Audi-Team Abt: Zurück auf die Überholspur

Es war ein ungewohntes Bild in der vergangenen DTM-Saison: Die «Vorherrschaft» des Abt-Teams innerhalb der Audi-Mannschaften ist zumindest vorerst vorbei. Mike Rockenfeller vom Phoenix-Team war als Gesamtvierter bester Audi-Fahrer, Rosberg das beste Team. Das soll allerdings nur eine Momentaufnahme gewesen sein. «Nach einem schwierigen Jahr 2012 ist die Motivation des ganzen Teams so groß wie nie. Wir werden versuchen, mit einem guten Ergebnis in Hockenheim gleich eine Menge Schwung für die Saison zu holen», sagte Teamchef Hans-Jürgen Abt.

Um zurück auf die Überholspur zu gelangen, wurde der Winter genutzt, «um uns als Team wieder perfekt auf die neuen Herausforderungen dieser Saison vorzubereiten. Mit den neuen taktischen Optionen und den kürzeren Trainingsmöglichkeiten ist Teamwork mehr denn je gefragt. Auch unser Neuzugang Jamie Green hat sich gleich bestens eingefügt und frischen Wind in die Mannschaft gebracht», so Abt weiter.

Green war Ende des vergangenen Jahres von Mercedes zu Audi geholt worden. Der Brite feiert am Sonntag sein Debüt für die Ingolstädter. Green konnte in Hockenheim schon zwei Mal gewinnen und stand bereits sieben Mal auf dem Podium. «Für mich ist das Rennen in Hockenheim nicht nur eine große Herausforderung, sondern auch der Beginn eines neuen Lebensabschnitts. Ein rot-silberner Overall, ein Auto in Red-Bull-Farben, jede Menge Ringe – alles seit meinem Wechsel zu Audi ist sehr aufregend für mich. Das erste Rennen wird der bisherige Höhepunkt dieser Phase sein. Ich freue mich sehr darauf und bin gespannt zu sehen, wo wir stehen», erklärte Green.

Green ist zugleich auch neuer Teamkollege von Mattias Ekström. Der Schwede hatte in der Vergangenheit auf der Strecke immer mal Reibereien mit dem Briten, doch das soll ebenfalls der Vergangenheit angehören. Ekström kommt offenbar wieder bestens mit Green aus und hat seinen dritten DTM-Titel im Visier. «Hockenheim wird eines der spannendsten Rennen meiner DTM-Karriere. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich schon mal so aufgeregt war. Die Weiterentwicklung der Autos, DRS, Optionsreifen – es gibt viele unbekannte Faktoren. Im Vorjahr hat die Saison mit einer Pole-Position in Hockenheim für mich sehr gut begonnen. Wäre natürlich toll, wenn wir wieder so einen Start erwischen», so Ekström.
 
Scheider ganz in schwarz

Auf einen optimalen Start hofft auch Timo Scheider nach seinem Seuchenjahr 2012. Nach seinem enttäuschenden Gesamtplatz 14 versucht der 34-Jährige alles. Auch den Aberglauben nutzt er und setzt wieder auf einen schwarzen Audi. Mit dem hatte Scheider 2008 und 2009 seine beiden Titel eingefahren. «Bei mir ist das Kribbeln im Bauch schon sehr deutlich vorhanden. Die Vorfreude auf das erste Rennen ist groß. Ich ganz persönlich hatte einen tollen Winter mit vielen schönen Erlebnissen und Momenten. Diese positive Grundstimmung möchte ich gern mit ins Cockpit nehmen. Ich sitze außerdem nach einigen Jahren wieder in einem schwarzen Auto. Mit dieser Farbe habe ich schon zwei Titel geholt und auch die Gedanken daran geben mir einen Extraschub Motivation», erklärte er.

Das Audi-Küken ist Adrien Tambay. Der Franzose bestritt im vergangenen Jahr in Hockenheim sein erstes DTM-Rennen überhaupt. «Ich kann mich noch gut an das vergangene Jahr erinnern. Jetzt ist vieles anders: Ich habe mehr Erfahrung, stand schon einmal auf dem Podium, wir haben neue Regeln und neue Konkurrenten. Ich freue mich auf Hockenheim und bin gespannt, welche Erinnerungen ich dieses Mal vom ersten Rennen mitnehmen werde», so der 22-Jährige.