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Franz Zorn: Die Europameisterschaft ist zu teuer

Von Jan Sievers
Daniil Ivanov und Franz Zorn fahren lieber in St. Johann

Daniil Ivanov und Franz Zorn fahren lieber in St. Johann

In Ufa ist Eisspeedway-Europameisterschaft und kaum einer will hin. Nur die B-Garde an europäischen Fahrern hat sich sich auf den Weg Richtung Ural gemacht.

Die Europameisterschaft ist seit ihrem Bestehen aus Sicht der Fahrer noch nie besonders attraktiv gewesen. Nur eine Handvoll Grand-Prix-Fahrer sind in den vergangenen Jahren zweigleisig gefahren. Harald Simon ist der aktuell einzige GP-Pilot, der in diesem Jahr um die EM kämpfen will. Dennoch hat er mit dem in Teilzeit-Vorruhestand getretenen Weltmeister Nikolai Krasnikov (27) einen fast unschlagbaren Gegner im Feld.

Der 18-fache Weltmeister Krasnikov hat nach dem freiwilligen Ende seiner WM-Laufbahn nur noch die Team-WM und das EM-Finale als internationale Rennen im Programm. Noch nie hat er an der EM teilgenommen, die Europameisterschaft fehlt ihm noch in seiner Sammlung. Russland hat in den letzten Jahren fast ausschliesslich die Junioren zur EM geschickt.

Die restlichen GP-Stars fahren lieber in St. Johann beim «Champions-Cup», als nach Ufa zur EM. Laut Franz Zorn (42) kann man den Fahrern aber nichts vorwerfen, obwohl es für die europäischen Verbände kein Ruhmesblatt ist, dass wenn die Russen zur Europameisterschaft einladen, nur die zweite Wahl an Fahrern aufgestellt werden kann.

Preisgeld nur für einen Tag

«Ich würde mindestens 2500 Euro dazu bezahlen müssen, um an der EM in Ufa teilnehmen zu können», ärgert sich Zorn, der bereits Europameister war. «Seit diesem Jahr muss man um daran teilzunehmen, vom Verband sogar noch eine extra Lizenz kaufen. Dazu kommt, dass man, wenn man sich am Samstag im Halbfinale für das Finale qualifiziert, nur einen Tag Preisgeld bekommt – das ist auch neu. Da braucht man sich nicht wundern, wenn da kaum jemand hinfahren möchte.»

Stattdessen fährt Zorn lieber bei seinem Heimspiel in St. Johann, ebenso Günther Bauer (42) und auch der Niederländer Rene Stellingwerf (42). Ob sich überhaupt ein Niederländer auf den Weg zur EM macht, ist fraglich. Den Fixplatz im Finale haben sie noch nicht besetzt.

Ursprünglich sollte das Rennen in Lukhovitsy stattfinden, was nur 150 km von Moskau, und nicht beinahe 1500 km wie Ufa, entfernt ist. Der Verein sah sich jedoch finanziell nicht in der Lage, die Veranstaltung zu stemmen und musste die Bewerbung zurückziehen. Ufa sprang zur Jahreswende als Ersatz ein.

Am Samstag findet das Halbfinale und am Sonntag das Finale statt, für das bereits acht Fahrer gesetzt sind. Die restlichen acht Fahrer kommen aus dem Semifinale, wobei von den vier Russen, die alle vorne anzusiedeln sind, nur zwei Fahrer ins Finale weiterkommen. Aus dem Halbfinale können sich nur zwei Fahrer pro Föderation für das Finale qualifizieren.

Deutschland hat im Halbfinale mit Christoph Kirchner und Franz Mayerbüchler jr. zwei Eisen im Feuer. Max Niedermaier ist für den Endlauf gesetzt. Vizeeuropameister Harald Simon ist wie seine Landsleute Thomas Rathgeb und Josef Kreuzberger ebenfalls im Halbfinale. Da der Fahrermangel so eklatant ist, ist Simon neben Antonin Klatovsky Sergej Logachev und Artem Novik im Halbfinale jedoch nur Lückenfüller. Alle vier sind bereits für den Endlauf gesetzt, auch wenn sie im Halbfinale nur Letzte werden.

Startaufstellung EM-Halbfinale Ufa/RUS, 23.2.2013
1. Fredrik Olsson (S)
2. Thomas Rathgeb (A)
3. Claude Gadeyne (F)
4. Tomi Tani (FIN)
5. Harald Simon (A)
6. Oleg Dosaev (UA)
7. Artem Novik (RUS)
8. Sergei Logachev (RUS)
9. Nikolai Krasnikov (RUS)
10. Antonin Klatovsky (CZ)
11. Christoph Kirchner (D)
12. Josef Kreuzberger (A)
13. Igor Saidullin (RUS)
14. Ronny Häring (CH)
15. Franz Mayerbüchler (D)
16. Jan Klatovsky (CZ)

Gesetzte Fahrer für das Finale:
Max Niedermaier (D)
Joakim Söderström (S)
Timo Kankunnen (FIN)
Artem Novik (RUS)
Harald Simon (A)
Antonin Klatovsky (CZ)
Sergej Logachev (RUS)

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