkheim wird Sperrgebiet
Am 17. November wird Sandro Corteses Heimatgemeinde
Berkheim Sperrgebiet. Ab 11 Uhr wird die Durchfahrtsstrasse gesperrt, denn ab
13.30 Uhr beginnt ein pompöser Event, der mit dem Motto «Sandros Home Run»
etikettiert wurde. Red Bull, Sponsor des KTM-Werksteams und persönlicher
Sponsor des Moto3-Weltmeisters, lässt den «Hom Run» zu einem unvergesslichen
Erlebnis werden. Der Red-Bull-Air-Pilot Matthias Dolderer wird über den Wolken
von Berkheim seine Kunststücke aufführen, auch ein Red-Bull-DTM-Audi wird in
Aktion treten, dazu ein DJ. «Und ich werde natürlich mit meiner Moto3-KTM die Strasse
rauf und runterdonnern», kündigte Cortese an. Sport1 wird die Action von 14 bis
15 Uhr eine Stunde lang live übertragen. «Nach 15 Uhr wird es Party bis zum
Abwinken geben», verriet Sandro, der tags darauf nach Almeria fliegt, wo am 19.
November sein erster Moto2-Test mit Kalex stattfindet.
Von Matthias Dubach
Rossi: «2001 war es gegen Biaggi sehr hart»
Am Tag vor dem ersten MotoGP-Training in Valencia nahm Valentino Rossi Stellung zum Rücktritt von Superbike-Weltmeister Max Biaggi (41), mit dem er sich im GP-Sport über Jahre bekriegt hatte. «Ich hatte viele Fights mit Max. Unsere Beziehung neben der Strecke war nicht fantastisch», bestätigt Rossi die wohlbekannte Rivalität. «Ich erinnere mich noch gut an die Saison 2001. Es war die letzte mit den 500-ccm-Zweitakt-Maschinen, jeder wollte diesen historischen Titel unbedingt holen. Es war ein sehr hartes Duell mit Max, auf und neben der Strecke.» Rossi wurde damals auf Honda Weltmeister, Biaggi auf Yamaha WM-Zweiter.
Von Sharleena Wirsing
Cortese: «Der Sieg ist mein einziges Ziel»
Moto3-Weltmeister Sandro Cortese strebt beim Saisonfinale in Valencia nach seinem sechsten Sieg.«In Valencia habe ich nur ein Ziel und das ist der Sieg. Es wäre schön die Saison mit dem dritten Sieg in Folge abzuschliessen», erklärt der KTM-Pilot.
Von Günther Wiesinger
Moto2: Wer kennt Topan Sucipto?
Der Australier Anthony West (31) muss beim Valencia-GP pausieren, weil er nach einem positiven Dopingtest (Le-Mans-GP 2012) wegen unerlaubter
Aufputschmittel für einen Monat gesperrt worden ist. Das katarische QMMF-Team
ist bei der Suche nach einem würdigen Ersatz für West (zuletzt Zweiter in Sepang und Phillip
Island) ausgerechnet in Indonesien fündig geworden. Für Valencia wurde der 18-jährige
Indonesier Topan Sucipto verpflichtet. Er ist international ein unbeschriebenes Blatt, fährt aber beim Moto2-WM-Finale die zweite
Speed-up des QMMF-Teams neben Elena Rosell. Nächstes Jahr wird ein anderer
Indonesier die gesamte Moto2-WM bestreiten: Doni Tata Pradita wurde 2013 neben
Wilairot für das Gresini-Team verplichtet.
Von Matthias Dubach
Finsterbusch: Zum Abschluss in die Punkte?
Toni Finsterbusch steht vor dem letzten Rennen seiner ersten Saison in der WM. «Für das Wochenende in Valencia hoffe ich auf einen schönen und erfolgreichen Abschluss der Saison. Ich möchte noch einmal ein gutes Rennen zeigen und wil ein Top-15-Resultat», erklärte der Racing-Team-Germany-Pilot.
Von Henny-Ray Abrams
Lorenzo: Viel Respekt für Stoners Rücktritt
Mit Casey Stoners Rücktritt auf Ende Jahr tritt einer der grössten Rivalen des neuen MotoGP-Weltmeisters Jorge Lorenzo 2013 nicht mehr an. «Ja, nächstes Jahr
werden wir Casey vermissen», versichert der Yamaha-Star. «Aber er hat sich so entschieden, ich habe sehr viel
Respekt für ihn, weil er wahrscheinlich der talentierteste Fahrer ist, den ich
jemals auf einer Rennstrecke gesehen habe. Er ist sehr schnell, extrem schnell.
Er ist mag es, mit seiner Familie zusammen zu sein und das Leben ohne
Rennsport.»
Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl: «Ich bin ausser Konkurrenz gefahren»
Vor einem
Jahr wurde Stefan Bradl bei den «FIM MotoGP Awards 2012» am Abend nach dem
WM-Finale in Valencia von FIM-Präsident Vito Ippolito und Dorna-Chef Carmelo
Ezpeleta als neuer Moto2-Weltmeister geehrt. Am kommenden Sonntag wird Stefan
Bradl im «L’Oceanogràfic» (ein Ausstellungszentrum für Wissenschaft und Kunst)
in Valencia wieder auf die Bühne gebeten, denn er hat in seiner ersten
MotoGP-Saison die «Rookie of the Year» Wertung gewonnen. Er liegt vor dem
Finale 103 Punkte vor seinem hartnäckigen Verfolger Michele Pirro, der im
Gresini-Team eine Claiming-Rule-Honda fährt. Bradl weiss, dass er sich auf
diesen Achtungserfolg nicht allzu viel einbilden darf.
