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Fantreff mit Berger: Die Zukunftspläne des DTM-Chefs

Von Andreas Reiners
Die DTM feierte zuletzt am Lausitzring das 500. Rennen

Die DTM feierte zuletzt am Lausitzring das 500. Rennen

Im Rahmen des achten Rennwochenendes auf dem Nürburgring können Fans mit DTM-Chef Gerhard Berger über die Serie diskutieren. SPEEDWEEK.com stimmt mit Bergers Zukunftsplänen schon mal auf das Treffen ein.

Gerhard Berger hat eine Menge vor. Dabei immer im Mittelpunkt: die Fans. Der DTM-Chef weiß, dass seine Tourenwagenserie mit dem Zuspruch der Zuschauer steht und fällt. Die Fans will er abholen, sie zurückgewinnen, neu begeistern. Und ihnen zuhören.

Dafür lädt der Österreicher die Fans am Nürburgring ein: Beim DTM-Fan-Talk am Rande des achten Rennwochenendes der Saison auf dem Traditionskurs in der Eifel (13.–15. September 2019) können alle Interessierten mit dem DTM-Boss in lockerer Atmosphäre sowohl über aktuelle Themen als auch über die Zukunft der Rennserie diskutieren.

Am Samstag, 14. September, sind alle Inhaber eines DTM-Tickets für das Rennwochenende in der Eifel ab 16:00 Uhr in das ring°kino am Nürburgring eingeladen. Aus Kapazitätsgründen ist eine kostenfreie Anmeldung via E-Mail über den folgenden Link erforderlich: https://dtm4.me/fantalk Einlass ist ab 15:00 Uhr. Für das leibliche Wohl ist mit Softdrinks und Snacks gesorgt.

Zur Einstimmung und Vorbereitung sagt SPEEDWEEK.com, wie die Pläne Bergers aussehen.

Wie will Berger die DTM in die Zukunft führen?

Berger: «Mit der Stärkung der DTM in Europa, mit dem Haupt-Schwerpunkt in Deutschland. Wir wollen mehr Reichweite kreieren, mehr Anschlüsse zu den Fans bekommen. Ohne den Rückschlag mit Mercedes wären wir sicher weiter. Den Ausstieg haben wir einigermaßen verkraftet. Totgesagte leben eben doch länger.»

Wann sehen wir den nächsten Hersteller?

Audi, BMW und Aston Martin fahren in der DTM, ein, zwei weitere Hersteller hätte Berger gerne noch. Der 60-Jährige: «Ich führe mit allen andauernd Gespräche. Es bahnt sich im Moment nichts an, aber irgendwann geht eine Tür auf, man muss immer dranbleiben. Das war beim letzten Mal auch so.»

Auch die Kooperation mit der Super GT, die mit dem gemeinsamen Event in Fuji im November ihren ersten großen Höhepunkt erlebt, trägt noch keine Früchte, was Neueinsteiger angeht. «Die Japaner sind naheliegend, aber die sind von Haus aus immer sehr zögerlich in ihrer Entscheidungsfindung. Gute Kundenteams mit japanischen Marken würden mir gut gefallen», so Berger,

Die DTM soll einen neuen Namen bekommen. Wie schwierig und sensibel ist dieses Thema?

Berger ist hin- und hergerissen. Auf der einen Seite steht die notwendige Internationalisierung, die auch im Namen zu erkennen sein soll.

Auf der anderen Seite sind da die Fans und die Tradition eines Namens, den es schon Jahrzehnte gibt. Berger: «Ich sehe die Notwenigkeit wegen der Internationalisierung. Aber ich ziehe auch die Handbremse, denn ich muss mir sicher sein, dass wir die deutschen Fans mitnehmen. Vorher würde ich mich nicht trauen. Und ich habe noch nichts auf dem Tisch liegen gehabt, mit dem ich mir zutraue, den deutschen Fan zu 100 Prozent an uns zu binden.» Berger gibt sich und der Serie bis mindestens 2021 Zeit für die Änderung.

Wie weit ist die DTM beim Thema Hybrid-System?

Die DTM will grüner werden und ein Hybrid-System einführen. Die Vorgaben des Österreichers sind klar: «Entscheidend ist: Die Kosten müssen im Rahmen bleiben und es darf keinen negativen Einfluss auf die Show haben.»

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. «Wir sind dabei, das technische Lastenheft zu erarbeiten. Dabei befinden wir uns im letzten Drittel. 2021 sollen die ersten Testfahrten steigen, die Einführung ist ein Thema für 2022», sagte Berger.

Wer überträgt die DTM 2020? 

Das ist aktuell offen, der Vertrag mit Sat.1 läuft aus. Berger betonte, dass die Partner Priorität genießen. «Das gilt bei allen Partnerschaften, die gut funktionieren und da gehört Sat.1 dazu. Gleichzeitig schaut man auch nach links und nach rechts.»

Wie soll der Kalender aussehen?

Da lässt sich Berger kaum in die Karten schauen. Einige Strecken ergeben sich von selbst: Der diesjährige Neuling Assen und Rückkehrer Zolder sowie Urgestein Nürburgring wurden bereits offiziell bestätigt. Auch der Lausitzring und der Norisring sollten nur Formsache sein.

Und Hockenheim? Auch hier wird es 2020 wohl weitergehen. Unklar ist aber, wie genau. Gut möglich, dass nur noch einmal auf der Traditionsstrecke gefahren wird. «Zweimal Hockenheim ist eine alte DTM-Tradition. Uns ist die Internationalität aber wichtiger. Daher ist es nicht gesetzt, aber auch nicht ausgeschlossen», sagte Berger.

Bei neun Events geht Berger davon aus, dass das Verhältnis deutsche/internationale Rennwochenenden bei 5:4 bleibt. «Ich kann mir aber auch vorstellen, dass das Verhältnis bei neun Rennen 4:5 sein wird.» Idealfall: Zehn Events und eine fifty-fifty-Aufteilung. Hinzu kommt laut Berger: «Wir werden mit der Saison vielleicht früher anfangen, und dadurch die Sommerpause etwas breiter machen.»

Bedeutet auch: Es könnte sein, dass der Saisonstart nicht in Hockenheim über die Bühne geht. Die Idee eines früheren Starts im Ausland gab es in den vergangenen Jahren öfter. Auch ein Finale muss nicht mehr zwingend in Hockenheim stattfinden. Dafür sind international Monza in Italien und Anderstorp in Schweden im Gespräch.

Und was ist mit Monaco?

Fürst Albert war bekanntlich am Norisring, dabei sprach Berger mit ihm auch über seinen großen Wunsch, mit der DTM im Fürstentum zu fahren. Vom Tisch ist das nicht, stattdessen gibt es eine Art Machbarkeitsstudie, da die DTM wohl nur im Rahmenprogramm der Formel 1 fahren könnte.

Ob das klappt? Das ist unklar. Klar ist: Berger hat eine Menge vor.

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