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Todes-Etappe an Tag 8: Kritik von Coma und Barreda

Von Kay Hettich
Bei der Rallye Dakar 2015 lief es auf ein Duell um den Gesamtsieg zwischen Marc Coma (KTM) und Joan Barreda (Honda) hinaus. Der achten Tag der härtesten Rallye der Welt änderte alles.

Vom dem bolivischen Hochplateu auf 4000 Meter Höhe startete die gestrige Marathon-Etappe, bei der die Piloten keine fremde Hilfe in Anspruch nehmen durften. Bei nur zwei Grad Celsius und Regen verwandelte sich der ausgetrocknete Salzsee in eine ätzende Lauge, die dem Material enorm zusetzte: Mit 15 Ausfällen war der achte Wettkampftag der ausfallreichste der diesjährigen Dakar.

Viele Teilnehmer haben das Desaster kommen sehen und gingen nur unter Protest an den Start. Doch der Veranstalter bestand auf eine Durchführung – immerhin war Staatspräsident Evo Morales angereist.

«Sie gaben uns den Befehl, zu starten», maulte Honda-Ass Joan Barreda, bis zur siebten Etappe kontrolliert an der Dakar-Spitze. «Diese Entscheidung war einfach nicht richtig. Die Sicht war gleich null und wir waren vom Wasser umgeben.»

Der frustrierte Barreda kam zwar ins Ziel, doch nur auf Position 80 und das mit 4:25 Minuten Rückstand. In der Gesamtwertung ist er auf Rang 24 zurückgefallen – der Traum vom Dakar-Sieg ist wie eine Seifenblase zerplatzt. «Meine Dakar ist vorbei», weiss der Spanier, der von einem Teamkollegen abgeschleppt werden musste. «Am Ende hatte ich einen Kollateralschaden. Wir haben so viel Schweiss in dieses Projekt gesteckt und jetzt ist alles für die Katz.»

Profitiert von den Bedingungen hat, wenn man es überhaupt so nennen darf, KTM-Star Marc Coma. Auch beim Vorjahressieger streikte zeitweise zwar die Technik, doch seine Zielankunft als Neunter mit sieben Minuten Rückstand auf Pablo Guintanilla (KTM) reichte zur Gesamtführung.

«Für mich haben die Bedingungen die Grenze überschritten», stimmt auch der KTM-Pilot in die allgemeine Kritik ein. «Es überhaupt ins Ziel zu schaffen, war schon wie ein Sieg. Über das Gemisch von Salz und Wasser zu fahren, ist wie eine Fahrt über Beton. Über die Führung bin ich happy, aber wir haben immer noch einen langen Weg vor uns und jeden Tag ist irgendetwas anderes. Wir müssen es Kilometer für Kilometer nehmen.»

Ergebnis Rallye Dakar, Tag 8:

Pos. Name Motorrad Zeit Diff.
1 QUINTANILLA (CHL) KTM 02:56:19 -
2 PEDRERO GARCIA (ESP) YAMAHA 02:56:30 00:00:11
3 SVITKO (SVK) KTM 02:56:31 00:00:12
4 PRICE (AUS) KTM 02:57:00 00:00:41
5 SANZ PLA-GIRIBERT (ESP) HONDA 02:58:55 00:02:36
6 DE SOULTRAIT (FRA) YAMAHA 03:02:55 00:06:36
7 DUCLOS (FRA) SHERCO TVS 03:03:01 00:06:42
8 VOGELS (NLD) KTM 03:03:53 00:07:34
9 COMA (ESP) KTM 03:03:56 00:07:37
10 FARIA (PRT) KTM 03:04:03 00:07:44
11 CASTEU (FRA) KTM 03:04:20 00:08:01
12 PAIN (FRA) YAMAHA 03:04:34 00:08:15
13 PIZZOLITO (ARG) HONDA 03:04:44 00:08:25
14 VERHOEVEN (NLD) YAMAHA 03:06:41 00:10:22
15 GONCALVES (PRT) HONDA 03:08:36 00:12:17



Gesamtwertung Rallye Dakar nach acht Etappen:

Pos. Name Motorrad Zeit Diff.
1 COMA (ESP) KTM 28:51:12 -
2 GONCALVES (PRT) HONDA 29:00:23 00:09:11
3 QUINTANILLA (CHL) KTM 29:02:23 00:11:11
4 PRICE (AUS) KTM 29:07:08 00:15:56
5 SVITKO (SVK) KTM 29:17:42 00:26:30
6 FARIA (PRT) KTM 29:25:46 00:34:34
7 DUCLOS (FRA) SHERCO TVS 29:49:20 00:58:08
8 CASTEU (FRA) KTM 30:02:00 01:10:48
9 SANZ PLA-GIRIBERT (ESP) HONDA 30:10:03 01:18:51
10 PEDRERO GARCIA (ESP) YAMAHA 30:57:31 02:06:19
11 VOGELS (NLD) KTM 30:57:58 02:06:46
12 PAIN (FRA) YAMAHA 31:06:50 02:15:38
13 DE SOULTRAIT (FRA) YAMAHA 31:23:09 02:31:57
14 PLANET (FRA) SHERCO TVS 31:36:42 02:45:30
15 PRZYGONSKI (POL) KTM 31:43:13 02:52:01

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