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Mortara: Wechsel in der DTM von Audi zu Mercedes?

Von Andreas Reiners
Edoardo Mortara: 2017 für Mercedes?

Edoardo Mortara: 2017 für Mercedes?

Die Reduzierung des Fahrerfeldes ist zwar noch nicht fix, aber offenbar gerät der Fahrermarkt bereits in Bewegung. Ein Wechsel steht angeblich schon fest.

Denn wie «Motorsport Aktuell» berichtet, soll Edoardo Mortara von Audi zu Mercedes wechseln. Der Italiener wäre der erste Fahrer seit Jamie Green Ende 2012, der innerhalb der DTM den Arbeitgeber wechselt. Green war damals den umgekehrten Weg gegangen.

Traditionell mauern die Hersteller, was Personalien angeht, vor allem während der laufenden Saison. «Gerüchte und Spekulationen zum Audi-Fahrerkader kommentieren wir grundsätzlich nicht. Das Audi-Motorsportprogramm sowie die dafür eingesetzten Werksfahrer werden wie immer erst nach Abschluss der laufenden Saison bekannt gegeben», teilten die Ingolstädter auf Nachfrage von SPEEDWEEK.com mit. Bei Mercedes geht die Aussage wenig überraschend in die gleiche Richtung: «Wir äußern uns zu keinen Spekulationen bezüglich des Fahrerkaders. Nach der Saison werden wir uns zusammensetzen und entscheiden, mit welcher Mannschaft wir im nächsten Jahr an den Start gehen werden.»

Ein Dementi hört sich allerdings auch anders an.

Ein Wechsel von Mortara wäre auch keine große Überraschung. Mortara war nach seinem Sieg im zweiten Rennen auf dem Nürburgring zwar glücklich. Doch mit dem Saisonverlauf dürfte er das weniger sein. Knackpunkt im Titelkampf könnte letztendlich Zandvoort gewesen sein.

Dort hatte er, zu Unrecht, eine Durchfahrtsstrafe kassiert, nachdem er in einer Slow Zone angeblich zu schnell unterwegs gewesen war. Das stellte sich hinterher zwar als Fehler im GPS-System heraus, doch Mortara verlor so mindestens acht Punkte. Die gibt es auch nicht zurück, da die Entscheidung eine Tatsachenentscheidung, vergleichbar mit dem Fußball, war.

Mortara gibt zu, dass ihn das wurmt beziehungsweise sehr gewurmt hat. «Aber ich bin optimistisch und positiv. Zandvoort war Zandvoort. Wir haben jetzt noch vier Rennen, und ich werde mein Bestes für den Titel geben, bis ich keine Chance mehr habe. Wir werden am Ende der Saison sehen, wo wir stehen und wie viele Punkte wir verloren haben und ob es einen Unterschied macht», sagte er.

«Direkt danach war er sehr niedergeschlagen. Er ist sehr emotional, aber auch ein Kämpfer und ein Beißer. Er explodiert dann schon mal, er beruhigt sich aber auch wieder. Je mehr er mental unter Druck steht, desto besser wird er», sagte Audis DTM-Leiter Dieter Gass über seinen letzten verbliebenen Titelkandidaten.

Durch den Rückschlag war Mortara aber fortan im Zweifelsfall die Nummer zwei bei Audi hinter Jamie Green, zu sehen zuletzt in Moskau, als er den Briten passieren lassen musste. Im ersten Lauf auf dem Nürburgring durfte er zwar wiederum an Green vorbei, um seinerseits einen Angriff auf Platz zwei zu starten.

Nachdem das misslungen war, musste er Rang drei wieder an Green abgeben. Nachdem sich Green im 14. Saisonrennen nach einer selbst verschuldeten Kollision mit Gary Paffett praktisch selbst aus dem Titelkampf beförderte, ist zwar nun Mortara die klare Nummer eins, doch bei 33 Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Marco Wittmann könnte das zu spät sein.

Ärgert man sich, dass man im Nachhinein auf den Falschen gesetzt hat? «Das bringt ja nichts. Wir mussten darauf reagieren, wie die aktuelle Situation ist. Deswegen dürfen wir uns da nicht drüber ärgern. Die Glaskugel, was passiert, hat niemand», sagte Audis DTM-Leiter Dieter Gass.

Die Marschroute für das kommende Rennwochenende in Budapest: «Wir müssen uns im Qualifying verbessern und die Fahrer enger zusammenbekommen. BMW war dort vor zwei Jahren sehr stark. Das ist ein bisschen besorgniserregend. Damals hatten wir den Eindruck, dass wir unter Wert geschlagen wurden. Das ist die Motivation, es in diesem Jahr besser zu machen», so Gass.

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