Valentino Rossi sucht das Glück

Zolder: Nach Buhk-Übergriff - Kein Nachspiel

Von Oliver Runschke
Die Attacke des BMW-Brasil-Teamchef auf Maxi Buhk bleibt folgenlos, ebenso wie der Kontakt zwischen Buhk und BMW-Pilot Bueno. Vorsprung von Götz schrumpft in der Tabelle auf 20 Punkte.

90 Minuten nach dem Rennende in Zolder kann Maximilian Götz, Tabellenführer der Blancpain Sprint Series im HTP-Mercedes SLS AMG, aufatmen. Götz und Teamkollege Maximilian Buhk dürfen Platz sechs behalten. Das war nicht unbedingt selbstverständlich: In der letzten Runde des Qualifyingrennen hatte Buhk einen Kontakt mit Caca Bueno im Team Brasil-BMW Z4 GT3, bei dem der Brasilianer im Kiesbett der letzten Schikane landete und Buhk dessen sechsten Platz erbte. Nach dem Rennen ging das südamerikanische Temperament mit BMW-Teamchef Washington Bezerra durch, der Buhk in der Boxengasse an die Gurgel ging. Die Sportkommissare verhandelte beide Fälle und entschieden an der Reihenfolge nichts zu ändern.

«Wir dürfen unseren sechsten Platz behalten», sagte Götz erleichtert. «Wir haben hier gegen Audi und Lamborghini ohnehin keine Chance, daher ist das schon ein gutes Ergebnis für uns. Aber wir wollen uns nicht beschweren, denn zuletzt in Portimão hatten wir einen Vorteil und haben gewonnen.» 

Der Übergriff auf Buhk kam dem Mercedes-Duo sogar wohl etwas zu Hilfe. «Die Sportkommissare haben sich sowohl das Manöver auf der Strecke wie den Zwischenfall in der Boxengasse angesehen, das abgewogen und entschieden, weder den einen noch den anderen Vorfall zu bestrafen».

Im Hauptrennen am Sonntag hofft Götz nun auf ein ähnlich gutes Ergebnis wie im Qualifyingrennen, in dem nur minimale Punkte verteilt werden. «Heute im Rennen hat uns beim Boxenstopp eine klemmende Radmutter drei Plätze gekostet. Eigentlich sind wir bei den Boxenstopps sehr schnell, in dieser Woche haben unsere Jungs beim Training einen neuen Rekord aufgestellt. Vom Boxenstopp versprechen wir uns am Sonntag einiges.»

Durch Platz sechs hat sich der Vorsprung von Götz auf seine Verfolger Hari Proczyk und Jeroen Bleekemolen im Grasser Racing-Lamborghini Gallardo auf 20 Punkte reduziert. Proczyk: «Unser Rückstand ist mit 20 Punkten immer noch sehr gross, eigentlich können wir das aus eigener Kraft kaum noch aufholen. Wir müssen am Sonntag ein gutes Rennen abliefern. Das wird nicht einfach, denn die Audi sind hier sehr stark. Besonders auf der Bremse verlieren wir hier seit. Wir sind auf der Bremse voll am Limit, dort machen die Audi immer Meter gut.»

Aus eigener Kraft wird es Götz im Hauptrennen am Sonntag kaum schaffen die 14 Punkte auf Proczyk/Bleekemolen gutzumachen, die er zum vorzeitigen Titelgewinn in Zolder braucht. Der Titel dürfte erst beim Finale am 2. November auf dem Strassenkurs in Baku in Aserbaidschan entschieden werden. Lamborghini-Teamchef Gottfried Grasser blickt mit einem wohligem Schauer auf das Finale: «Ein volles Feld mit 30 Starter auf einen Strassenkurs zum Saisonende, der deutlich kürzer ist als im vergangenen Jahr. Alle bekommen Punkte und alle sind heiss auf die 175.000 Euro Preisgeld, da wird mehr auf der Strecke bleiben als nur ein Rückspiegel.»

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