«Naja, cool
ist es trotzdem. Aber ich bin in dieser Saison der einzige Rookie auf einem der
zwölf Prototypen gewesen, also bin ich ein bisschen ausser Konkurrenz gefahren»,
hält der LCR-Honda-Pilot fest. «Man muss meine Leistung mit den Punkten der
besten Rookies in der Vergangenheit vergleichen. Da bin ich gut dabei, also
nehme ich den Pokal gerne entgegen.»
Von Oliver Feldtweg
Lucas Barros: Moto2-WM mit Pramac?
Mehr als 20
Jahre war der Brasilianer Alex Barros Bestandteil des Motorrad-GP-Sports. Er
fuhr alle Klassen von 80 ccm (WM-Debüt 1986) über 250 ccm bis zu 500 ccm (mit
nur 19 Jahren fuhr anfangs auf Cagiva) und dann in der MotoGP-Ära mit 990 und
800 ccm. Nur 2006 schweifte Barros für ein Jahr in die Superbike-WM ab – auf
einer Klaffi-Honda. Ende 2007 trat der Haudegen als WM-Zehnter nach einer
Ducati Desmosedici GP7-Saison im Team von Luis d’Antin zurück. Barros war nach
Cagiva auch Werksfahrer bei Lucky-Strike-Suzuki, Gauloises-Yamaha und
Repsol-Honda und hat bei insgesamt 276 GP-Starts sieben Siege (alle in der
Königsklasse) errungen. Aller Voraussicht nach wird der inzwischen 42-jährige
Brasilianer nächstes Jahr wieder regelmässig im GP-Paddock zu sehen sein. Sein
Sohn Lucas (er fuhr bisher Go-Kart-Rennen und in der brasilianischen
Motorrad-Meisterschaft) soll im Pramac-Team eine Moto2-WM-Saison bestreiten.
Von Günther Wiesinger
Anthony West: «Nicht schlimmer als Kaffee»
Gegenüber SPEEDWEEK hat der australische
Moto2-Pilot Anthony West (31) erstmals nach seiner Dopingsperre exklusiv
öffentlich Stellung genommen. «Was ich getan habe, ist nicht schlimmer als einen
Kaffee zu trinken», versicherte der Speed-up-Pilot, der sich in der WM-Tabelle
auf Rang 14 vorgeschoben hat. West erkämpfte zuletzt für das QMMF-Team aus
Katar in Sepang und bei seinem Heim-GP in Phillip Island zwei grandiose zweite
Plätze. Jetzt ist der Haudegen von der FIM ab 30. Oktober für einen Monat
gesperrt worden. Dem 250-ccm-GP-Sieger von Assen 2003 wurde beim Le-Mans-GP vom
20. Mai die Einnahme des Nahrungsergänzungsmittels Methylhexaneamin
nachgewiesen. Und Methylhexaneamin steht seit 2010 auf der Dopingliste der Anti-Dopingagentur WADA.
Wer West beim Valencia-GP ersetzen wird, steht noch nicht fest. «Ich muss bis
Freitag warten, dann werden mein Team und ich in Valencia bei einer
Pressekonferenz alle Fakten auf den Tisch legen», versicherte West vor seiner
Abreise nach Europa. «Ich werde am Donnerstag in Valencia eintreffen.»
Von Günther Wiesinger
Mühlebach setzt in Thailand Moto2-Suter ein
Der ehemalige Schweizer GP-Fahrer Hans Mühlebach lebt jetzt mit Frau und Familie in Thailand und bestreitet auf einer Suter die thailändische Moto2-Meisterschaft. «Wenn ich sie gewonnen habe, melde ich mich», erklärte der Luzerner beim Malaysia-GP.
Von Oliver Feldtweg
ServusTV: Mark Webber und Cortese als Gäste
Motorsport-Fans
aufgepasst: In der TV-Sendung «Sport und Talk aus dem Hangar-7» auf dem Sender
Servus-TV unterhält sich Moderator Rudi Brückner morgen Montag um 21.05 Uhr nicht
nur mit Mark Webber und Hans-Joachim Stuck über den Formel-1-GP in Abu Dhabi.
Es wird auch über den Motorradsport gesprochen. Moto3-Weltmeister Sandro
Cortese aus dem Red-Bull-KTM-Team wird über das WM-Finale in Valencia vom 11.
November plaudern, dazu ist Philipp Öttl (16) eingeladen, der aus dem
Red-Bull-Rookies-Cup kommt und in Valencia als Wildcard-Fahrer mit einer
Kalex-KTM in der Moto3-WM debütieren wird.
Von Matthew Birt
Hayden fordert die Beschränkung der Fahrhilfen
Ducati-Werkspilot Nicky Hayden befürwortet die Beschränkung von elektronischen Fahrhilfen für die MotoGP-Klasse. Die Dorna will für 2014 eine Einheits-Elektronik und ein Drehzahllimit von 15500/min einführen. «Mir gefällt diese Idee», sagt Hayden. «Man sollte das probieren. Momentan bekommen wir bei der Elektronik alle vier, fünf Rennen Updates. Das beansprucht viel Geld und Manpower und hält vielleicht neue Hersteller vom Einstieg ab. Aber eine Einheits-ECU für alle Bikes und die verschiedenen Zündfolgen ist sicher schwierig.»
