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Glock wettert gegen Audi: Beschämende Manipulation

Von Andreas Reiners
Timo Glock

Timo Glock

Nach dem 14. Saisonrennen krachte es zwischen Timo Glock und Audi. Aber nicht nur Glock wetterte gegen Taktik-Spielchen der Ingolstädter.

Timo Glock machte aus seinem Ärger keinen Hehl. Der BMW-Pilot ging dann auch ungebremst auf Audi los. Und kritisierte die Ingolstädter mit sehr deutlichen Worten.

«Wenn man die Rennen so manipulieren möchte, wie man es macht, ist das beschämend und sehr schade gegenüber dem Fan», sagte Glock nach dem 14. Saisonrennen auf dem Nürburgring. Und legte nach: «Da sieht man, wie stark Dieter Gass (Audi-Motorsportchef, Anm.d.Red.) unter Druck steht, wenn er solche Strategien herausgibt. Wenn man in den vergangenen beiden Jahren das beste Auto hatte und den Titel nicht gewinnt, weil man zu viele Fehler gemacht hat, dann ist der Druck eben sehr hoch.»

Bumm. Der saß. Der Titelkampf geht ohne Frage in die ganz heiße Phase. Und dabei wird mit harten Bandagen gekämpft, allerdings auch nicht immer mit ganz sauberen Mitteln. Im Mittelpunkt der Kritik: Audi und Nico Müller. Und das nicht erst seit Sonntag. Denn: Der Schweizer hat in der Eifel erneut die Konkurrenz eingebremst, um Titelkandidat Mattias Ekström zu unterstützen.

So der Vorwurf, der nicht nur von Glock kommt. Das hatte bereits in Moskau und Zandvoort für Ärger bei Mercedes und BMW gesorgt. Auch da war Müller der Bremsklotz. «Die Nummer geht gar nicht, das ist unmöglich. Ich verstehe nicht, warum man so etwas tut, das ist unnötig», sagte Mercedes-Boss Ulrich Fritz. Gary Paffett wetterte ebenfalls: «Das ist Audis taktischer Ansatz. Das ist nicht gut und nicht wirklich akzeptabel. Leider ist es das Spiel, das sie spielen wollen.»

Müller blieb in Moskau und am Nürburgring lange draußen, mit abbauenden Reifen war er in der Endphase sportlich chancenlos, machte sich in Zweikämpfen mit der Spitzengruppe dann aber sehr breit. Regelwidrig ist das freilich nicht, was Fairness betrifft, aber durchaus in einer Grauzone. Diskussionswürdig.

Und: Glock schimpfte am Sonntag auch über einen Müller-Braketest in der Schikane, kurz danach rauschte er dem Schweizer sogar ins Heck, nachdem er Bouncing hatte und Müller etwas früher bremste. «Er macht es sehr geschickt und in der Kurve so offensichtlich, dass du keine Chance hast, vorbeizufahren. Das ist gezielt von ihm», so Glock. Die Sportkommissare beschäftigten sich ausführlich mit dem Vorfall, am Ende hatte Glock die größere Teilschuld und wurde verwarnt

Glock wurde am Ende Achter und mischt zumindest weiter im Titelkampf mit. Der 35-Jährige hat vor allem Mitleid mit seinem Fahrerkollegen. «Nico tut mir einfach nur sehr, sehr, sehr leid. Ich kann ihm nur mein Beileid aussprechen. Entweder bekommst du die Instruktionen oder du bist so drauf, weil du nichts mehr zu verlieren hast», sagte Glock. Was würde er in Müllers Situation tun? «Gewisse Dinge kann man schon machen, aber irgendwann schlägt das Rennfahrerherz und man weiß, dass es etwas zu viel ist, was man gemacht hat.»

Was sagt Audi zu den Vorwürfen? Nicht sehr viel. Wie erwähnt ist es nicht verboten, die Konkurrenz vorbeizuwinken. «Der Nico war auf der Strategie, lange zu fahren. Er ist so schnell gefahren wie er konnte. Und dass er keinen Gegner überholen lässt, ist ganz normal. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen», meinte Gass.

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