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Alex Zanardi: So hat er die DTM-Sensation geschafft

Von Andreas Reiners
Alex Zanardi

Alex Zanardi

Platz fünf im Sonntagrennen der DTM in Misano: Alex Zanardi hat nicht nur beste Werbung für die Serie betrieben, er hat vor allem alle mit dem überraschenden Ergebnis überrascht. Wie kam es zustande?

Um es vorab klar zu sagen: Natürlich hatte der fünfte Platz von Alex Zanardi im 14. Saisonrennen in Misano viel mit Glück zu tun. Mit dem Regenchaos, dem unvorhersehbaren Kuddelmuddel auf der Strecke. Aber wie sagte Zanardi es selbst so schön? Man muss sich das Glück eben auch erarbeiten. Und es nutzen, wenn es einem in den Schoß fällt.

Um es auch klar zu sagen: Zanardi war in Misano durchaus auf Tempo, konnte oft mit den Zeiten der Stammfahrer mithalten. Mit Platz fünf hatte er natürlich selbst nicht gerechnet, bezeichnete ihn bei der Zieldurchfahrt gar als «Witz des Wochenendes».

Doch dieser fünfte Platz hatte nicht nur mit Glück, sondern auch mit Können und den richtigen Entscheidungen zu tun. Das fing bereits bei der Einführungsrunde an, auf die er mit Slicks ging.

Um ein Gefühl für das Auto zu bekommen. Für die Strecke, die Bedingungen. Als er von seinem Team gefragt wurde, ob die Reifen passen, sagte er: «Keine Chance, ich habe das Auto fünfmal fast verloren. Mit Mitte 20 war das mein Fahrstil, aber in meinem Alter geht das nicht mehr.» Ihm war auch klar, dass ein Safety Car kommen würde.

Der ursprüngliche Plan: «Wir wollten stoppen und Slicks aufziehen. Wir hätten die richtigen Reifen für den ersten Teil des Rennens, könnten dann das Fenster unseres Wechsels in die Länge ziehen, nochmal wechseln und das Rennen mit einem Reifen beenden, der besser ist als die der anderen. Volle Attacke am Ende also. Das war der Plan», so Zanardi.

Er blieb zunächst draußen, als 14 der 19 Fahrer auf Slicks wechselten. Er hatte sich sowieso vorgenommen, den anderen nicht groß im Weg zu stehen, wenn es wild wird. Und es wurde wild, als die Bedingungen kritischer wurden.

Der entscheidende Moment: Als auch er in die Box gerufen wurde, sah er anhand der Lichtmasten, dass der Regen stärker wurde. Er entschied, dass er draußen bleiben wollte. «Das war der Moment. Ich hatte Glück. Das gab uns aber die Möglichkeit, in ein komplett anderes Szenario zu kommen.» Er war damit nicht alleine: Neben Zanardi hatten auch Edoardo Mortara, René Rast und Robin Frijns noch nicht gewechselt.

In der Spitzengruppe auch mit dabei: Der spätere Rennsieger Joel Eriksson, der im Gegensatz zur Konkurrenz mit Slicks ins Rennen gegangen war. In Runde neun wechselte er rechtzeitig auf Regenreifen, bevor der Himmel seine Schleusen öffnete.

Die 14 Fahrer, die wieder zurück auf Regenreifen gehen mussten, hatten durch den erneuten Reifenwechsel alle eine Runde verloren, weshalb das Quintett an der Spitze blieb und seinen Vorsprung behielt und auch nach dem Pflichtstopp vorne bleiben konnte. Zusammen mit Zanardi, der sein Auto im Gegensatz zu vielen Konkurrenten clever auf der Strecke hielt. Alles andere als ein Witz also.

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