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Gedächtnisrennen zu Ehren von Weltmeister Hollaus

Von Helmut Ohner
Obwohl seine Erfolge bereits 70 Jahre zurückliegen, ist Rupert Hollaus in seiner Heimat nach wie vor unvergessen. Zu Ehren des Weltmeisters findet am 27. und 28. Juli auf dem Red Bull Ring das Gedächtnisrennen statt.

Am 25. Juli 1954 gewann der junge Niederösterreicher Rupert Hollaus vor über 430.000 Zusehern auf der Solitude den WM-Lauf der Achtelliterklasse – es war sein vierter Sieg im vierten WM-Rennen – und sicherte sich mit diesem Erfolg vorzeitig den Weltmeistertitel. Dieser Tag war ein Meilenstein in der österreichischen Sportgeschichte und stärkte das vom Zweiten Weltkrieg geschundene Selbstvertrauen einer ganzen Nation.

Nur wenige Wochen später, genauer gesagt am 11. September, trug nicht nur in seiner Heimat die Sportwelt Trauerflor. Im Training zum Großen Preis der Nationen auf der Rennbahn in Monza war der bescheidene Blondschopf aus Traisen, der sieben Tage zuvor seinen 23. Geburtstag gefeiert hatte, gestürzt. Die Kopfverletzungen erwiesen sich als so schwerwiegend, dass die Ärzte das Leben des NSU-Werksfahrers nicht retten konnten.

In der schnelllebigen Zeit, in der wir heutzutage leben, geraten Erfolge selbst aus der jüngeren Vergangenheit immer rascher in Vergessenheit. Nicht so bei Rupert Hollaus. Und das ist vor allem der Verdienst seines Landsmannes Wolfgang Stropek, der selbst Rennsportgeschichte geschrieben hat. Der Österreicher ist einer der wenigen Aktiven, der sowohl als Solo-Pilot, als auch als Seitenwagen-Fahrer WM-Punkte sammeln konnte.

Stropek und das Team vom IGFC organisieren seit 21 Jahren das Rupert-Hollaus-Gedächtnisrennen. Fast genau 70 Jahre nach seinem Sieg auf der Solitude findet zu Ehren des vorbildlichen Sportsmanns am 27. und 28. Juli die diesjährige Veranstaltung auf dem Red Bull Ring statt, wo über 450 Motorrad-Enthusiasten und Legenden aus neun Nationen mit ihren historischen und modernen Maschinen sowie Gespannen für Rennaction sorgen werden.

Über 100 Jahre alte Vintage-Motorräder, geschichtsträchtige Rennmaschinen und beeindruckende Seitenwagengespanne werden alte Zeiten hochleben lassen. Moderne und leistungsstarke Motorräder gehen in den «schnellen Klassen» Superbike und Supersport an den Start. Bei den Rennen der Internationalen Sidecar-Trophy und historischen Seitenwagen sind die Akrobaten auf drei Rädern zu bewundern.

Heute nur mehr selten zu sehende und historisch bedeutsame Rennmotorräder wie die Moto Guzzi Otto Cylindri, eine Honda 350 RC174 Six, die Werks-Norton von Geoff Duke, die originale MV Agusta 500 von John Surtees oder die Ducati von Andrea Dovizioso werden gefahren und gezeigt. Besucher haben mit einer gültigen Eintrittskarte – Tagespreis 35 Euro, 45 Euro für beide Tage – freien Zutritt zu Fahrerlager, Boxenstraße und Ausstellungsbox.

Weitere Informationen zum Rupert Hollaus Gedächtnisrennen finden Sie auf der Webseite des Veranstalters.

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