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Max Niedermaier: «WM-Medaille Pflicht, Gold möglich»

Von Thorsten Horn
Max Niedermaier

Max Niedermaier

Am ersten Tag der Eisspeedway-GP-Saison beglückte Max Niedermaier die meisten der 5600 Fans in der ausverkauften Max-Aicher-Arena in Inzell mit einem deutschen GP-Sieg. Nun gehört er zu den Titelkandidaten.

Ein Auftakt nach Maß für Max Niedermaier bei der Eisspeedway-WM in Inzell. Nachdem der Bayer am vergangenen Samstag neben seinem 36. Geburtstag seinen ersten Grand-Prix-Sieg feiern konnte, hatte er im Finale am Sonntag mit Platz 4 einen kleinen Rückschlag hinnehmen müssen. Dabei war er in den Showdown als Punktbester eingezogen, doch am Ende reichte es nicht einmal zu einem Podestplatz. Seine WM-Chancen sind dennoch gut.

Mit 34 WM-Punkten ist er gleichauf mit Aki Ala-Riihimäki, dem Sensationssieger vom Sonntag, und liegt nur zwei Punkte hinter Doppelweltmeister Martin Haarahiltunen. Dazu sagte der erste deutsche GP-Sieger seit Günther Bauer Anfang der 2000er-Jahre mit etwas Abstand im Gespräch mit SPEEDWEEK.com: «Ich habe im Vorfeld schon geglaubt, dass ich gewinnen kann, denn ich hatte alle schon mal irgendwo geschlagen. Dass es dann so gut läuft, hätte ich aber nicht erwartet. Ich bin in der WM jetzt der Jäger und nicht der Hase. Eine Medaille sollte schon drin sein, die will ich auch unbedingt haben. Aber in Heerenveen ist alles offen. Es wird spannend.»

Zuvor möchte er seine Handverletzung auskurieren, die er sich beim missglückten Überholversuch von Hans Weber in seinem ersten Lauf des Wochenendes zugezogen hat und die in der Nacht auf Sonntag mit vier Stichen genäht wurde. «Ich war mit der Verletzung ein bisschen gehandicapt, doch während der restlichen Läufe am Samstag habe ich das nicht wirklich gespürt. Auch am Sonntag lag es nicht an der Hand. Das war halt so. Jetzt hoffe ich, dass das bis Heerenveen einigermaßen verheilt – dann volle Attacke.»

Zum Crash selbst sagte er: «Ich habe es noch nicht im Video gesehen. Aber Leute, die es gesehen haben, meinten, dass das schon am Kurveneingang absehbar war, dass das nicht klappen kann. Am Sonntag hatte ich beim ersten Start zum Finale innen zu wenig Platz, sodass Haarahiltunen und Ala-Riihimäki gestürzt sind. Das ist halt Rennen. Ich habe mich gleich danach bei Haara und Ala-Riihimäki entschuldigt, was der Hans am Samstag auch bei mir gemacht hat. Von daher haben wir uns wieder vertragen.»

Etwas nachdenklich ist Niedermaier ob seines vierten Platzes am Sonntag: «Ja mai, am Ende war es nur der vierte Platz, doch der dritte hätte es sein müssen. Da hat mich der Huusko auch noch überrumpelt. Jetzt ist es, wie es ist. Die anderen wollen ja auch gewinnen. Das hilft ja nix.»

Für Heerenveen würde er am liebsten am Motorrad nichts ändern, doch das ist derzeit mehr der Wunsch als der Plan. Nach besagter Kollision mit dem «Eishans» war seine Gabel so demoliert, dass er zunächst einen Lauf mit seiner Reservemaschine bestreiten musste und dann für sein Nummer-1-Motorrad die Gabel von Luca Bauers Bike bekam. «An meiner Gabel ist das Ventil abgerissen, da ist etwas mehr zu machen. Es ist ja nicht so, dass die Gabel von der Stange ist. Da müssen wir jetzt schauen, dass wir das wieder hinbekommen.»

Zu diesem Thema wollte er noch etwas loswerden: «Dass Luca mir die Gabel geliehen hat, war nicht selbstverständlich und eine super Sache. Dabei hat er uns die nicht einfach nur so gegeben, sondern Günther hat sich auch während des Rennens immer mit drum gekümmert und bei der Einstellung geholfen.»

WM-Stand nach 2 von 4 Rennen:

1. Martin Haarahiltunen (S), 36 Punkte
2. Aki Ala-Riihimäki (FIN), 34
3. Max Niedermaier (D), 34
4. Heikki Huusko (FIN), 32
5. Franz Zorn (A), 21
6. Stefan Svensson (S), 21
7. Markus Jell (D), 20
8. Jimmy Hörnell Lidvalk (S), 18
9. Max Koivula (FIN), 18
10. Jimmy Olsen (S), 13
11. Jasper Iwema (NL), 11
12. Charly Ebner (A), 9
13. Andrej Divis (CZ), 8
14. Hans Weber (D), 7
15. Christoph Kirchner (D), 4
16. Franz Mayerbüchler (D), 3
17. Benedikt Monn (D), 3
18. Maximilian Niedermaier (D), 0

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