Formel 1: «Darauf kann man nicht stolz sein»

Kurioser Doppeljob: Scheider Streckenguru und Joker

Von Andreas Reiners
Timo Scheider mit Sat.1-Moderatorin Andrea Kaiser

Timo Scheider mit Sat.1-Moderatorin Andrea Kaiser

Die Extreme E macht es möglich, dass Timo Scheider ganz neue Talente einbringen kann: Für die neue Elektrorennserie entwirft der Ex-DTM-Champion Strecken und ist zudem Joker.

Manchmal gerät man in gewisse Dinge einfach so rein. Da ergeben sich neue Job sehr überraschend. Timo Scheider ist zwar ein versierter Rennfahrer, als Strecken-Architekt hatte er sich aber bislang keinen großen Namen gemacht.

Bis jetzt, denn das wird sich ändern: Scheider ist der neue Streckenguru für die Extreme E. Er musste nur kurz überlegen, als er von Seriengründer Alejandro Agag gefragt wurde.

Er dachte: «'Wie eine Strecke vom Verlauf her sein muss, damit sie cool und spektakulär ist, kann ich mir schon vorstellen.' Und so hat das dann seinen Lauf genommen», sagte er ran.de, «es ist eine neue Erfahrung für mich. Es ist wirklich interessant, eine Strecke nach seinem eigenen Empfinden, nach seinen eigenen Emotionen im Niemandsland zu erfinden, über Dünen, über Steine, durch Büsche, durch Bäume.»

Das war aber nicht alles, sondern der Startschuss. «Als die Extreme E gesehen hat, wie wertvoll und wichtig diese Aufgabe ist, hat sie mich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, das für die gesamte Saison zu tun. Da habe ich gesagt: 'Leute, ich bin Rennfahrer, kein Designer.' Und dann haben sie mir ganz spontan angeboten, on top auch den Job des Joker-Drivers zu übernehmen», erzählte Scheider.

Bedeutet: Sollte ein Fahrer der insgesamt zehn Teams, darunter Ex-DTM-Kollege Mattias Ekström, Ex-Formel-1-Weltmeister Jenson Button oder Rallye-Legende Carlos Sainz, ausfallen, springt Scheider ein.

Der Hintergrund: Zum einen die Corona-Pandemie, zum anderen aber auch die Austragungsorte in Saudi-Arabien, im Senegal, in Grönland, Brasilien und Argentinien.

Scheider: «Bei der Extreme E ist an einem Wochenende nur ein begrenztes Team von fünf Leuten erlaubt, die haben also nicht übermäßig Manpower dabei. Und in die Wüste oder in den Urwald kriegst du halt nicht mal eben jemanden eingeflogen. Deswegen gibt es einen Ersatzfahrer für alle Teams - und das bin ich.»

James Taylor, Chief Championship Officer bei Extreme E, sagte: «Timo verfügt über unschätzbare Erfahrung in so vielen Motorsportdisziplinen in Bezug auf Gelände und Bedingungen. Daher war er eine natürliche Wahl, um die Strecken zu gestalten, auf denen wir Rennen fahren werden.»

Kehrt Scheider auch in die DTM zurück? Gespräche hatte Scheider zuletzt bestätigt. «Sagen wir mal so: Es gibt von beiden Seiten Interesse. Das Fragezeichen steht hinter der Realisierbarkeit. Für mich ist klar: Ich werde nicht um jeden Preis in die DTM zurückkehren», sagte er.

Soll heißen: Geld wird er nicht mitbringen, um ein Cockpit zu bekommen. «Ich bin nach wie vor Profirennfahrer. Bevor ich Geld hergeben muss zum Rennen fahren, höre ich auf», stellte er klar.

Gebe es jedoch eine Option, die für ihn passe, dann sei er bereit, sagte er: «Weil ich glaube, dass das sehr spannend werden kann mit den Namen, die man da hört, und den Autos, die da kommen. Da kann man, glaube ich, ganz schön actionreiches Racing erwarten. Möglich ist alles.»


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