Formel 1: Wie mutig ist Ferrari?

Irres HRT-Wochenende: Strafe, Ausfall, Sieg!

Von Andreas Reiners
Jubel bei Maximilian Götz

Jubel bei Maximilian Götz

Am Freitag noch disqualifiziert, am Sonntag ganz oben auf dem Podium: Maximilian Götz hat HRT den ersten DTM-Sieg und eine Menge Genugtuung beschert.

Dieser Sieg geht runter wie Öl! Das Haupt Racing Team feiert dank Maximilian Götz am Sonntag auf dem Lausitzring den ersten DTM-Erfolg. Mit dabei: Jede Menge Genugtuung nach einer umstrittenen Disqualifikation, die in der Rennserie für Diskussionen sorgt. Denn HRT verlor wegen eines angeblich falsch genutzten Sprits in Monza nachträglich 21 Punkte.

«Das schmeckt sehr geil. Es ist ein mega Gefühl. Es ist emotional. Es ist etwas, an dem wir seit Jahren arbeiten. Dieser Moment ist für mich als Fahrer schön, aber auch für das Team, das so hart arbeitet», sagte Götz. Ein wenig Genugtuung ist auch dabei. Götz betont: «Das ist es, was wichtig ist im Motorsport: Du darfst nie aufgeben.»

Und dann gab es noch einen Gruß an Teambesitzer Hubert Haupt, der frühere DTM-Pilot hatte das Team im vergangenen Jahr inmitten der Corona-Krise gegründet.

«Er ist verliebt in die DTM, und er zeigt die Liebe indem er am Nürburgring mit uns zusammenfährt», so Götz. Haupt wird beim vierten Saisonevent als Gastfahrer an den Start gehen. Götz: «Er gibt uns alles, was wir für den Erfolg brauchen.»

Ein Sieg auf dem Silbertablett

Und auch HRT-Geschäftsführer Ulrich Fritz wollte Genugtuung nach dem Rückschlag am grünen Tisch nicht verhehlen. «Natürlich ist das Haupt Racing Team mega glücklich über den Sieg, den ersten Sieg in der DTM. Und es ist sicher auch Aufatmen und auch Genugtuung dabei, denn das Lausitzring-Wochenende hat für uns schwierig begonnen mit den Diskussionen um die Bestrafung und der Unsicherheit dahinter. Dann sind beide Autos am Samstag auch noch ausgefallen», sagte Fritz: «Der Sieg kam daher wie auf dem Silbertablett zur richtigen Zeit. Das Team und die Fahrer haben Kampfgeist bewiesen und das Team ist motiviert, ganz weit vorne mitzufahren.»

Der Hintergrund der Sprit-Affäre: Eine nach dem Qualifying 1 in Monza entnommene Benzinprobe aus dem Auto von Götz‘ Teamkollegen Vincent Abril entsprach nicht der hinterlegten Referenzprobe des an die Teams ausgegebenen Kraftstoffs. Am Freitag wurde in einer siebenstündigen Marathon-Verhandlung entschieden: Disqualifikation.

Beim HRT-Team um Ex-DTM-Fahrer Hubert Haupt tappt man im Dunkeln, wie das passieren konnte. «Ich kann ausschließen, dass das Team absichtlich etwas manipuliert hat, um Performance-Vorteil zu erreichen», sagte HRT-Geschäftsführer Ulrich Fritz. Man bekomme den Sprit von einem großen Lkw, sagte er und hatte inder Verhandlung die Möglichkeit genannt, dass der Sprit kontaminiert gewesen sein könnte.

Götz springt auf Platz vier

Deshalb hat man Berufung angekündigt, bis Anfang der Woche muss man diese tatsächlich einlegen. «Und dann haben wir innerhalb von einer Woche die Gelegenheit, die Berufung zu begründen. Und dann wird es eine Verhandlung geben», sagte Fritz.

In der Gesamtwertung schiebt sich Götz mit 46 Punkten auf Platz vier. Er hatte bei seinem ersten DTM-Sieg von technischen Problemen des lange führenden Kelvin van der Linde (Abt) profitiert.

Irre: Der Südafrikaner musste seinen Audi auf Start-Ziel bei voller Fahrt resetten. Er wurde trotzdem Dritter, hinter Rookie Liam Lawson (AF Corse/Ferrari). Van der Linde führt nach vier Rennen mit 69 Punkten vor Lawson (65).

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