DTM-Zukunft für Robert Kubica nicht ausgeschlossen
Robert Kubica: 2014 in die DTM?
Die Tür für Robert Kubica bei Mercedes bleibt weiterhin offen: Obwohl der Pole sich vorerst für eine Zukunft in der Rallye-WM entschieden hat, muss die DTM für den ehemaligen Formel-1-Piloten nicht unbedingt Vergangenheit sein. «Robert muss seine Dämonen abschütteln, und das liegt ganz allein bei ihm», sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff «Autosport».
Mit Dämonen meint Wolff den schweren Rallye-Unfall im Februar 2011, der offenbar eine mentale Blockade ausgelöst hat, die immer noch nicht verschwunden ist. Der Unfall hat letztendlich Kubicas Formel-1-Träume zerplatzen lassen. Beispiele für ehemalige Formel-1-Fahrer, die sich im Tourenwagen schwer taten, gibt es genug. In Ralf Schumacher hätte Kubica ein aktuelles Beispiel sogar im eigenen Team gehabt. Und die aktuelle Konkurrenz in der DTM ist nicht ohne, Kubica kennt das hohe Niveau, nicht zuletzt von den Testfahrten.
Die hatte er Ende Januar in Valencia für Mercedes absolviert, einen sehr guten Eindruck hinterlassen und prompt mit einem Engagement in der DTM geliebäugelt - bis Mercedes im Februar das sechsköpfige DTM-Team für die am 5. Mai in Hockenheim beginnende Saison vorgestellt hatte - ohne Kubica. War zunächst spekuliert worden, Kubica hätte von sich aus abgesagt, hat man diese Entscheidung offenbar gemeinsam getroffen.
DTM kommt zu früh
Neben den psychischen Auswirkungen waren nämlich auch die gesundheitlichen Folgen des Unfalls gravierend: Kubicas rechtes Bein und seine rechte Hand wurden bei dem Crash stark in Mitleidenschaft gezogen. Die DTM kommt für den Polen offenbar schlicht zu früh. Der DTM-Test im Januar war seine erste Rückkehr auf die Rundstrecke - zuvor hatte er sich immer mal wieder im Offroadbereich versucht. Und dort zieht es ihn ja jetzt auch wieder hin.
«Ich freue mich nun richtig, wieder Motorsport auf höchstem Niveau betreiben zu können. Ich kann den Saisonstart kaum erwarten», sagte Kubica zu seinem Rallye-Engagement bei Citroen. Wolff kann Kubicas Zukunftsplanung nachvollziehen: «Denn er ist ein wirklicher Rennfahrer.» Hat sich eine Zukunft Kubicas in der DTM somit zerschlagen? Mitnichten. «Sollte er sich irgendwann dafür entscheiden, weiter Rundkurs-Rennen zu bestreiten, würde ich wahnsinnig gerne mit ihm zusammenarbeiten», sagte Wolff. Vielleicht also sogar schon 2014.
Eine ganz andere Meinung hat der zweifache Rallye-Weltmeister Walter Röhrl. Der würde Kubica sogar raten, dass Rennfahren ganz sein zu lassen. «Robert Kubica fährt nach meiner Ansicht völlig unvernünftig», sagte er der «Sport Bild». Kubica habe aus seinem schweren Rallye-Unfall nichts gelernt. «Ich befürchte, er bringt sich noch um, so schrecklich das klingt.»