MotoGP: Yamaha steigt um auf V4-Motor

Heinz Kinigadner: Was er zu Leader Skyler Holmes sagt

Von Günther Wiesinger
Skyler Holmes

Skyler Holmes

Der Amerikaner Skyler Holmes gilt bei der Dakar-Rallye als unbeschriebenes Blatt. Der KTM-Prvatfahrer empfiehlt sich gerade für einen Platz im KTM-Werksteam.

Es passiert nur in Ausnahmefällen, dass ein weitgehend unbekannter Privatfahrer bei der Dakar-Rallye in der Gesamtwertung führt, gegen alle Werksteams von KTM, Honda, Yamaha, Husqvarna und so weiter. Der Amerikaner Skyler Howes hat es am Dienstag nach der dritten Etappe geschafft. Er liegt aber nur 33 Sekunden vor dem Honda-Star Kevin Benavides.

«Howes ist wirklich ein Privatfahrer», bestätigte KTM-Berater Heinz Kinigadner, der 250-ccm-Motocross-Weltmeister von 1984 und 1985. «Er hat eigentlich ein serienmäßiges Motorrad. Er hat im niederländischen BAS KTM Dakar Racing Team einen etwas besseren Motor bekommen. Er hat aber in seiner KTM 450 Rally das serienmäßige Fahrgestell, die serienmäßige Gabel und das Original-Federbein von WP eingebaut. Er ist ein Back-up-Fahrer, den wir mittlerweile mit Material unterstützen, damit er eines Tages vielleicht ins Werksteam kommt. Wir werden schauen…»

Skyler fährt unter der Bewerbung des BAS-Teams. «Auch das holländische HT Husqvarna Rally Team mit Xavier de Soultrait, der nach drei Tagen an dritter Stelle lag, wird von uns in ähnlicher Weise unterstützt», verrät Kinigadner. «Die bekommen auch gute Preise beim Material, das sie brauchen. Wir haben einige private Teams, die wirklich gute Arbeit leisten. Da muss ich auch unser polnisches Team erwähnen, das ebenfalls sehr gut funktioniert.»

Bisher zeichnet sich bei der Dakar-Rallye in Saudi-Arabien kein Favorit ab. «Bisher ist schwierig zu sagen, wer die wahren Favoriten sind», räumt Kinigadner ein. «Irgendwann wird ein Tag kommen, an dem die Navigation einfach ist. Wer an diesem Tag als Erster starten darf, könnte der große Gewinner sein.»

Das Roadbook wird bei der Dakar täglich erst vor dem Etappenstart an die Teams herausgerückt. Dadurch gelingt es den Privatfahrern besser als früher, an den Werkspiloten dranzubleiben, die in der Vergangenheit ihre Roadbooks mit Hilfe von Spezialisten aufwändiger vorbereiten und ergänzen konnten.

Das Limit von sechs Hinterreifen pro Fahrer stellt eine Erschwernis dar. «Aber so ein Hinterreifen hält bis zu 1500 km durch», sagt Kinigadner. «Das ist kein unüberwindliches Problem. Die sechs Hinterreifen reichen in Saudi-Arabien allemal aus, weil viel auf Sand und wenig auf steinigem Untergrund gefahren wird. Heute starten alle den dritten Tag mit demselben Hinterreifen. Das Mousse im Reifeninneren kann man ja tauschen, so oft man will. Der erste Tag war sehr steinig; deshalb wurde der erste Hinterreifen dann ausgebaut. Er wird jetzt als Reserve in den Begleitfahrzeugen mitgeführt. Die Anzahl der Vorderreifen ist ja nicht limitiert.»

Der 60-jährige Tiroler, als Aktiver bei der Dakar Rallye bei sieben  Versuchen nie ins Ziel gekommen, aber als KTM-Teammanager dreimal siegreich, bedauert das Materialpech (Kupplungsdefekt) von Landsmann und Schützling Matthias Walkner vom Montag. «Dazu muss man erwähnen, dass Hiasi als einziger eine andere Kupplung fährt als die anderen. Er verwendet stärkere Federn. Damit hat es in den letzten drei Jahren nie ein Problem gegeben. Jetzt müssen wir untersuchen, ob bei dieser Kupplung der Verschleiß eventuell größer ist als bei den anderen, die wir einsetzen.»

Yamaha-Werkspilot Andrew Short fiel am Montag aus, weil sein vom Veranstalter gelieferter Treibstoff mit Wasser verunreinigt war. «Unser Toby Price war davon auch betroffen, als er den Zusatztank angezapft hat», berichtet Kinigadner. «Aber er ist glimpflich davon gekommen und hat nicht sehr viel Zeit verloren. So etwas darf nicht passieren. Es ist bei der Dakar zum Glück seit langer Zeit nicht mehr vorgekommen.»

Dakar-Rallye: Stand nach drei Etappen

1. HOWES Skyler (USA), KTM, 12 h 04:48 min
2. BENAVIDES Kevin, (ARG), Honda, +00:00'33 sec
3. DE SOULTRAIT Xavier (F), Husqvarna, +00:01'28 min
4. PRICE Toby (AUS), KTM, +00:01'52 min
5. SUNDERLAND Sam (GB), KTM, +00:05'27 min
6. EVAN BRANCH Ross (BWA), Yamaha, +00:07'14 min
7. BENAVIDES Luciano (ARG), Husqvarna, +00:07'56
8. BARREDA Joan (E), Honda, +00:09'02 min
9. VAN BEVEREN Adrien (F), Yamaha, +00:09'09 min
10. CORNEJO José Ignacio (CHI), Honda, +00:09'24 min

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