Von Günther Wiesinger
«Die Werke werden nicht aussteigen»
Die Hersteller Honda, Yamaha und Ducati streben pausenlos nach neuen Technologien, aber IRTA-Chef Mike Trimby und Dorna-Boss Carmelo Ezpeleta wollen die Werke durch eine Einheits-Elektronik 2014 einbremsen. «Die Werke müssen realistisch sein», sagt Trimby. «Wir können dieses hohe technische Niveau nicht mehr finanzieren. Die Kunden-Teams können die Leasingsummen nicht mehr bezahlen. Das ist kein Konzept, das sich langfristig beibehalten lässt. Ich fürchte nicht, dass die Werke aussteigen; sie werden eines Tages den Sinn erkennen. Auch in der Formel 1 gibt es eine Einheits-ECU, ein Drehzahllimit, eine limitierte Motorenanzahl und eine begrenzte Anzahl von Einheitsreifen und Getrieben.»
Von Günther Wiesinger
Drehzahllimit 2014 bei 16 000/min?
Bis zum Valencia-GP wird das Hersteller-Bündnis MSMA die technischen MotoGP-Vorschriften für 2014 austüfteln. Beim Drehzahllimit forderte Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta anfangs eine Formel mit maximal 15 000/min, dann wurden 500/min draufgelegt. Inzwischen ist durchgesickert, dass sich Honda und Yamaha mit 16 000/min abfinden konnten. Nur Ducati zögert noch mit dem Einverständnis, denn der Desmosedici-Motor dreht momentan bis zu 17 500/min. Bei der Einheits-Elektronik schalten die Werke immer noch auf stur. Die privaten Claiming-Rule-Teams erhalten für 2013 auf Wunsch kostenlos eine Einheits-Elektronik von Magneti Marelli.
Von Sharleena Wirsing
West fällt durch Dopingtest
In der Dopingprobe des Moto2-Piloten Anthony West wurde die verbotene Substanz Methylhexaneamin festgestellt. Das Internationale Disziplinargericht der FIM entschied den Fahrer vom Rennen in Le Mans, das am 20. Mai stattfand, zu disqualifizieren. Zudem wurde der Australier für einen Monat ab dem 30. Oktober für alle Rennveranstaltungen, die von der FIM organisiert werden, gesperrt. Somit kann West beim Saisonfinale in Valencia nicht antreten. Innerhalb der nächsten fünf Tage kann West in Berufung gehen.
Von Günther Wiesinger
Teamchef Martinez lobt Jonas Folger
Mapfre-Aspar-Teambesitzer Jorge Martinez ist mit seinem Moto3-Schützling Jonas Folger hoch zufrieden. Martinez: «Jonas ist über 180 cm gross und 73 kg schwer, aber er fährt sehr aggressiv. Deshalb kann er 2013 die Moto3-WM gewinnen.»
Von Nereo Balanzin
Pedone: Zu wenige Runden im notwendigen Tempo
Der Schweizer Giulian Pedone musste beim Moto3-Rennen auf Phillip Island mit Rang 23 vorliebnehmen. «Es war aber kein schlechtes Wochenende. Ich war fast immer in den Top-20», versicherte der Suter-Honda-Fahrer aus dem Team Ambrogio Next Racing. «Als ich den Anschluss an meine Gruppe verlor, konnte ich mein Tempo nicht halten und verlor ein paar Plätze. Erst in den letzten Minuten schaffte ich eine Runde mit Qualifying-Charakter. Hätte ich das immer hingekriegt, und wäre mein Motorrad ein bisschen schneller gewesen, hätte es ein besseres Ergebnis geben können», analysierte der Neuenburger.
Von Sharleena Wirsing
De Angelis erfolgreich operiert
In den Schlussminuten des Qualifyings der Moto2-Klasse auf Phillip Island stürzte Alex De Angelis und verletzte sich an der linken Hand. Der Sepang-Sieger wurde noch am Samstag im Epworth-Krankenhaus an seinem linken Ringfinger operiert. Der plastische Chirurg Dean Trotter rekonstruierte die stark verletzten Teile des Fingers und die Operation verlief erfolgreich. Ob De Angelis in Valencia antreten kann ist noch unsicher.
Von Sharleena Wirsing
Valencia: Nakasuga ersetzt Spies
Yamaha-Testfahrer Katsuyuki Nakasuga wird den verletzten
Werkspiloten Ben Spies im letzten Rennen der Saison in Valencia ersetzen. Im
letzten Jahr vertrat der Japaner bereits Weltmeister Jorge Lorenzo beim Grand
Prix von Valencia und beeindruckte dabei mit Rang 6. 2012 nahm er mit einer
Wildcard am Rennen in seinem Heimatland Japan teil. Spies erholt sich derzeit
in den USA von seinen Verletzungen aus Malaysia. Der Texaner wurde bereits an
der rechten Schulter operiert und wird für acht bis zehn Wochen ausfallen.
Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl: «Ich habe zu früh attackiert»
Stefan Bradl lieferte seinen Gegnern Alvaro Bautista und Andrea Dovizioso
beim Phillip-Island-GP einen erbitterten Fight, hielt sich lange auf Platz 4, fiel
dann wieder an die sechste Position zurück – und brauste nach 27 harten Runden
als Sechster über den Zielstrich. Auf den Fünftplatzierten Bautista fehlten dem
LCR-Honda-Piloten nur 0,035 sec. «Ich habe zu früh attackiert», meinte Bradl
nach der Zieldurchfahrt. «Ich wollte zumindest Bautista noch schnappen. Aber
ich bin in der letzten Runde innen nicht vorbeigekommen.» Teambesitzer Lucio Cecchinello
strahlte zufrieden. «Gut gemacht, ein super Rennen. Und du warst ja innen –
sogar auf der Grasnarbe», meinte der italienische Ex-Rennfahrer.
