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Mercedes-Pilot Merhi: Endlich positive Schlagzeilen?

Von Andreas Reiners
Roberto Merhi

Roberto Merhi

Robert Merhi hatte zuletzt einige DTM-Fahrer gegen sich aufgebracht. Auf dem Lausitzring will der Spanier zeigen, dass er nicht in die Fahrschule muss.

Vor allem Roberto Merhi hat bei Mercedes in den vergangenen Wochen für die Schlagzeilen gesorgt. Allerdings wird sich der Spanier den Grund dafür anders vorgestellt haben. Denn die Konkurrenz hatte sich zuletzt auf den Spanier eingeschossen, dessen Fahrstil bisweilen harsch kritisiert. Merhi hatte mit teils ungestümen Manövern auf der Strecke für Kopfschütteln im Fahrerlager gesorgt und sich vor allem den Ärger der BMW-Konkurrenten Martin Tomczyk und Timo Glock zugezogen. Der 22-Jährige wehrte sich und zeigte wenig Einsicht. Bei zwei seiner Attacken hatte die Rennleitung Merhi bestraft, doch der verstand die Welt nicht mehr.

Doch das Thema ist (vorerst) abgehakt, Merhi will sich vor allem auf die positiven Schlagzeilen konzentrieren. Und das wird in dieser Saison sowieso schwer genug. Merhi, der 2009 in der Formel 3 Euroserie auf dem Lausitzring auf dem Podium stand, will «wieder das Beste aus mir und meinem THOMAS SABO Mercedes AMG C-Coupé herausholen. Es wäre großartig, wenn ich im Qualifying mindestens bis ins Q3 kommen und im Rennen dann um die Top-5 mitkämpfen könnte».

Das Qualifying ist in dieser Saison die Schwachstelle der gesamten Stuttgarter Mannschaft. Ein möglicher Pluspunkt: «Die Streckencharakteristik des Lausitzrings ist ganz anders als auf den bisherigen Strecken in dieser Saison. Man muss sein Auto gut für die vielen langsamen Abschnitte und Schikanen abstimmen und auch den Ausgang der letzten Kurve gut erwischen. Nur dann bietet sich am Ende der Start-/Zielgeraden die Möglichkeit, den Vordermann zu überholen. Mit der Hilfe von DRS sollte das zu einigen spannenden Zweikämpfen und Überholmanövern führen», so Merhi.

Der beste Mercedes-Pilot ist etwas überraschend Christian Vietoris. Der 24-Jährige fuhr in allen drei Saisonrennen in die Punkte. Die bisherigen 25 Zähler bedeuten auch zugleich den besten Saisonstart seiner DTM-Karriere. «Der Lausitzring ist eine meiner Lieblingsstrecken, auf der ich mich sehr wohl fühle. In meiner Formel-3-Zeit habe ich dort im Team von Peter Mücke sehr viel getestet», so Vietoris, der wie alle Fahrer auf einen erfolgreichen Samstag hofft.

«Wir zeigen immer wieder, dass unser Auto im Rennen gut ist, aber wir müssen uns im Qualifying steigern. Wenn wir weiter vorne starten, können wir auch um Siege kämpfen. Über die Distanz ist unsere Performance wirklich gut. Unser Auto geht sanft mit den Reifen um und unsere Strategie hat mir in dieser Saison schon einige Positionsgewinne eingebracht. Nun gilt es, das Paket weiter zu verbessern», sagte er.

Wickens besonders motiviert

Robert Wickens ist besonders motiviert, denn der Kanadier hat mit dem Lausitzring noch eine Rechnung offen. «Im vergangenen Jahr war es sogar eine Art Heimrennen für mich - denn bevor ich in diesem Jahr nach Stuttgart gezogen bin, habe ich in Berlin gewohnt. Meine Erinnerungen an mein erstes Lausitz-Rennen sind zwiespältiger Natur: Bis wenige Runden vor Schluss lag ich auf Kurs, in meinem zweiten DTM-Rennen meine ersten Punkte einzufahren. Dann bin ich leider mit einem Defekt ausgeschieden - das war schon eine Enttäuschung für mich», sagte der 24-Jährige und hofft auf eine Versöhnung: «Wenn ich es in den vierten Qualifying-Abschnitt und aufs Podium schaffen könnte, wäre das eine großartige Versöhnung mit der Strecke nach den Ereignissen im letzten Jahr.»

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