Formel 1: Die Angst von Lewis Hamilton

Wickens über Crash mit Spengler: «Das war kindisch»

Von Andreas Reiners
Bruno Spengler und Robert Wickens

Bruno Spengler und Robert Wickens

Beide verloren am Ende durch den Crash ihre letzte Chance auf den Titel. Doch vor allem Robert Wickens war nach der Kollision mit Bruno Spengler angefressen.

Dass Robert Wickens einen Hals hatte, war nicht zu übersehen. Und auch nicht zu überhören. Kurz nach dem Crash im Rennen in Oschersleben und dem damit verbundenen Aus im Titelkampf wetterte der Mercedes-Pilot gegen seinen BMW-Konkurrenten Bruno Spengler. «Ich weiß nicht was er sich dabei gedacht hat. Er hat mich aufs Gras gedrückt. Das Auto ist total zerstört. Das war wirklich kindisch von ihm», sagte der Kanadier, der nach der Kollision mit Spengler ebenso wie sein Landsmann ausschied.

Die beiden ehemaligen Titelkandidaten hatten sich gegen Ende des Rennens rundenlang harte Zweikämpfe geliefert, inklusive Lackaustausch. In Kurve drei wollte Spengler, nachdem Wickens ihn zuvor überholt hatte, noch einmal angreifen, bremste zu spät und schoss den Mercedes ab, der letztendlich im Kiesbett landete.

«Ich war innen in Kurve und hatte eine bessere Linie und war schneller. Er hat einen Fehler gemacht und war weit außen und ich dachte ich könnte überholen. Da hat er plötzlich gebremst. Wenn er so langsam in der Kurve rumfährt, kann ich auch nichts machen. Das war bei ihm wie im Go-Kart», sagte Spengler. «Er muss sich auch selbst auch anschauen, was er vorher gemacht hat. Ich hatte das gar nicht so schlimm gesehen. Aber wenn er anfängt, von mir aus. Wenn er so reagiert, ist das kindisch von ihm», so der 30-Jährige.

Die Rennleitung sah den Fehler allerdings bei Spengler und bestrafte ihn mit einer Rückversetzung um zwei Startplätze für das nächste Rennen in Zandvoort. Ein klärendes Gespräch zwischen den beiden Kontrahenten wird es aber nicht geben. «Bruno ist ein eigener Charakter. Es ist egal ob wir miteinander reden. Er wird im nächsten Rennen genauso sein.»

Spengler saß wenige Stunden nach dem Crash aber in der BMW-Hospitality und war mit ein wenig Abstand wesentlich entspannter. «Wenn man mich fünf Minuten nach dem Rennen gefragt hätte, hätte es vielleicht ein bisschen anders ausgesehen. Das ist wohl bei jedem Fahrer so», sagte Spengler. Die Strafe selbst konnte er aber nicht nachvollziehen und erinnerte an den Zwischenfall in Moskau, als ihn Audi-Pilot Miguel Molina abschoss und straffrei ausging. «Wenn das ein Rennunfall war, dann war es das hier auch. Mehr nicht», sagte er und bezifferte die Schuldanteile auf 50:50. Wenn es nach Spengler gegangen wäre, wären beide straffrei ausgegangen. Denn letzten Endes sei auch er Leidtragender gewesen. «Ich habe davon nichts gehabt, denn schließlich war meine Motorhaube weg.»

BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt hatte das Malheur kommen sehen. «Das ging schon ein paar Runden lang. Man hat gesehen, dass sich etwas anbahnt. Das ist unschön, aber nichts, worum man tagelang diskutieren muss. Es war sicher auch Frust bei Bruno dabei. Er hatte auch vorher schon einiges mitbekommen», sagte Marquardt.

Auch Mercedes` DTM-Manager Wolfgang Schattling wollte keine große Sache aus dem Zwischenfall machen. «Das war ein harter Zweikampf. Robert hat versucht, Bruno das Leben nicht allzu schwer zu machen. Dass Bruno ihn mit einem dicken Hals schließlich rausgeworfen hat ist ärgerlich, aber nicht zu ändern», sagte Schattling.

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