Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Auer gegen die alten Hasen: «Das wird Hardcore»

Von Andreas Reiners
Lucas Auer

Lucas Auer

Lucas Auer ist mit 23 der mit Abstand jüngste Titelkandidat. Sieben von zehn Rivalen sind 30 Jahre oder älter. Der Youngster weiß: Die alten Hasen sind mit allen Wassern gewaschen.

Lucas Auer kann es kaum erwarten. Heimspiel in Spielberg. Eine kurze Anreise. Viele Fans, die vor allem ihn unterstützen. «Ich finde schon, dass ich einen guten Push von den österreichischen Fans erhalte. Ich hoffe, dass wieder viele da sind und wir ihnen etwas Cooles zeigen können», sagte Auer.

«Etwas Cooles» wäre zum Beispiel ein österreichischer Tabellenführer zum Saisonfinale in Hockenheim. Auer hat vor dem vorletzten Event in Spielberg als Gesamtzweiter nur neun Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Mattias Ekström. Aber der Mercedes-Mann weiß: Alte Hasen wie Ekström sind «mit allen Wassern gewaschen», wie er im Gespräch mit SPEEDWEEK.com erklärt.

Er ist mit gerade 23 Jahren mit Abstand der jüngste der insgesamt zehn Titelkandidaten, sieben von ihnen sind 30 oder älter. Der zweitjüngste, Marco Wittmann, ist vier Jahre älter als Auer und immerhin schon zweimaliger Champion. Noch so einer also, der weiß, wie Titelkampf geht.

«Jetzt wird es interessant, man wird viele Fehler sehen, wenn der Druck steigt. Es wird darauf ankommen, wer jetzt einen kühlen Kopf bewahrt. Das wird Hardcore», sagte Auer.

Er selbst fährt nicht nur um den Titel, bei ihm geht es ja auch immer ein wenig um seine Zukunft in der Formel 1. Mit dem Test Anfang August für Force India ging für Auer ein Traum in Erfüllung. Mehr erst einmal nicht. Der Rennstall hat in den vergangenen Tagen die Stammfahrer Sergio Pérez und Esteban Ocon für 2018 bestätigt, damit ist die Tür für Auer erst einmal zu. Auch wenn es für ihn sowieso ein wenig unrealistisch war, sofort den Sprung zu schaffen.

«Jetzt kann man hoffen, dass der nächste Schritt kommt. Für ihn ist es wichtig, dass er sich auf die Meisterschaft konzentriert. Selbst dann wird es extrem schwierig, den Fuß permanent in die Formel 1 zu bekommen», sagte sein Onkel, DTM-Chef Gerhard Berger, bei ServusTV.

«Er hat Chancen, er hat mit BWT ein Unternehmen, das hinter ihm steht. Bei Force India haben sie ein Auge auf ihn. Er hat bei diesem Test gezeigt, dass es absolut realistisch ist», so Berger weiter. Der 57-Jährige betonte zudem, dass Auer es ohne die Connections seines Onkels geschafft, er sich den Test selbst erarbeitet habe.

Auer selbst weiß, dass er nur durch gute Leistungen die Chance wahren kann. «Als Fahrer musst du abliefern, dann stehen dir auch die Türen offen. Bis zum Saisonende muss ich abliefern, dann kann man in die Zukunft schauen», sagte er.

Wenn er weiter abliefert, dürfte sich der Andrang um seine Person noch einmal steigern. In der vergangenen Saison lief er inkognito durchs Fahrerlager und führte Interviews. Erkannt haben ihn nur wenige. Das dürfte heute anders sein.

«Manche würden mich vielleicht immer noch nicht erkennen, aber ganz sicher mehr als im letzten Jahr. Ich glaube, mein Bekanntheitsgrad hat sich stetig gesteigert - parallel zu den Resultaten. Im ersten Jahr ein bisschen, im zweiten Jahr habe ich nach meinem ersten Sieg einen riesigen Push bekommen und in diesem Jahr ist es noch mal mehr. Es steigert sich stetig, was cool ist», sagte Auer.

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