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«Sonntagsmuffel» Timo Glock: Vom Glück verlassen

Von Andreas Reiners
Timo Glock

Timo Glock

Lange fuhr Timo Glock um den Titel mit, am Ende reichte es nur für Platz sieben. Welches Fazit zieht der 35-Jährige nach seinem fünften DTM-Jahr?

Streng genommen hat Timo Glock sein Ziel erreicht. Er wollte 2017 den nächsten Schritt machen, konstant punkten und um den Titel mitfahren. Das ist dem 35-Jährigen in seiner fünften DTM-Saison durchaus gelungen. Gewisse Umstände wie zum Beispiel die Abschaffung der Performance-Gewichte sorgten dann aber dafür, dass er nicht bis zum Ende um die Meisterschaft mitreden konnte, nach dem vorletzten Rennwochenende in Spielberg waren auch die letzten mathematischen Möglichkeiten dahin.

Kurios: Würde man den Sonntag weglassen, wäre Glock Champion. Er holte in den Samstagsrennen 103 seiner 133 Punkte – mehr als jeder andere Fahrer. Da der Sonntag aber mitgezählt wird, stand am Ende Gesamtplatz sieben.

«Ich bin sehr zufrieden mit der Saison und wäre froh gewesen, wenn wir nur am Samstag gefahren wären. Dann wäre ich ganz vorne dabei. Sonntags hat uns das Glück verlassen», sagte Glock. Nun ist es meistens müßig, darüber nachzudenken, wo man genau die Meisterschaft verspielt hat.

Glock verweist in seiner Analyse auf «äußere Umstände. Ein verpatzter Boxenstopp oder strategische Spielchen von anderen. Es sind viele Rennen dabei, wo wir vom Speed her da waren, es am Ende aber einfach unglücklich war», meinte er. Ein Zwischenfall bleibt ihm aber ganz besonders im Gedächtnis: Der Crash mit Nico Müller auf dem Nürburgring.

Anschließend hatte Glock Audi Manipulation vorgeworfen. Müller musste sich im Laufe der Saison von mehreren Seiten den Vorwurf gefallen lassen, Bremsklotz gespielt zu haben. «Das hat mich die Meisterschaft gekostet. Das war in dem Moment ausschlaggebend, auch für meine generelle Situation bei BMW. Mein Zug war danach abgefahren», sagte Glock.

Trotzdem: 2017 war ohne Frage Glocks bestes Jahr. Nun stellt sich nach fünf Jahren aber die Frage: Wie zufrieden ist man im Rückblick als ehemaliger Formel-1-Fahrer mit der Bilanz? Vor allem dann, wenn in der abgelaufenen Saison durchaus mehr möglich gewesen wäre?

«Natürlich will man im letzten Rennen mit um die Meisterschaft fahren, wie alle anderen auch. Aber schau dir Mattias Ekström an, der 17 Jahre lang in der DTM ist und viele Jahre warten musste, bis er wieder um die Meisterschaft mitfahren konnte», sagte Glock. Das zeige, wie schwer es sei, konstant um den Titel mitzufahren, so Glock. Und der Schwede ist kein Einzelfall. «Das zeigt sich durch die Bank weg. Ob das Mike Rockenfeller ist, ob es ein Timo Scheider war, egal wer.»

Glock weiter: «Sie hatten alle ihre Zeit, wo das Auto genau gepasst hat und sie abliefern konnten. Genauso wie bei Marco Wittmann. Ein Jahr hat es gepasst, dann war ein Jahr dabei, wo es nicht so gut war. Das Folgejahr war wieder perfekt, das Auto und die äußeren Umstände haben gepasst. Auf dieses Thema kommt es in der DTM an.»

Er hofft, dass er 2018 ganz oben angreifen kann. «Ich habe sehr viel Spaß in der DTM und ich würde mich freuen, wenn ich nächstes Jahr wieder in der DTM fahren kann», sagte Glock: «Man muss abwarten, was über den Winter passiert. Der ist leider immer sehr lang. Es gibt noch andere spannende Projekte, die BMW angeht. Da muss man abwarten, was sich so entwickelt.»

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