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Scheider und Glock: Seltene Bromance in der DTM

Von Andreas Reiners
Timo Scheider und Timo Glock

Timo Scheider und Timo Glock

Vor rund 15 Jahren liefen sich Timo Scheider und Timo Glock erstmals über den Weg. Heute sind die beiden dicke Freunde, was im Motorsport durchaus selten ist.

Rennfahrer sind Egoisten, wie sie im Buche stehen. Ich-AGs, fokussiert auf den sportlichen Erfolg. Da bleibt wenig bis kein Platz für Kumpeleien an der Rennstrecke, vor allem nicht mit den Fahrerkollegen. Denn die sind ja in erster Linie Rivalen.

Deshalb verbindet Rennfahrer überwiegend ein professionell-distanziertes Verhältnis. Mit den üblichen Ausnahmen natürlich, wie im richtigen Leben versteht man sich mit dem einen besser als mit dem anderen, manchmal kommt man auch so gar nicht miteinander aus.

Und trotz aller Rivalität gibt es sie auch im Motorsport noch, die echten Freundschaften. Bei Timo Glock und Timo Scheider ist es schon eine echte Bromance, deren Ursprung schon länger zurückliegt. 15 Jahre, um genau zu sein.

Damals fuhr Scheider mit Opel in der DTM. Glock wiederum war als Opel-Nachwuchsmann in der Formel 3 unterwegs. «Timo hat einen DTM-Opel getestet und da war ich sein Coach. Das war noch vor seiner Formel-1-Zeit. Das war der erste Kontakt und wir haben gedacht: Mensch, süß», sagte Scheider in Sat.1 zur Entstehung der Freundschaft.

Von 2013 bis 2016 gingen beide dann auch gemeinsam in der DTM an den Start, ehe Scheider Audi verlassen musste. Er ist inzwischen als Sat.1-Experte wieder regelmäßig im Fahrerlager.

«Wir hatten immer ein spezielles Verhältnis. Wenn das freie Training abgewinkt wurde und wir haben uns gesehen, dann haben wir aufeinander gewartet und nur Blödsinn gemacht: Quer aus der Ecke raus und im Drift, alles was geht», erzählt Glock.

Er hat sowohl in der Formel 1 als auch in der DTM erlebt, ob und wie Fahrer-Freundschaften funktionieren. «Das Miteinander ist in der DTM viel intensiver als es in der Formel 1 der Fall war», verrät er.

Glock weiter: «Zu den BMW-Kollegen habe ich natürlich einen anderen Draht als zu den Audi- oder Mercedes-Fahrern. Du bist dir aber nie zu 100 Prozent sicher, ob sie dir auch wirklich die Wahrheit sagen. Bei Timo war es schon immer anders und ich kann ihm zu 100 Prozent vertrauen, wenn er was sagt. Er hat mir schon oft Tipps gegeben und geholfen, wo sich das hinterher bestätigt hat», so Glock, der dann auch weiß, dass diese Bromance im knallharten Motorsport-Geschäft nicht selbstverständlich ist: «So etwas ist wirklich selten. Wir haben ein gutes, offenes Verhältnis, wo wir über alles reden können.»

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