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Walter Röhrl: «Technik ist in der DTM zu wichtig»

Von Andreas Reiners
Walter Röhrl (re.) mit Niki Lauda

Walter Röhrl (re.) mit Niki Lauda

Martin Tomczyk hat zuletzt auf dem Nürburgring verkündet, dass nach dem Ende der aktuellen Saison in der DTM für ihn Schluss ist. Nach 16 Jahren kehrt der Meister von 2011 der Tourenwagenserie den Rücken.

Seine Entscheidung hatte zum einen sportliche Gründe, denn seit einigen Jahren hatte der 34-Jährige seine Ziele nicht mehr erreicht. Daneben ließ er aber auch Kritik an jener Entwicklung durchblicken, die er 16 Jahre lang mitgemacht hat. «Am Ende war die DTM vor allem sehr politisch und technisch, und das ist für mich keine optimale Rennsituation», sagte er.

Was er genau meint: «Die Autos sind inzwischen einfach so spezifisch, dass einfach das gesamte Paket zu 100 Prozent passen muss - Fahrer, Fahrzeug und Team. Nur so sind Topleistungen, fehlerfreie Leistungen möglich. Man sieht es auch an anderen Piloten. Die fahren am Samstag auf Pole und stehen am Sonntag weit hinten. Warum ich aber meistens hinten stehe, kann ich einfach nicht sagen», erklärte er bei dtm.com.

Tomczyk weiter: «In der DTM ist inzwischen alles hochtechnisch getrimmt und der Einfluss des Fahrers wird geringer - vor allem in den Zeittrainings. Auch ein Grund für meine Rücktrittsentscheidung. Für mich persönlich steht der Fahrer zu wenig im Mittelpunkt.»

Der frühere Rallye-Weltmeister Walter Röhrl kann die Entscheidung nachvollziehen. «Ich habe mit Mattias (Ekström, d.Red.) und Martin gesprochen. Beide sagen: Sie finden keine Befriedigung mehr. Die Technik ist zu wichtig, als Fahrer kann er nichts mehr beitragen. Er muss Glück haben, dass der Luftdruck auf das Hundertstel stimmt. Das motiviert die Leute nicht mehr», sagte Röhrl, der in der DTM Anfang der 90er selbst zehn Rennen bestritt, Sport1.

Die mögliche Reduzierung des Fahrerfeldes hält Röhrl für ein «nicht sehr gutes Signal. In der ersten Runde fahren drei Autos ineinander, in der zweiten Runde fallen zwei aus und dann sind nur noch zehn, elf Autos unterwegs». Die Lösung, die wohl alle Beteiligten gerne hätten: «Man muss mehr Marken haben.»

Das GT-Masters nannte der Rallye-Weltmeister von 1980 und 1982 als gutes Beispiel. «Diese Markenvielfalt dort finde ich interessant. Das ist Rennen fahren. In der DTM muss man aufpassen, dass es nicht zu steril zwischen drei Marken ausgetragen wird.»

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