MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Timo Scheider: Einige Chancen nicht genutzt

Von Marcus Lacroix
Saison-Highlight für Scheider: Sieg in Adria von Startplatz 15

Saison-Highlight für Scheider: Sieg in Adria von Startplatz 15

Warum der Audi-Werkspilot für die DTM-Saison 2011 an einen Aufschwung glaubt.

Als zweimaliger Champion in die Saison 2010 gegangen, musste sich Timo Scheider am Ende mit dem vierten Gesamtrang begnügen. Die positive Erkenntnis aus einem eher ernüchternden Jahr: Ab Nürburgring hatte der 32-Jährige seinen Tritt wieder gefunden, was zwei Pole Positions in Zandvoort und Hockenheim sowie der Sieg in Adria belegen.

Dennoch blickt Scheider mit gemischten Gefühlen zurück: «Nach zwei Jahren, die hart waren, in denen aber irgendwie alles funktioniert hat, was wir angepackt haben, mussten wir uns 2010 neu beweisen. Der Saisonbeginn war schwierig – die neuen Reifen, zwei neue Ingenieure, die privaten Umstände. Mehrere Faktoren haben dazu beigetragen, dass wir die 100 Prozent nicht liefern konnten. Und das führt in der DTM schnell dazu, dass du nicht einmal in den Top-10 stehst. Aus diesem Loch rauszukommen, war schwierig», gesteht der Audi-Werkspilot im Interview mit der Fachzeitschrift SPEEDWEEK.

Alles auf die Probleme der Audi-Mannschaft mit den Dunlop-Reifen schieben mag Timo bei aller Kritik dennoch nicht: «Damit würde man es sich ein bisschen zu einfach machen. Fakt ist: Wir haben erst nach und nach gelernt, was es braucht, um den Reifen im richtigen Moment zum Funktionieren zu bringen, was nicht immer geklappt hat. Aber wir müssen auch sagen, dass wir einige Chancen auf gute Ergebnisse nicht genutzt haben, sei es durch Fehler der Fahrer, der Teams oder der Technik. Manchmal war es aber auch so, dass ein Reifensatz funktioniert hat und der nächste nicht mehr. Ich will niemanden in die Pfanne hauen, aber es war ersichtlich, dass es da Qualitätsschwankungen gab. Teils waren wir mit neuen Reifen eine halbe Sekunde langsamer als zuvor mit den alten. Audi hat sich intensiver als je zuvor mit dieser Problematik auseinandergesetzt, extrem akribisch analysiert – und diese Unterschiede festgestellt.»

Ab Nürburgring, wie gesagt, stimmte die Richtung wieder – allerdings im Wesentlichen nur für ihn, während zum Beispiel Mattias Ekström etwas den Faden verlor – aber auch reichlich Pech hatte. Scheider: «Wir haben einen Weg gefunden, der zumindest für mich funktioniert hat. Mein neuer Ingenieur Pascal Zurlinden musste lernen, was ich brauche, um schnell fahren zu können, wir beide mussten lernen, wie wir mit dem Reifen umgehen müssen. Das hat eine Weile gedauert und zu einem Set-up geführt, das nicht jeder von uns fahren konnte. Das hatten wir 2008 und 2009 schon. Kopieren funktioniert da oft nur teilweise.»

Nachdem die verschiedenen Mischungen des neuen DTM-Reifenpartners Hankook bei den ersten Testfahrten entweder dem Mercedes oder dem Audi mehr zugesagt hatten, sieht Scheider die Koreaner nun auf dem richtigen Weg: «Im Nachhinein muss man sagen, dass es in dieser Saison vielleicht mehr zu Gunsten unseres Mitbewerbers lief. Aber was ich von den laufenden Reifentests (die Oliver Jarvis absolviert hat, Red.) so höre, stimmt mich zuversichtlich, dass man da auf gutem Wege ist.»


Das vollständige Interview mit Timo Scheider lesen Sie in der aktuellen Ausgabe 1/2011 von SPEEDWEEK. Erhältlich im gut sortierten Zeitschriftenhandel.
 

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