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Marco Wittmann: «Ausgelöst hat alles Mortaras Fehler»

Von Otto Zuber
BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt mit Marco Wittmann

BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt mit Marco Wittmann

Marco Wittmann hat vor 39.500 Zuschauern auf dem Hungaroring mit den Plätzen sieben am Samstag und vier am Sonntag 18 hart erkämpfte Punkte geholt und reist nun mit 26 Zählern Vorsprung zum DTM-Saisonfinale.

Während am Samstag Wittmann der einzige BMW Fahrer in den Top-10 war, holten am Sonntag vier seiner Markenkollegen ebenfalls Punkte. António Félix da Costa wurde zwei Tage nach seine Rücktrittserklärung aus der DTM zum Saisonende Fünfter. Tom Blomqvist belegte Platz sechs vor Timo Glock. Maxime Martin holte als Neunter zwei Zähler.

Die BMW-Stimmen:

Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor): Das war ein hartes Stück Arbeit heute. Nach diesem Start können wir mit fünf BMW Fahrern in den Top-10 mehr als zufrieden sein. Das hätte heute auch schiefgehen können. Marco hat die Situation am Start sehr gut abgefangen und dann Platz vier ins Ziel gebracht. Ich bin sehr stolz auf ihn und seine Leistung. Marcos Auto hatte auch etwas abbekommen, so dass er den Speed der Spitze nicht ganz mitgehen konnte. Insgesamt war unsere Performance aber heute insgesamt nicht schlecht. Das war für uns natürlich heute auch ein bisschen Wiedergutmachung für den Samstag, und wir können Budapest zufriedener hinter uns lassen. Marco hat in der Fahrerwertung noch einmal einen Schritt nach vorn gemacht. Diesen Schwung müssen wir jetzt nach Hockenheim mitnehmen und die zwei letzten Rennen mit voller Konzentration angehen. Es ist und bleibt extrem eng in der DTM.

Stefan Reinhold (Teamchef, BMW Team RMG): Das war ein sehr emotionales Wochenende für uns. Vor allem das zweite Rennen heute war ziemlich nervenaufreibend. Wir haben trotz der schier übermächtigen Konkurrenz nie aufgegeben und gefightet. Mein Team hat zu jeder Zeit 100 Prozent gegeben und hervorragende Boxenstopps absolviert. Dafür wurden wir belohnt. Timo hat einen tollen Job gemacht und mit Platz sieben wertvolle Punkte für die Teamwertung gesammelt. Und in Marco haben wir den momentan besten Fahrer im Feld. Jetzt geht es nach Hockenheim. Das wird ein dramatisches Finale.

Charly Lamm (Teamchef, BMW Team Schnitzer): Der Sonntag war für uns auf jeden Fall ein Lichtblick, so dass wir insgesamt eine positive Bilanz ziehen können. António wurde gestern in der Startaufstellung zurückversetzt, und dann war im Rennen nicht viel möglich. Heute war das Qualifying gut, die Rennstrategie hat dann ebenfalls perfekt gepasst. Danke dafür auch an unsere Ingenieure. So haben wir wertvolle Punkte gesammelt. Martin war eigentlich gut unterwegs. Punkte waren in Reichweite, allerdings hat er dann im Pulk etwas Zeit verloren. Er hat gut gekämpft und hätte sicher einen Punkt verdient gehabt.

Bart Mampaey (Teamchef, BMW Team RBM): Gestern war aufgrund der Gewichtssituation ein schwieriger Tag für uns alle, und wir konnten nicht wirklich mit Audi mithalten. Heute lief es da schon um einiges besser. Wir haben beide Autos im Qualifying auf gute Positionen gebracht - und diese Punkte konnten wir dann im Rennen verteidigen. Mit der Ausbeute heute sind wir zufrieden.

Ernest Knoors (Teamchef, BMW Team MTEK): Wir hatten ein schwieriges Wochenende. Das galt für BMW allgemein, aber auch für unser Team im Speziellen. Mit Augusto hatten wir eigentlich für das zweite Rennen einen guten Weg gefunden. Sein Start war richtig gut, aber dann hat er etwas in sein Auto bekommen, was den Wasserkühler kaputtgemacht hat. Dann war es für ihn vorbei. Mit Bruno haben wir das herausgeholt, was möglich war. Leider hat es nicht mehr für Punkte gereicht. In Hockenheim nehmen wir einen neuen Anlauf.