Von Matthias Dubach
Australien-GP: Pedrosa-Sturz in zweiter Runde
Honda-Pilot Dani Pedrosa stürzte beim MotoGP-Rennen auf Phillip Island in der zweiten Runde, zu diesem Zeitpunkt führte der Spanier. Damit steht Jorge Lorenzo (Yamaha) vor dem WM-Titelgewinn: Er muss lediglich drei Punkte holen, derzeit liegt er aber auf Rang 2 (20 Punkte). Casey Stoner führt.
Von Oliver Feldtweg
Phillip Island, 3. Training: Redding knapp vorne
Das dritte freie Moto2-Training wurde eine Beute des
Briten Scott Redding auf der Kalex des MarcVDS-Teams. Er legte eine Zeit von
1:34,08 min vor und liess den WM-Zweiten Pol Espargaró (Kalex) aus dem Team von
Sito Pons um hauchdünne 0,025 sec hinter sich. Marc Márquez (Suter) büsste als
Dritter 0,555 sec ein, während Iannone, West, Zarco, Corsi, Lüthi und
Krummenacher auf den nächsten Plätzen landeten. Marcel Schrötter (Bimota) hielt
sich an 23. Stelle noch achtbar, der Schweizer Marco Colandrea (FTR) musste
sich nach einem Sturz mit Rang 29 abfinden.
Von Günther Wiesinger
Phillip Island, 3. Training: Stefan Bradl ratlos
LCR-Honda-Pilot Stefan Bradl (22) büsste auch im
dritten freien Training 2,1 Sekunden auf die Bestzeit ein. Er wurde als Achter sogar
von Claiming-Rule-Pilot Randy de Puniet (Aprilia) besiegt. «Ich fahre in den schnellen
Kurven zu viel sideways», seufzte der ratlose Moto2-Weltmeister. «Der grosse
Rückstand ist bedenklich.» Titelverteidiger Casey Stoner (Repsol-Honda) war
eine Klasse für sich: Mit 1:29,665 min distanzierte die Gegner um 1,019 sec.
Jorge Lorenzo schaffte Platz 2 vor Dani Pedrosa und Cal Crutchlow, Andrea
Dovizioso und Alvaro Bautista. Nur auf den Plätzen 9 und 12 (2,4 und 2,7 sec
Rückstand) fanden sich die Ducati-Asse Rossi und Hayden wieder. Das einzige prominente
Sturzopfer war Tech3-Yamaha-Pilot Dovizioso.
Von Oliver Feldtweg
Phillip Island, 3. Training: Cortese überzeugend
Weltmeister
Sandro Cortese machte auch im dritten freien Moto3-Training auf Philli Island
deutlich, dass sein Siegeshunger noch keineswegs gestillt ist. Der Red-Bull-KTM-Ajo-Pilot
steigerte sich gegenüber Freitag um 0,6 Sekunden und schaffte eine Bestzeit von
1:38,811 min. Alberto Moncayo schaffte auf der FTR-Honda Platz 2 vor Jonas
Folger (Kalex-KTM). Auf den nächsten Plätzen reihten sich Danny Kent und Niklas
Ajo ein. Luis Salom, der gegen Maverick Viñales um den zweiten WM-Rang fightet,
schaffte die sechstbeste Zeit. Viñales (Team Avintia Blusens) blieb mit Platz 8
hinter seinen Erwartungen. Giulian Pedone kam über Rang 26 nicht hinaus, Luca
Amato und Toni Finsterbusch landeten auf den Positionen 28 und 30. Der in Runde
3 schwer gestürzte und arg durchgerüttelte Niccolò Antonelli (Gresini-Honda)
wird auf das Qualifying verzichten, aber im Rennen an den Start gehen.
Von Oliver Feldtweg
Phillip Island: Abbruch nach Antonelli-Crash
Schock
nach wenigen Minuten des dritten freien Moto3-Trainings Samstagfrüh in Phillip
Island/Australien: Rote Flagge und Abbruch nach einem schweren Sturz des italienischen
FTR-Honda-Piloten Niccolò Antonelli aus dem Team von Ex-Weltmeister Fausto
Gresini bei der Abfahrt von Lukey Heights. Antonelli blieb nach seinem
Highspeed-Crash vorübergehend bewusstlos in der Auslaufzone liegen. Doch wenige
Minuten später gab es Entwarnung aus dem Medical Centre. Der italienische
Nachwuchspilot und WM-Dreizehnte ist glimpflich davon gekommen.
Von Sharleena Wirsing
Phillip Island, 2. Training: Wieder Espargaró
Pol Espargaró sicherte sich im zuerst sonnigen und dann verregneten zweiten freien Training mit 1:34,578 min die Bestzeit vor Suter-Pilot Tom Lüthi, den er um ganze 0,929 sec distanzierte. Dahinter folgten der Malaysia-Zweite Anthony West, WM-Leader Marc Márquez, der im ersten Training wegen technischer Probleme zum Zusehen verurteilt war, und Andrea Iannone.
