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«Mann aus Titan» feiert: Sieg «etwas ganz Besonderes»

Von Otto Zuber
Daniel Juncadella

Daniel Juncadella

Starke Mannschaftsleistung zum Start in die zweite Saisonhälfte: Fünf Mercedes-Piloten fahren beim elften Saisonrennen in Brands Hatch unter die ersten Acht. Daniel Juncadella holt seinen ersten Sieg in der DTM.

Mercedes eröffnete die zweite Hälfte der DTM-Saison 2018 auf dem Traditionskurs in Brands Hatch mit einem Sieg und einem dritten Platz. Der Mann des Tages war Daniel Juncadella. Der Spanier fuhr zunächst im Qualifying seine zweite Pole Position in der DTM heraus. Im Rennen eilte Daniel dann zu seinem Debütsieg in der Tourenwagenserie.

Nach seinem ersten DTM-Podestplatz auf dem Norisring durfte Juncadella zum zweiten Mal in diesem Jahr auf dem Podium Platz nehmen. Gemeinsam mit ihm stand sein Teamkollege Lucas Auer als Dritter auf dem Treppchen. Für den Österreicher war es sein viertes Podium in diesem Jahr und das zehnte in seiner DTM-Karriere.

Daniels Leistung in dieser Saison ist umso beeindruckender, da er sich vor Saisonbeginn beim Training das Schlüsselbein angebrochen hat. Kurz darauf saß er bei den Testfahrten in Hockenheim Anfang April bereits wieder im Cockpit seines Mercedes-AMG C 63 DTM und spulte fleißig Runden ab. Sein Team verlieh ihn deshalb den liebevollen Spitznamen «Mann aus Titan». Rund vier Monate danach zählt er nun zum erlesenen Kreis der DTM-Rennsieger!

Das starke Mannschaftsergebnis komplettierten Gary Paffett, Pascal Wehrlein und Edoardo Mortara im neuen «Watermelon-Pink»-Design auf den Plätzen sechs bis acht. Paul Di Resta beendete sein Heimrennen auf Position 16.

Stimmen zum Rennen

Daniel Juncadella (26 Jahre, Spanien): Heute ist ein großer Tag für mich. Der Start verlief etwas enttäuschend, da ich zwei Plätze verloren habe. Aber dann waren die Jungs beim Boxenstopp absolut mega. So kam ich wieder nach vorne und hatte danach auch eine sehr gute Pace. Ich bin das Rennen bis zu den letzten fünf Runden wie ein Qualifying angegangen und habe auf jeder Runde gepusht. Auf dem letzten Umlauf bin ich dann ganz ruhig gefahren, von den Kerbs weggeblieben und wollte das Auto nur noch nach Hause bringen. Mein erster DTM-Sieg ist etwas ganz Besonderes für mich. Ich war in diesem Jahr auf dem Norisring schon einmal nah dran und nach dem Start heute dachte ich schon, dass es wieder nicht klappen würde. Aber mein Auto war absolut klasse und ich werde heute mit meinen Jungs feiern - sie haben einen riesigen Anteil an diesem Sieg.

Lucas Auer (23 Jahre, Österreich): Generell bin ich mit dem Rennen und einem Podestplatz zum Start in die zweite Saisonhälfte zufrieden. Ich bin zum ersten Mal auf dieser Streckenversion gefahren und im Vergleich zur kürzeren Variante ist sie echt knifflig. Die Reihenfolge auf der Strecke ist hier entscheidend. Wenn du vorne bist, kommt normalerweise auch niemand an dir vorbei. Mein Start war gut und ich konnte das Rennen sogar anführen. Leider habe ich dann zwei Plätze verloren. Wenn du aus der Box kommst, brauchst du etwas freie Fahrt - dann kann dich eigentlich niemand mehr überholen. Aber leider waren die Jungs zu nah dran und kamen an mir vorbei.

Gary Paffett (37 Jahre, England): Nachdem ich auf meinem ersten Versuch im Qualifying einen Fehler gemacht habe und abgeflogen bin, bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. Zum Glück kam ich trotz der Schäden am Auto an die Box zurück und holte noch P6 im Qualifying. Das ist ein gutes Ergebnis, wenn man bedenkt, dass ich durch das Kiesbett gefahren bin und die Reifenstapel berührt habe. Im Rennen lag ich relativ komfortabel hinter der Führungsgruppe. Aber im Verlauf des Rennens schienen die anderen Fahrer etwas mehr Pace zu haben und ich hatte ein wenig damit zu kämpfen. P6 ist heute ein ordentliches Ergebnis, das mir weitere Punkte beschert. Jetzt müssen wir das Auto bis morgen weiter verbessern.

Pascal Wehrlein (23 Jahre, Deutschland): Herzlichen Glückwunsch an Dani zu seinem ersten DTM-Sieg. Ich freue mich sehr für ihn, dass er es endlich geschafft hat. Mit Blick auf mein Rennen ist es schade, dass ich heute nicht das Maximum herausholen konnte. Ich wurde im Qualifying aufgehalten und habe dadurch keine gute Runde zusammenbekommen. Der Speed war aber vorhanden, das konnte man auch im Rennen erkennen. Ich bin an drei Autos vorbeigekommen, aber mehr war heute leider nicht drin. Morgen wird es wichtig, ein besseres Qualifying zu haben und dann wird es sicher auch im Rennen deutlich besser laufen.

Edoardo Mortara (31 Jahre, Italien): Das war ein langes Rennen für mich, in dem leider nichts Besonderes passiert ist. Ich bin von Platz acht gestartet und auch auf diesem ins Ziel gekommen. Ich hatte heute kein besonders gutes Gefühl für das Auto. Das müssen wir uns heute Abend ansehen und analysieren. Dann werden wir sehen, was wir bis morgen verbessern können. Glückwunsch an Dani zu seinem ersten Sieg in der DTM. Ein Doppel-Podium ist ein gutes Mannschaftsergebnis für uns.

Paul Di Resta (32 Jahre, Schottland): Das war leider kein guter Tag für mich. Wir sind mit der Strategie und dem frühen Stopp ein gewisses Risiko eingegangen und haben gehofft, dass wir dadurch weiter nach vorne kommen könnten. Leider haben die Reifen im Verlauf des Rennens abgebaut und es war nicht mehr drin. Jetzt hoffe ich morgen auf ein besseres Qualifying und einen versöhnlichen Abschluss für mein Heimrennen.

Ulrich Fritz, Mercedes-AMG Motorsport DTM Teamchef: Herzlichen Glückwunsch an Dani zum ersten DTM-Sieg. Den hat er sich absolut verdient. Er hat den ganzen Tag über eine fantastische Leistung gezeigt. Ich will aber heute auch explizit dem gesamten Team für seine tolle Arbeit danken. Heute Vormittag gab es viele Fragezeichen, was die Strecke und die Abstimmung betraf. Dank des Einsatzes der Mannschaft konnten wir aus diesen Fragezeichen Ausrufezeichen machen und die Führung in der Meisterschaft ausbauen.

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