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Der Grid-Girl-Kümmerer: «Nicht da um zu flirten»

Von DTM
Stefan Monschein mit den Grid Girls

Stefan Monschein mit den Grid Girls

Wenn Stefan Monschein an den Rennwochenenden seiner Arbeit nachgeht, treffen ihn viele neidische Blicke. Sofern er überhaupt wahrgenommen wird.

Denn in der Regel ziehen seine charmanten Begleiterinnen die gesamte Aufmerksamkeit auf sich – Monschein kümmert sich an den DTM-Wochenende um den Einsatz der Grid-Girls. In seinem Aufgabenbereich liegt alles, was die Mädchen an einem Rennwochenende betrifft: die An- und Rückfahrt, die Übernachtungen und natürlich die reibungslose Organisation und Betreuung während der Veranstaltung.

«Natürlich mache ich meine Arbeit sehr gerne. Aber, so wie viele glauben, ist es ja nun auch nicht. Mein Job ist es ja nicht, mit den Damen zu flirten», sagt Monschein. «Viel mehr geht es darum, zu koordinieren. Schließlich sind es 30 Mädels, die am Tag rund zwölf verschiedene Aktionen begleiten. Da muss alles problemlos funktionieren.»

Monscheins Arbeit beginnt bereits vor der DTM-Saison. Schließlich gilt es auf der Suche nach geeigneten Grid-Girls erst einmal fündig zu werden. Seit vier Jahren arbeitet er eng mit einer Model-Agentur zusammen, welche die Vorauswahl trifft.

Monschein: «Ich kann denen komplett vertrauen. Die Agentur stellt einen Pool von 80 Damen zusammen, die über die Saison zum Einsatz kommen. Immer 30 von ihnen an einem Wochenende.» Eine Ausnahme sind die Termine in Zandvoort und Moskau, dort sind die jeweiligen Rennstreckenbetreiber für die Auswahl der Grid-Girls verantwortlich.

Eines bleibt aber an jedem DTM-Event gleich. Während einer Veranstaltung übernimmt Monschein die Regie. «Wichtig sind natürlich die Zeitpläne. Nach diesen teile ich die Mädchen grundlegend ein», so Monschein. Dabei spielen die einzelnen Rennstarts – die der DTM-Rennen sowie aller im Programm befindlichen Rahmenrennserien – eine übergeordnete Rolle. Hier müssen die Mädchen im Outfit des jeweiligen Sponsors pünktlich bereitstehen, um ihrer Bezeichnung in der Startaufstellung, dem Starting-Grid, gerecht zu werden.

Dabei verleihen sie der Veranstaltungen nicht nur einen zusätzlichen optischen Anreiz, sondern weisen mit ihren Schildern den Fahrern den richtigen Weg. «Die Fahrer stellen sich da hin, wo ihr Schild ist. Es ist durchaus schon vorgekommen, dass ein Grid-Girl mal am falschen Platz stand. Der Fahrer hat sich blind darauf verlassen, was dann für einiges Durcheinander gesorgt hat. Das sollte natürlich nicht passieren, tut es beispielsweise aufgrund sehr kurzfristiger Änderungen in der Startaufstellung aber immer mal wieder», berichtet Monschein, der in der Startaufstellung die Verantwortung für die richtige Position der Mädchen trägt.

«Was ich damit sagen will: Die Grid-Girls haben auch aus organisatorischen Sicht eine wichtige Funktion.» Die Verteilung der Schilder geschieht in der Regel per Zufall, es komme laut Monschein aber auch mal vor, dass sich ein Mädchen das Schild eines Fahrers wünsche. Dieser würde nach Möglichkeit auch erfüllt. 

Darüber hinaus begleiten die Grid-Girls zahlreiche Autogrammstunden, die sowohl von der Serie, als auch den unterschiedlichen Herstellern angeboten werden. Außerdem besuchen sie diverse Foto-Shootings – unter anderem bekommen die Besucher im Fahrerlager die Möglichkeit, sich mit den Grid-Girls ablichten zu lassen.

Monschein: «Ich muss im Vorfeld den Zeitplan so gestalten, dass die Damen ausgelastet sind, es aber zu keinerlei Terminüberschneidung kommt. Ich koordiniere also für jedes Grid-Girl ihren jeweils acht- bis neunstündigen Arbeitstag.» Und dies tut er offensichtlich zur Zufriedenheit aller Beteiligten – den Grid-Girls und dem Veranstalter.

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