Randy Krummenacher, der nach einer fünfwöchigen Verletzungspause auf Phillip Island wieder antreten kann, erreichte Platz 6. «Ein perfekter erster Tag an diesem Wochenende», resümierte Krummenacher. Die Schweizer Dominique Aegerter und Marco Colandrea erreichten die Plätze 13 und 28. Bimota-Pilot Marcel Schrötter erzielte den 24. Rang.
20 Minuten vor Schluss unterbot Pol Espargaró seine Bestzeit aus dem ersten freien Training. Als kurz darauf Regen einsetzte, steuerten viele Piloten umgehend ihre Box an. Einige liessen Regenreifen montieren und erprobten ihre Geschwindigkeit bei nassen Bedingungen.
Randy Krummenacher, der nach einer fünfwöchigen Verletzungspause auf Phillip Island wieder antreten kann, erreichte Platz 6. «Ein perfekter erster Tag an diesem Wochenende», resümierte Krummenacher. Die Schweizer Dominique Aegerter und Marco Colandrea erreichten die Plätze 13 und 28. Bimota-Pilot Marcel Schrötter erzielte den 24. Rang.
20 Minuten vor Schluss unterbot Pol Espargaró seine Bestzeit aus dem ersten freien Training. Als kurz darauf Regen einsetzte, steuerten viele Piloten umgehend ihre Box an. Einige liessen Regenreifen montieren und erprobten ihre Geschwindigkeit bei nassen Bedingungen.
Von Sharleena Wirsing
Phillip Island, 2. Training: Stoner unschlagbar
Casey Stoner liess auch im zweiten freien Training der Königsklasse auf Phillip Island alle Gegner deutlich hinter sich und erzielte mit 1:29,999 min die Bestzeit. Hinter dem Australier folgten Dani Pedrosa (Honda), der stattliche 0,885 sec einbüsste, WM-Leader Jorge Lorenzo (Yamaha), Cal Crutchlow (Tech3-Yamaha), Andrea Dovizioso (Tech3-Yamaha), Alvaró Bautista (Gresini-Honda) und LCR-Honda-Pilot Stefan Bradl.
Ducati-Pilot Valentino Rossi landete auf Platz 8 vor seinem Teamkollegen Nicky Hayden. Schnellster CR-Pilot war Randy de Puniet auf Rang 10, der die Prototyp-Piloten Héctor Barberá und Karel Abraham hinter sich liess.
Phillip Island begrüsste die MotoGP-Piloten mit Regen und kühlen 13 Grad Lufttemperatur zum zweiten freien Training. Nach wenigen Minuten legte sich der Regen jedoch wieder und Lokalmatador Casey Stoner übernahm die Spitze der Zeitentabelle. Der Australier unterbot bereits 25 Minuten vor Schluss seine eigene Bestzeit aus der ersten Trainingssitzung, verbesserte seine Zeit nochmals und liess sich nicht mehr von der ersten Position verdrängen.
Ducati-Pilot Valentino Rossi landete auf Platz 8 vor seinem Teamkollegen Nicky Hayden. Schnellster CR-Pilot war Randy de Puniet auf Rang 10, der die Prototyp-Piloten Héctor Barberá und Karel Abraham hinter sich liess.
Phillip Island begrüsste die MotoGP-Piloten mit Regen und kühlen 13 Grad Lufttemperatur zum zweiten freien Training. Nach wenigen Minuten legte sich der Regen jedoch wieder und Lokalmatador Casey Stoner übernahm die Spitze der Zeitentabelle. Der Australier unterbot bereits 25 Minuten vor Schluss seine eigene Bestzeit aus der ersten Trainingssitzung, verbesserte seine Zeit nochmals und liess sich nicht mehr von der ersten Position verdrängen.
Von Sharleena Wirsing
Phillip Island, 2. Training: Folger mit Bestzeit
Im zweiten freien Training der Moto3-Klasse auf der australischen Rennstrecke von Phillip Island legte Kalex-KTM-Pilot Jonas Folger mit 1:39,213 min die Bestzeit vor. Den zweiten Platz sicherte sich Weltmeister Sandro Cortese, der 0,232 sec einbüsste, vor Rückkehrer Maverick Viñales, Danny Kent und Romano Fenati, der erstmals auf der Rennstrecke von Phillip Island antritt.
Suter-Honda-Pilot Miguel Oliveira fand sich bereits nach wenigen Minuten neben der Rennstrecke wieder und hielt sich seine schmerzenden Hände, doch der 17-Jährige konnte das Training später fortsetzen. Toni Finsterbusch musste nach den ersten Minuten wegen technischer Probleme zwischenzeitlich in die Box des Racing Team Germany zurückkehren.
15 Minuten vor Schluss unterbot Weltmeister Sandro Cortese als Erster seine eigene Bestzeit aus der ersten Trainingssitzung und verbesserte sich in der folgenden Runde auf eine Zeit von 1:39,665 min. In seiner letzten Runde übernahm Jonas Folger die Spitze der Zeitentabelle.
Suter-Honda-Pilot Miguel Oliveira fand sich bereits nach wenigen Minuten neben der Rennstrecke wieder und hielt sich seine schmerzenden Hände, doch der 17-Jährige konnte das Training später fortsetzen. Toni Finsterbusch musste nach den ersten Minuten wegen technischer Probleme zwischenzeitlich in die Box des Racing Team Germany zurückkehren.
15 Minuten vor Schluss unterbot Weltmeister Sandro Cortese als Erster seine eigene Bestzeit aus der ersten Trainingssitzung und verbesserte sich in der folgenden Runde auf eine Zeit von 1:39,665 min. In seiner letzten Runde übernahm Jonas Folger die Spitze der Zeitentabelle.