Marco Wittmann (BMW Team RMG, So.: 4. Platz, Sa.: 7. Platz): Ich hatte einen sehr guten Start, Edo hingegen nicht. Seine Räder haben durchgedreht. Das Momentum war klar auf meiner Seite. Ich bin dann auf seine Seite gezogen. Er wollte glaube ich erst Eki blockieren, dann hat er mich auf die Wiese gedrückt – obwohl ich eigentlich schon neben ihm war. Es kam zum Kontakt, und ich musste durch das Gras. Als ich wieder zurückkam, gab es dann noch einen Kontakt. Ausgelöst hat alles aus meiner Sicht der Fehler von Edo am Start. Es ist klar, dass ich auch nicht so einfach klein beigebe. Zwölf Punkte sind für uns wieder ein ordentlicher Schritt nach vorn. Die Plätze sieben und vier waren an diesem Wochenende das Maximum. Die Konkurrenz von Audi war extrem stark. Umso wichtiger waren die Punkte.

António Félix da Costa (BMW Team Schnitzer, So.: 5. Platz, Sa.: 16. Platz): Unsere Strategie ist heute aufgegangen. Wir hatten uns fest vorgenommen, nach der Leistung gestern einen besseren Sonntag zu haben. Das haben wir geschafft. Das Qualifying war eher durchschnittlich, aber unsere Taktik für das Rennen war dann richtig gut. Danke an das BMW Team Schnitzer. Wir haben heute eine gute Reaktion auf Samstag gezeigt und mit fünf BMW in den Top-10 diesmal ein wirklich gutes Gesamtergebnis erreicht.

Tom Blomqvist (BMW Team RBM, So.: 6. Platz, Sa.: 22. Platz): Der Ausgang des Rennens war am Ende okay - aber es war alles andere als einfach. Nach dem Durcheinander am Start wollte ich mich einfach nur aus dem Getümmel heraushalten. Das hat auch geklappt. Der frühe Boxenstopp war dann auch die richtige Entscheidung. Insgesamt können wir mit dem Resultat zufrieden sein. Es war ein guter Nachmittag für BMW.

Timo Glock (BMW Team RMG, So.: 7. Platz, Sa.: 13. Platz): Mein Start, die erste Runde und mein Speed im Rennen waren sehr gut. Vor allem nach dem Stopp war ich auf frischen Reifen ziemlich schnell und konnte die Lücke zu meinen BMW Kollegen sofort schließen. Ich bin absolut happy mit dem Rennen und dem Ergebnis. Nach Startplatz 15 noch in die Punkte zu fahren, das ist fantastisch. Für Marco ist die Ausgangsposition vor dem Finale in Hockenheim nun wirklich sehr gut.

Maxime Martin (BMW Team RBM, So.: 9. Platz, Sa.: 12. Platz): Wenn man vom sechsten Platz startet, dann ist P9 am Ende natürlich ein bisschen enttäuschend. Trotzdem war es insgesamt ein gutes Rennen für BMW. Im Vergleich zu gestern konnten wir einen großen Schritt nach vorn machen. Jetzt heißt es, sich optimal auf Hockenheim vorzubereiten, um dort noch stärker zu sein.

Martin Tomczyk (BMW Team Schnitzer, So.: 11. Platz, Sa.: 23. Platz): Wieder ein harter Tag, wieder ein harter Kampf - aber leider auf Platz elf wieder keine Punkte. Trotzdem war es ein gutes Rennen. Die Performance der BMW war insgesamt deutlich besser als gestern. Marco hatte am Start sehr viel Glück, am Ende haben wir aber in Sachen Meisterschaft dann doch noch einen wichtigen Schritt gemacht. Das war unser Ziel.

Bruno Spengler (BMW Team MTEK, So.: 14. Platz, Sa.: 14. Platz): Unser Problem war das Qualifying, sowohl am Samstag als auch am Sonntag. Wir haben keine Lösung gefunden, um im Zeittraining ein schnelles Auto zu haben. Das hat uns alle Chancen für das Rennen genommen. Dass Marco den vierten Platz halten konnte, ist super für den Titelkampf. Jetzt müssen wir in Hockenheim ein gutes Ergebnis erzielen, um die entscheidenden Punkte für die Herstellerwertung zu holen.

Augusto Farfus (BMW Team MTEK, So.: Ausfall, Sa.: 19. Platz): Der Start war für mich normal, dann sah ich einige Carbon-Teile fliegen. Irgendetwas hat den Kühler getroffen, danach hatte ich ein Wasserleck. Das Glück hat uns wieder einmal gefehlt. Der Ablauf ist eigentlich immer ähnlich: Freitags starten wir gut, dann schaffen wir es aber nicht immer, für den Samstag die richtigen Veränderungen vorzunehmen. Am Sonntag bewegen wir uns dann wieder in die richtige Richtung. Auch heute war das Set-up für das Rennen wieder gut, aber die Performance kommt einfach immer ein wenig zu spät. Jetzt gehen wir nach Hockenheim. Dort lief es für mich zu Beginn des Jahres gut. Ich hoffe, die Saison dort mit einem Erfolgserlebnis abschließen zu können.

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