Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

BMW-Pilot Farfus von sich selbst überrascht

Von Andreas Reiners
Augusto Farfus: «Das ist wie in einem Traum»

Augusto Farfus: «Das ist wie in einem Traum»

Saisonpremiere für Augusto Farfus: Der Brasilianer drehte im Qualifying auf dem Nürburgring die schnellste Runde. Damit bleiben die Außenseiter-Chancen des BMW-Piloten intakt.

Augusto Farfus musste sich erst einmal kneifen. Der Brasilianer steht nach dem Qualifying zum siebten Saisonlauf auf dem Nürburgring zum ersten Mal in dieser Saison auf der Pole-Position. «Das ist wie in einem Traum», jubelte der BMW-Pilot. Denn durch die Pole hält Farfus die Außenseiter-Chance auf den Titel weiter aufrecht. Farfus hat als Fünfter 46 Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Mike Rockenfeller (Audi).

Der Vorteil: Die gesamte Titelkonkurrenz in Gary Paffett (5.), Bruno Spengler (10.) und Rockenfeller (11.) steht hinter dem BMW-Mann. Die Meisterschaft ist weit weg», stapelt er tief. Er habe schon zu Beginn der Saison, als er auf dem Hockenheimring den Saisonauftakt gewann, nicht darauf geschaut. Und tut das offenbar auch jetzt nicht.

Stattdessen konzentriert sich Farfus auf das Hier und Jetzt: «Das Training war hart. Wir haben große Veränderungen vorgenommen, die zum Glück in die richtige Richtung gegangen sind. Deshalb bin ich sehr zufrieden», sagte Farfus und ergänzte: «Das ist die DTM. Man kann die Ergebnisse nie vorhersagen. Ich hätte heute Vormittag nicht damit gerechnet, dass wir in der ersten Startreihe stehen würden.»

Auch sein Markenkollege Marco Wittmann war glücklich, nach zuletzt schwachen Resultaten mal wieder für ein Highlight gesorgt zu haben. «Ich bin natürlich sehr glücklich. Die letzten Rennen waren für uns sehr schwierig. Am Ende war Augusto ein wenig schneller als ich, aber Platz zwei ist fantastisch», so der BMW-Rookie. Glaubt der 23-Jährige, dass er so einen Husarenritt wie in Spielberg, als er auch im Rennen Zweiter wurde, wiederholen kann? «Warum nicht? Aber Sonntag ist anderer Tag. Wir werden jetzt aber natürlich alles dafür tun, damit es nach dem Rennen genauso aussieht.»

BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt wollte bei aller Freude über die erste Startreihe aber nicht verhehlen, dass es hinter den beiden Piloten eher mau aussieht. «Für Bruno ist Platz 10 natürlich nicht so gut, aber Mike Rockenfeller auf Elf bringt natürlich ein wenig Würze rein. Aufgrund der Wettervorhersage und der Tatsache, dass keine Änderungen mehr am Auto vorgenommen werden können, können wir uns auf ein unterhaltsames Rennen freuen.» Und BMW selbst auf ein hartes Stück Arbeit. «Bei zwei Autos hat es heute gepasst, wir müssen jetzt schauen, dass es im Rennen auch bei den anderen Autos passt. Ob nun Regen oder nicht: Die Strategieleute haben in den nächsten Stunden richtig heiße Köpfe.»

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