Von Oliver Feldtweg
Phillip Island, 1. Training: Márquez nur Zuschauer
Die Bestzeit im ersten freien Training in der Moto2-Klasse
wurde eine Beute des Spaniers Pol Espargaró aus dem Team von Sito Pons, der
1:34,795 min fuhr und Scott Redding (Marc VDS Racing Team) um 0,564 sec
distanzierte. Hinter den zwei Kalex-Piloten landete Tom Lüthi (Suter) an dritte
Stelle, dahinter reihten sich Kallio, di Meglio, West und Iannone ein. Randy
Krummenacher (Kalex) schaffte bei seinem Comeback im Grand Prix Team
Switzerland mit 136,70 die neuntbeste Zeit. Die Dominanz von Kalex ist
auffallend: Vier der ersten fünf Fahrer steuerten das deutsche Produkt.
Domi Aegerter schaffte Rang 15, Marcel Schrötter wurde 24.,
Marco Colandrea fuhr die 28. Zeit.
WM-Leader Marc Márquez fuhr keine einzige Runde: An seiner Suter brach ein Stecker am Kabelbaum, deshalb lief der 600-ccm-Motor nicht sauber, eine Nachwirkung des Rennsturzes von Sepang.
Von Oliver Feldtweg
Phillip Island, 1. Training: Fabelzeit von Stoner
Casey Stoner lässt nichts unversucht, um sich mit dem
sechsten Phillip-Island-Sieg hintereinander bei seinen australischen Fans
unsterblich zu machen. Der Repsol-Honda-Werksfahrer erzielte im ersten freien
MotoGP-Training mit 1:30,374 min Bestzeit, damit blieb er aber deutlich über
seinem Zeit von 2008 – damals fuhr er 1:28,665.
WM-Leader Jorge Lorenzo (Yamaha) sicherte sich mit
unfassbaren 09,05 sec Rückstand Platz 2 vor Dani Pedrosa (Honda), der 1,159 sec
auf seinen Titelkonkurrenten einbüsste. Auf den folgenden Plätzen folgten
Dovizioso, Bautista, Crutchlow und Hayden. Stefan Bradl (LCR-Honda) gelang bei
seinem MotoGP-Debüt auf Phillip Island mit 1:32,655 min die achtbeste Zeit.
Von Günther Wiesinger
Phillip Island, 1. Training: Bestzeit für Cortese
Im
ersten freien Moto3-Training auf Phillip Island/Australien dominierte
Weltmeister Sandro Cortese (Red Bull KTM Ajo) mit einer Bestzeit von 1:39,902
min. «Jetzt habe ich weniger Druck und kann jetzt diese herrliche Rennstrecke
richtig geniessen», erklärte der 22-jährige Berkheimer. Platz 2 sicherte sich
sein Teamkollege Danny Kent, der Sieger des Japan-GP in Motegi. Der Engländer
büsste 0,441 sec auf die Bestzeit ein. Maverick Viñales stürzte, liess aber
immerhin mit der vierbesten Zeit (1:41,020) aufhorchen. Er kämpft gegen Luis
Salom (Platz 9) noch um den zweiten WM-Rang. Jonas Folger schaffte mit der Kalex-KTM
des Mapfre-Teams in 1:40,457 die drittbeste Zeit. Die weiteren Plätze der
deutschsprachigen Teilnehmer: 23. Giulian Pedone (CH). 28. Toni Finsterbusch
(D). 30. Luca Amato (D).
Von Günther Wiesinger
Jorge Lorenzo: «Nicht mit allen Konsequenzen»
Jorge Lorenzo will die
Titelentscheidung in der MotoGP-Klasse unbedingt in Phillip Island
herbeiführen. Er liegt zwei Rennen vor Schluss 23 Punkte vor Dani Pedrosa. Wenn
am Sonntag zum Beispiel Stoner vor Lorenzo und Pedrosa gewinnt, ist dem
Yamaha-Werksfahrer der Titel nicht mehr zu nehmen. «Wir werden sehr
konzentriert an die Arbeit gehen, jedes einzelne freie Training sehr ernst
nehmen, dann das Qualifying, das Warm-up und das Rennen», erklärte der Spanier.
«Ich wäre froh, wenn ich nicht zwei weitere Wochen bangen müsste. Aber ich habe
einen anständigen Vorsprung, deshalb werde ich nicht mit allen Konsequenzen
versuchen, hier Weltmeister zu werden. Es wäre grossartig, aber ich lasse mich
deshalb nicht verrückt machen.» Dass er hier 2011 im Warm-up stürzte, aufs
Rennen verzichten musste und dann ein Teil des linken Ringfingers amputiert
wurde, beschäftigt Lorenzo nicht mehr. «Das hatte mit der Strecke nichts zu
tun. Phillip Island ist eine spezielle Piste. Sie unterscheidet sich stark von
allen andern GP-Pisten. Die Landschaft ist wunderschön. Es ist herrlich, hier
zu fahren – wenn das Wetter nicht zu kalt, wenn es nicht zu regnerisch und zu
windig ist…»
Von Oliver Feldtweg
Team Italia: Australien-GP als Lichtblick?
Nach dem grossartigen dritten Platz von Motegi
gelang es FTR-Honda-Plot Alessandro Tonucci (Team Italia FMI) in
Malaysia nicht, im Rennen unter die ersten 15 einzudringen. Aber der Teenager kommt in der zweiten
Saisonhälfte immer besser zurecht und freut sich jetzt auf die letzten zwei
Rennen. «Ich liebe Phillip Island», betonte der talentierte Italiener. «Ich war
schon 2011 hier.»
