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DTM-Rookie Frijns: Rast hat bewiesen, was geht

Von Otto Zuber
Robin Frijns

Robin Frijns

Robin Frijns ist vor Kurzem zum Audi-Werksfahrer in der DTM aufstiegen. Für den Niederländer ging damit ein Traum in Erfüllung, der 2015 im GT-Programm von Audi Sport seinen Anfang nahm.
Zuallererst: Können Sie uns verraten, wie man Ihren Namen richtig ausspricht?

Auf Niederländisch wird mein Name "Freijns" ausgesprochen, mit einem langen "e". Im Englischen sagt man hingegen meistens "Frins" mit einem kurzen "i". Für mich persönlich macht es aber keinen Unterschied. Solange ich es merke, wenn ich angesprochen werde, ist beides für mich vollkommen in Ordnung.

Wie viele andere Rennfahrer starteten auch Sie Ihre Motorsportlaufbahn mit Kartfahren. Ist es aus Ihrer Sicht ein guter Einstieg in den Rennsport?

Für mich persönlich war es auf jeden Fall ein guter Start für meine Motorsportkarriere. Im Kartsport habe ich zum einen die Fertigkeiten des Rennfahrens erlernt und habe mich zum anderen bereits mit den technischen Dingen des Sports auseinandergesetzt. Ich habe damals schon am Kart und am Chassis getüftelt, um das Setup zu verbessern. Man fährt eben nicht nur Rennen, sondern erhält Einblicke in alle Aspekte des Motorsports.

Sie waren im Formelsport aktiv, ehe Ihre GT-Karriere mit Audi Sport customer racing begann. Wie blicken Sie auf die Zeit zurück?

Ich hatte drei sehr erfolgreiche Jahre im Formelsport, in denen ich mich gegen bedeutende Namen durchsetzen und jeweils die Meisterschaft gewinnen konnte. In den beiden Folgejahren hatte ich als Formel-1-Testfahrer nur noch wenig Gelegenheit, selbst Rennen zu bestreiten. Insofern war es für mich eine großartige Möglichkeit, mit Audi den Weg in den GT-Sport gehen zu können und endlich wieder Rennen zu fahren. Heute bin ich mehr als froh, die Chance damals ergriffen zu haben. Zusammen konnten wir viele Erfolge feiern.

Beim Young Driver Test 2013 haben Sie das erste Mal in einem Audi RS 5 DTM Platz genommen. Fünf Jahre später sind sie selbst Audi-Werksfahrer und gehören zum DTM-Kader. Wie haben Sie reagiert, als Sie es erfuhren?

Ich habe schon lange von der DTM geträumt. Die Serie hat eine so lange Tradition und steht für spannendes Racing - genau das, was ich mag. Als ich erfuhr, dass ich zum DTM-Kader von Audi gehören werde, war ich überglücklich und baff zugleich. Dementsprechend kann ich mein erstes DTM-Rennwochenende kaum noch erwarten.

Während Ihrer Zeit im Formelsport konnten Sie zweimal als Rookie Titel gewinnen. Was sind Ihre Ziele für Ihre erste DTM-Saison?

René Rast hat im vergangenen Jahr eindrucksvoll bewiesen, dass es auch hier möglich ist. Aber ich bleibe da ganz realistisch. Schließlich stehe ich Fahrern gegenüber, die seit Jahren - wenn nicht gar Jahrzehnten - in der DTM aktiv sind. Mein vornehmliches Ziel wird sein, mich möglichst schnell an das Umfeld und an das Auto zu gewöhnen. Und ich möchte einfach Spaß haben, denn das ist bei mir die Voraussetzung, um in den Rennen auch schnell zu sein. Wenn am Ende Podiumsplätze oder sogar Siege dabei rumkommen - umso besser.

Sie haben Ihre Startnummer für die DTM-Saison 2018 bereits ausgesucht. Gibt es einen bestimmten Grund, warum Sie diese Zahl gewählt haben?

Das stimmt, ich habe mich für die Startnummer vier auf meinem Audi RS 5 DTM entschieden. Die Zahl hat mich während meiner erfolgreichen Jahre im Formelsport begleitet und mir viel Glück gebracht. Und das wird sie hoffentlich auch weiterhin tun.

Freuen Sie sich schon auf das Rennwochenende in den Niederlanden vor heimischem Publikum, wenn die DTM im Juli in Zandvoort zu Gast ist?

Auf jeden Fall! Vergangene Saison habe ich mir das Sonntagsrennen in Zandvoort vor Ort angeschaut und war sehr beeindruckt. Es waren wirklich viele Zuschauer da. Ich hoffe all die Fans in diesem Jahr wiederzusehen. Als einziger Niederländer im DTM-Feld freue ich mich natürlich schon riesig auf das Event und die Unterstützung durch meine Landsleute.

Während Ihrer Zeit im GT-Sport haben Sie sich zumeist ein Cockpit mit Ihren Teamkollegen geteilt und haben bei vielen Rennen Erfolge gefeiert. In Macau waren Sie sehr erfolgreich allein unterwegs und jetzt in der DTM werden Sie wieder allein im Auto sitzen. In der DTM werden Sie wieder allein hinter dem Lenkrad Platz nehmen. Was bevorzugen Sie?

Ich persönlich ziehe es vor, ein Rennauto für mich allein zu haben. Gemeinsam mit dem Team kann ich somit Schritt für Schritt das Setup an meinen Fahrstil anpassen. Ein Cockpit mit Teamkollegen zu teilen macht natürlich auch großen Spaß. Aber du gehst dabei immer Kompromisse ein. Das ist auch ein Grund, warum ich mich auf die DTM freue. Als Fahrer hat man da eben das Privileg, sein eigenes Auto zu haben und individuelle Abstimmungen vornehmen zu können.

Was war für Sie persönlich der bedeutendste Moment, seit Sie mit Audi Rennen bestreiten?

Mein bisheriges Highlight war der Titelgewinn im Blancpain GT Series Sprint Cup im vergangenen Jahr, zusammen mit Stuart Leonard im Audi R8 LMS des Belgian Audi Club Team WRT. Vor dem finalen Rennwochenende lagen wir nicht so aussichtsreich wie manch andere Teams. Ich konnte mich in meinem Stint dann immer weiter nach vorn kämpfen. Wir haben das Rennen gewonnen und dadurch auch den Titel geholt. In der Art und Weise war es schon etwas ganz Besonderes.

Welche Langzeitziele versuchen Sie in Zukunft noch zu erreichen?

Zunächst liegt mein Fokus auf der DTM. Grundsätzlich ist meine Herangehensweise eigentlich immer die gleiche. Egal in welchem Rennen oder in welcher Serie ich an den Start gehe, ich möchte immer wettbewerbsfähig sein und nach Möglichkeit mit um den Sieg kämpfen. Ich freue mich sehr auf meine erste DTM-Saison, in der ich hoffentlich gute Platzierungen einfahren werde - für mich persönlich und für Audi.

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