MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Russell: Telefonat beim Baden verhindert DTM-Cockpit

Von Andreas Reiners
George Russell

George Russell

George Russell war praktisch schon in der DTM, als sich seine Karriere doch noch einmal ändert, als sie nochmal Fahrt aufnahm. Und das passierte in der Badewanne.

Es gibt Momente, die eine Karriere komplett in eine neue Richtung lenken können. Momente, überraschend sind, entscheidend. Aber auch prägend. Wie bei George Russell. Auch wenn dieser Moment nicht auf der Rennstrecke passierte.

Nach der Saison 2016 und einem dritten Platz in der Formel-3-Europameisterschaft steckte er in einer Karriere-Sackgasse fest, der Weg in die Formel 1 war versperrt.

«Ich hatte akzeptiert, dass ich nicht die Unterstützung hatte, um in die Formel 1 zu kommen. Damals war kein Formel-1-Team sonderlich an mir interessiert», sagte er im Podcast Beyond the Grid.

Für viele Fahrer ist dann die DTM eine Option, vor allem, wenn man wie Russell im Rahmenprogramm der Tourenwagenserie unterwegs war. Wie er verriet, absolvierte er für BMW einen Rookietest. «Der lief unglaublich gut, und ich war kurz davor, als Stammpilot in der DTM zu unterschreiben», so der Brite.

Ihn erwartete «ein enormes Gehalt, vermutlich das nächstbeste nach der Formel 1. Und ich war entschlossen, diesen Weg zu gehen», sagte. In der Tat ist es die Regel, dass man als Werksfahrer ein festes Gehalt bekommt, anstatt wie in der Formel 1 Geld mitbringen zu müssen.

Doch manchmal reicht eine Kleinigkeit, die große Auswirkungen hat. Bei Russell war es ein Anruf, als er in der Badewanne lag. Gwen Lagrue, der damals als Leiter des Nachwuchsprogramms neu bei Mercedes, war am anderen Ende. Er wollte Russell.

Das Ende vom Lied: Ab 2017 war Russell Nachwuchsfahrer bei Mercedes, holte die Titel in der GP3 und in der Formel 2. Seit 2019 ist Russell Formel-1-Pilot bei Williams, jüngst wurde er für 2021 bestätigt. Und langfristig ist er eine Option bei Mercedes.

«George ist langfristig sehr wichtig», sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff: «Wir schauen immer auf das langfristige Bild. George und wir wussten, worauf wir uns vor zwei Jahren einließen. Williams gab George die Gelegenheit, in die Formel 1 zu kommen, und deshalb respektieren wir die Entscheidung, die Williams trifft, sehr.»

Russell muss lachen: «Und alles hat 2016 in der Badewanne begonnen.»


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