Teamkollege Romano Fenati (16) war in diesem
Frühjahr nach dem Sieg in Jerez sogar WM-Favorit, ist aber jetzt nur noch
WM-Fünfter. «Alex Rins liegt nur zwei Punkte vor mir», ihn will ich noch einholen»,
hat sich Fenati vorgenommen. «Ich will bester Rookie werden.»
Ex-Weltmeister Roberto Locatelli, Technical
Coordinator beim Team Italia, ist mit seinen Talenten weitgehend zufrieden. «In
Australien ist Wiedergutmachung angesagt. In Sepang haben wir keinen Top-Ten-Platz
geschafft», zieht «Loca» Bilanz. «Wir möchten vor der Rückkehr nach Europa noch
ein Erfolgserlebnis erzielen.»
Von Günther Wiesinger
Phillip Island: Casey Stoner bekommt eine Kurve
Morgen Donnerstag um 10.30 Uhr australischer
Zeit wird dem zweifachen MotoGP-Weltmeister Casey Stoner auf dem Phillip Island
Circuit eine grosse Ehre zuteil: Auf der Strecke zwei Autostunden südlich von
Melbourne gelegenen Piste wird die Kurve 3 ab sofort als «Stoner Corner»
heissen.
Der am Saisonende mit 27 Jahren
zurücktretende Repsol-Honda-Pilot, der den Heim-GP in den letzten fünf Jahren
jeweils in überragende Manier gewonnen hat, hat Turn 3 auf Phillip Island immer
als seine Lieblingskurve bezeichnet.
Stoner ist der dritte australische
Weltmeister, nach dem ein Streckenabschnitt auf Phillip Island benannt wird.
Die erste Kurve trägt den Namen «Doohan Corner», während die Startgerade nach
Wayne Gardner als «Gardner Straight» bekannt ist.
Casey Stoner hat im Regenrennen
von Sepang mit Platz 3 aufhorchen lassen. Der Malaysia-GP war erst sein zweiter
Auftritt nach dem Knöchelbruch von Indianapolis im August. «Am Sonntag will ich
den Heim-GP zum sechsten Mal hintereinander gewinnen», hat sich Casey
vorgenommen.
Von Günther Wiesinger
Sandro Cortese: «Ich will wieder gewinnen»
Der neue Moto3-Weltmeister Sandro Cortese (22) widerspricht
deutlich, wenn er gefragt wird, ob nach seinem Titelgewinn in Sepang nicht die
Luft draussen sei. «Im Gegenteil, ich denke, dass ich jetzt mehr Energie habe
als bei den letzten Rennen», erklärte der Red-Bull-KTM-Pilot aus dem Team von
Aki Ajo. «Ausserdem ist Phillip Island meine Lieblingsstrecke. Ich will hier
wieder gewinnen! Mir gefällt die ganze Gegend hier in Australien.»
Tatsächlich schaffte Sandro Cortese 2009 auf Phillip Island
bereits Platz 3, 2010 stürzte er, dafür hielt sich sich 2011 im Racing Team Germany
mit Startplatz 2 und seinem zweiten GP-Sieg schadlos.
Cortese freut sich aber auch auf die Rückkehr nach Deutschland.
«Wenn ich heimkomme, wird schon meine Moto2-Kalex beim Intact-Team stehen, mit
der ich am 19. November in
Albacete erstmals testen werde», stellte der vierfache Saisonsieger fest.
Von Matthew Birt
Spies: Dezidierte Meinung zur Elektronik
Yamaha-Werkspilot Ben Spies ist für ein Verbot der Wheelie-Control. «Das ist kein Sicherheitsfaktor», meint der Amerikaner. «Jeder Fahrer kann Wheelies mit der Gashand selber kontrollieren. Die Traktionskontrolle hingegen brauchen wir.»
Von Matthias Dubach
Moto3: Darf Kenta Fujii GP-Pilot bleiben?
Moto3-Rookie Kenta Fujii ist noch punktelos. Sein Team Technomag-CIP wäre aber nicht abgeneigt, die Zusammenarbeit mit dem Japaner fortzusetzen, weil Fujiis Vater der Chef von Chassis-Lieferant TSR ist. Teammanager Fred Corminboeuf: «Die IRTA wird entscheiden, ob Kenta bei uns bleiben kann. Auf das TSR-Engagement bei uns hat dies aber keinen Einfluss.»
Von Matthias Dubach
Valentino Rossi trifft Olympiasiegerin
Am Donnerstag werden sich im Vorfeld des Australien-GP zwei Stars ihrer jeweiligen Sportart begegnen. Ducati-Fahrer Valentino Rossi und die einheimische Leichtathletin Sally Pearson treffen sich für eine Promo-Aktion in der Ducati-Box. Pearson ist über 100m Hürden Weltmeisterin und wurde in London Olympiasiegerin.
Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl: Der Hintern schmerzt
Stefan Bradl musste am Montag nach dem Sepang-GP im
Hotel Equatorial in Bangi um 6.30 Uhr aus den Federn, weil er mit
LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello und Teamkoordinator Oscar Haro nach
Jakarta in Indonesien flog, um einer Shop-Eröffnung von Sponsor Givi
(Motorradzubehör) beizuwohnen.
Heute Dienstag fliegt Stefan Bradl über Singapur nach Melbourne,
wo er am Mittwoch um 7.20 Uhr eintrifft.
