MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

DTM: Stinkefinger, Kindergarten und eine Fahrschule

Von Andreas Reiners
Bruno Spenglers Stinkefinger

Bruno Spenglers Stinkefinger

In dieser Saison war nicht nur auf, sondern auch abseits der Strecke einiges los. SPEEDWEEK.com fasst die denkwürdigsten verbalen Duelle zusammen.

Der DTM respektive den Piloten wird gerne vorgeworfen, sie seien bisweilen zu brav, zu farblos. Dass die Fahrer auch anders können, haben sie in der zurückliegenden Saison öfters bewiesen. Nach bisweilen harten Duellen auf der Strecke ging die Auseinandersetzung im Nachhinein verbal in die zweite oder dritte Runde. SPEEDWEEK.COM rekapituliert noch einmal die besten verbalen Scharmützel der zurückliegenden Saison.

Lange dauert es nicht, bis die ersten Fetzen flogen. Bereits nach dem Auftaktrennen in Hockenheim herrschte zwischen Gary Paffett, Martin Tomczyk und Bruno Spengler dicke Luft.

Paffett: «Es fanden ein paar harte Kämpfe statt. Aber es waren Sachen dabei, mit denen ich nicht einverstanden bin. Vor allem Martin Tomczyk, der auf der Geraden einen Bremstest mit mir gemacht hat. Tomczyk fuhr ein bisschen wie ein Idiot. Wenn man Rad an Rad fährt, gibt es zwar ein bisschen Gedrängel. Aber wenn man einen Bremstest auf der Geraden macht, dann ist das einfach nur dumm und gefährlich. Dagegen müssen wir etwas tun. Das ist kein Racing. Deshalb bin ich sehr enttäuscht.»Tomczyk: «Wir haben einen Dreikampf gehabt. Er hat mich nicht überholen können, den Kürzeren gezogen oder sich unfair behandelt gefühlt. Die Rennkommissare haben nichts gemacht und auch sonst hat keiner etwas gesagt. Nur er hat sich ungerecht behandelt gefühlt und hat sich aufgeregt wie ein Rohrspatz. Er hat mir alles an den Kopf geworfen, was er in seinem Wortschatz hatte. Ich finde das unpassend unter Kollegen.»

Spengler: «Ich habe mich darauf konzentriert, wo ich fahren muss und habe versucht, vor Gary zu bleiben. Weil er auf Options- und ich auf dem Prime unterwegs war, hat er mich am Ausgang der Mercedes-Kurve überholt. Ich habe den Fight zwischen Martin und Gary an der Spitzkehre gesehen. Aber für mich sah das ganz normal aus. Ich habe nichts gesehen, was komisch wäre. Das war normales Racing.»

Im zweiten Rennen in Brands Hatch ging es nahtlos weiter. Übeltäter diesmal: Roberto Merhi, der sich auf der Strecke mit den BMW-Piloten Timo Glock und Tomczyk anlegte. Und der Ton wurde nochmals rauher.

Timo Glock: «Der gehört hier nicht hin. Egal wo er auftaucht und ein Unfall ist, ist er involviert. Ich habe keine Ahnung was er für eine Sichtweise hat. Er sagte zu mir, dass er komplett neben mir gewesen sei. Aber komischerweise ist mein Auto hinten links komplett verkratzt. Und wenn ich mir die TV-Aufnahmen ansehe, ist er gerade mal sein Vorderrad an meinem Hinterrad. Der sollte noch einmal die Fahrschule besuchen oder woanders fahren. Der soll uns einfach in Ruhe lassen.»

Roberto Merhi: «Das ist doch total unprofessionell, wenn er einen Fehler macht und dann über die anderen schimpft. Ich habe ihn innen überholt und er ist seine Linie außen gefahren und dann von der Strecke abgekommen. Man muss aufpassen, wenn jemand innen fährt. Ich bin nicht sein Fan oder Teamkollege, ich will ihn überholen.»

Martin Tomczyk: «Er hat den Timo vorher schon rausgekegelt. Es war zunächst ein harter Zweikampf, aber alles fair und sportlich. Dann war ich neben ihm und er ist rübergezogen und hat mich rausgedrückt. Das war sehr unsportlich.»

Beim dritten Rennen in Spielberg ging es mit dem Privatduell Tomczyk gegen Merhi weiter. Der Spanier sorgte für einen Dreher des BMW-Piloten, für den das Rennen damit mal wieder gelaufen war.

Tomczyk: «Ehrlich gesagt ist mir das inzwischen zu blöd geworden. Ich würde seine Entschuldigung nicht annehmen.»

Rennen vier auf dem Lausitzring: Kurz vor dem Ziel kommen sich Bruno Spengler und Mattias Ekström in die Quere. Der Schwede pusht und schiebt den BMW an, doch Spengler rettet den Vorsprung ins Ziel und schickt den Stinkefinger Richtung Ekström.

Mattias Ekström: «Augusto Farfus hat in Spielberg Wichser zu mir gesagt, er zeigt mir jetzt den Stinkefinger. Ich verstehe, dass die Emotionen hochkochen, aber man muss auch verstehen, dass ich nicht hinter ihm herfahre, wenn ich eine Sekunde schneller bin. Ich kann auch hinterherfahren, aber ich bin kein Langweiler. Aber ein Stinkefinger gehört sich nicht. Die beiden sind für mich schon die Sissis der DTM.»

Bruno Spengler: «Es war nach dem Motto: ‚Ich habe es trotzdem geschafft. Seine Aktion war grenzwertig. Es war eine Berührung von hinten, und von hinten berühren und vorbeifahren kann jeder, denn es ist relativ einfach, so zu überholen.»

Rennen fünf auf dem Norisring: Zwei Runden vor dem Ende rauschte Mortara Paffett in der Grundigkehre ins Heck. Paffett verlor einige Plätze, Mortara beschädigte sich seinen Audi. Deshalb tauchte Paffett wenig später wieder im Rückspiegel des Italieners auf. Paffetts Überholmanöver zog die nächste Kollision nach sich, durch die für beide Fahrer das Rennen beendet war.

Mortara: «Ich komme mit DRS, habe frischere Reifen und er geht erst nach rechts, dann nach links und bremst sehr früh. Ich war sehr überrascht und konnte nicht mehr rechtzeitig reagieren. Wenn du einen Unfall hast, ist es immer ein bisschen deine Schuld. Wie viel, ist dann die Frage.»

Paffett: «Was für ein Kerl. Wenn er das denkt, ist er verrückt. Ich bin immer noch der Meinung, dass er ein Idiot ist. Dafür gibt es kein anderes Wort. Es war nicht akzeptabel. Meiner Meinung nach habe ich ihm genug Platz gelassen. Ich spürte, dass er am Ausgang der Kurve in mich reingelenkt und mich so in die Wand gedrückt hat.»

Beim achten Rennen in Oschersleben zerstörten Spengler und Robert Wickens nach einer Kollision ihre Titelträume gegenseitig.

Robert Wickens: «Ich weiß nicht was er sich dabei gedacht hat. Er hat mich aufs Gras gedrückt. Das Auto ist total zerstört. Das war wirklich kindisch von ihm.»

Bruno Spengler: «Ich war innen in Kurve und hatte eine bessere Linie und war schneller. Er hat einen Fehler gemacht und war weit außen und ich dachte ich könnte überholen. Da hat er plötzlich gebremst. Wenn er so langsam in der Kurve rumfährt, kann ich auch nichts machen. Das war bei ihm wie im Go-Kart.»

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