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Adrien Tambay zu DTM-Gerüchten: «Habe es verdient»

Von Andreas Reiners
Was geht einem Fahrer durch den Kopf, wenn er ein ganzes Rennen lang ohne großen Druck seinen zweiten Platz verwaltet? Und was, wenn er als Streichkandidat gehandelt wird?

Die Saison von Adrien Tambay kann man getrost als schwierig bezeichnen. Hier und da mal ein paar Punkte, keine großen Highlights – bei seinem neuen Team Rosberg waren für ihn zwar Fortschritte im Vergleich zur desaströsen Saison 2015 erkennbar. Allerdings sah der Franzose im Vergleich zu seinem Teamkollegen natürlich schlecht aus.

Denn Jamie Green hat vor dem Saisonfinale in Hockenheim immer noch Chancen auf den Titel. Bei 39 Punkten Rückstand auf den Gesamtführenden Marco Wittmann sind die aber wohl nur noch theoretischer Natur.

Die Saison verlief für Tambay selten nach Wunsch. Pech, Unvermögen, die Technik: Es gibt immer viele Gründe dafür, warum es nicht so klappt wie es soll. «Manchmal verpasst man die Möglichkeiten, diesmal habe ich das Beste herausgeholt», sagte er SPEEDWEEK.com.

Am vergangenen Rennwochenende in Budapest profitierte Tambay von der starken Performance der Audis. Er holte am gesamten Wochenende fast doppelt so viele Punkte wie in den gesamten Rennen zuvor. Der Höhepunkt: Sein zweiter Platz am Sonntag, der nach dem Startchaos letztendlich nie gefährdet war.

Und klar: Wenn man sich einen Vorsprung nach hinten herausgefahren hat und nach vorne nicht angreifen kann und muss, da der Markenkollege in Führung liegt, gehen einem schon mal einige brennende Fragen durch den Kopf.

«Ist der Reifendruck noch in Ordnung? Was kann alles schiefgehen? Habe ich gerade ein komisches Gefühl? Nein, alles ist gut, alles ist gut, beruhige dich», erzählte Tambay von seinen Gedankenspielen, vor allem gegen Ende des Rennens. Am Ende fuhr er souverän Rang zwei und damit seinen dritten Podestplatz in der DTM ein.

«Wenn man sich im Motorsport in einem Tief befindet, ist es nicht so einfach, das Vertrauen zurückzufinden. Es ist sehr viel Genugtuung da», gab er zu: «Wenn man die wirklich schlechte vergangene Saison betrachtet und angesichts der Tatsache, dass es mein erstes Jahr mit Rosberg ist, bin ich nicht weit weg, was die Pace betrifft. Es ist in Ordnung», meinte er.

Es ist nun sein fünftes Jahr bei Audi. Bereits in der letzten Saison galt er als Wackelkandidat, der Wechsel zu Rosberg war auch ein Versuch, mit neuen Einflüssen in und von einer neuen Mannschaft vielleicht weiteres Potenzial herauszukitzeln, den berühmten Schritt nach vorne zu machen.

Angesichts der Gerüchte um eine Reduzierung des Fahrerfeldes um zwei Autos pro Hersteller fällt sein Name nun recht häufig, wenn es um potenzielle Streichkandidaten geht. Was angesichts seiner Ausbeute in diesem Jahr die übliche Folge ist, wenn es um Personalien geht.

Was denkt er selbst darüber, dass spekuliert wird? «Es gibt so viele Gerüchte über so viele Dinge. Wenn du immer darüber nachdenkst, verschwendest du Zeit und Energie. Und dann verliere ich den Fokus», sagte er.

Er mache seinen Job, tue was er könne und versuche, sich in die bestmögliche Position zu bringen, meinte er. Mehr bleibt ihm auch nicht übrig. Trotzdem ist er optimistisch, was 2017 betrifft. «Ich bin zuversichtlich, was meine Zukunft angeht. Denn ich habe es verdient, weitermachen zu können», so Tambay.

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