Den Sturz in der zwölften Runde (auf Platz 6 vor
Rossi) hat Stefan Bradl bereits abgehakt, aber die körperlichen Nachwirkungen beschäftigen
ihn noch. «Mir tut die linke Seite am Hintern weh, damit habe ich den
Bordstein touchiert», erklärte der Moto2-Weltmeister.
Das LCR-Team hat den Fahrer bei der Sturzursache
inzwischen eindeutig entlastet. «Es gab ein technisches Problem mit der
elektronischen Motorbremse», erklärte Lucio Cecchinello. «Wir gewinnen zusammen
und verlieren zusammen», stellte Stefan Bradl fest. «Als ich abgeflogen bin,
war ich sofort überzeugt, dass ich keinen Fehler gemacht habe.»
Von Oliver Feldtweg
Ben Spies: Verletzt und Verzicht auf Australien-GP
Yamaha-Werkspilot
Ben Spies ist bei seinem Sturz im Rennen von Malaysia nicht so glimpflich davon
gekommen wie ursprünglich angenommen. Genauere Untersuchungen am Montag haben
ergeben: Der Yamaha-Werkspilot hat sich eine Schulterluxatioin zugezogen, dazu wurde
eine Rippe angeknackst und die Lunge in Mitleidenschaft gezogen. Spies fliegt
am Dienstag heim nach Texas/USA und wird sich dort in ärztliche Behandlung begeben.
Der Superbike-Weltmeister von 2009 wird auf den Australien-GP vom kommenden
Wochenende verzichten. Yamaha wird auch keinen Ersatzfahrer nominieren.
«Mir
fehlen die Worte», seufzte Ben Spies. «Wir erleben eine mühselige Saison und werden
seit dem Saisonstart vom Pech verfolgt. Wir geben dauernd 100 Prozent, das
wollte ich auch in Phillip Island tun. Aber ich habe am Sonntag einen schweren
Sturz fabriziert. Es tut mir leid für das Team, das sich bisher jedes
Wochenende für mich aufgeopfert hat.»
Von Sharleena Wirsing
Phillip Island: Kurve 3 wird nach Stoner benannt
Mit einer feierlichen Zeremonie wird am Donnerstagmorgen die dritte Kurve der australischen Rennstrecke von Phillip Island nach Repsol-Honda-Pilot Casey Stoner benannt, wie «MCN» berichtete. Er ist somit der dritte australische MotoGP-Weltmeister nach dem ein Teil der Rennstrecke benannt wird. Die Start-Ziel-Gerade trägt den Namen Gardner-Straight und ehrt den 500-ccm-Weltmeister von 1987, Wayne Gardner. Die erste Kurve wurde nach dem fünffachen 500-ccm-Weltmeister Mick Doohan benannt und heisst Doohan-Corner. Stoner wird seine Karriere am Ende der Saison beenden.
Von Günther Wiesinger
Randy Krummenacher: Comeback in Australien
Der Schweizer Moto2-Pilot Randy Krummenacher (22) flog am Sonntag von Zürich
nach Melbourne, denn er wird am kommenden Wochenende auf seiner Kalex ein
Comeback im Grand Prix Team Switzerland geben, wo er zuletzt drei Rennen lang
vom 16-jährigen Yamaha-Cup-Sieger Jesko Raffin (Platz 19 in Sepang) ersetzt
wurde.
Krummenacher, der 2007 im Red-Bull-KTM-Werksteam mit Platz 3 in Barcelona
seinen grössten Erfolg feierte, hat sich im Misano-Qualifying am 15. September rechts
einen Mittelfussknochen gebrochen und musste deshalb sechs Wochen pausieren.
«Krummi» hat inzwischen für 2013 einen Vertrag beim französisch-schweizerischen
Team Technomag-CIP unterschrieben, wo er eine Suter fahren und Teamkollege von
Landsmann Domi Aegerter wird.
«Fahrwerkshersteller Eskil Suter glaubt an mich und war mir bei der
Teamsuche behilflich», erzählte Krummenacher.
Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi: «Platz 4 wäre möglich gewesen»
Niemand darf Valentino Rossi vorwerfen, er habe seine Motivation verloren
und gebe bei seinen letzten Rennen für Ducati nicht sein Bestes. Denn bei
äusserst grenzwertigen Bedingungen kämpfte der 33-jährige Italiener gestern
beim Malaysia-GP aufopfernd, war nach der ersten Runde schon Fünfter, fiel in
Runde 9 nach einem Ausritt vier Plätze zurück – und kämpfte sich danach wieder
an die fünfte Stelle vor.
«Ich habe einen Fehler gemacht und wäre beinahe gestürzt», schilderte der
populäre Ducati-Werksfahrer. «Das Helmvisier hat im Regen beschlagen, ausserdem
war es wegen der späten Startzeit schon fast finster. Ohne dieses Missgeschick
hätte ich Vierter werden können.»
Rossi musste zur Kenntnis nehmen,
dass die Ducati GP12 nicht auf allen Pisten im Regen besonders konkurrenzfähig
ist. «Wir haben auf den Stop-and-Go-Strecken wie in Le Mans im Nassen grössere
Vorteile als zum Beispiel in Sepang. Denn wir sind beim Beschleunigen sehr
stark. In den flüssigen Passagen können wir kaum Zeit wettmachen. Deshalb lag
das Podest in Sepang ausser Reichweite. Stoner war zu schnell für mich.»
