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Eisspeedway-WM: Die Rettungspläne der FIM

Von Ivo Schützbach
Wird in Westeuropa bald nur noch auf Kunsteisbahnen gefahren

Wird in Westeuropa bald nur noch auf Kunsteisbahnen gefahren

Diese Woche will der Motorrad-Weltverband FIM den provisorischen Eisspeedway-WM-Kalender 2015 veröffentlichen. CCP-Boss Armando Castagna verspricht neue Austragungsorte.

Der Eisspeedway-Sport liegt außerhalb Russlands im Sterben. Es gibt immer weniger Rennen, immer weniger Fahrer, zu warmes Wetter erwies sich in den letzten Jahren als größter Feind der Rennen auf Natureisbahnen.

Seit einem Jahr ist Armando Castagna Präsident der CCP, der Bahnsport-Kommission der FIM. Der Italiener weiß, dass es viel Handlungsbedarf gibt. SPEEDWEEK.com sprach mit ihm.

Ist es möglich, dass wir 2015 oder 2016 einen Grand Prix in China erleben?

2015 sicher nicht. Ich habe mit den beiden Gouverneuren der Amur-Region gesprochen, dem russischen und dem auf der chinesischen Seite. Das sind sehr mächtige Leute, deren verantwortliches Gebiet ist größer als England oder Italien. Die chinesische Stadt auf der anderen Flussseite von Blagoweschtschensk hat eine Million Einwohner. Sie waren positiv geschockt, als sie das Eisspeedway-Rennen sahen und haben Interesse. Für sie ist es ein Ein-Tages-Job eine Bahn zu bauen. Sie haben ein Stadion und minus 40 Grad Celsius. Einfach wird das aber nicht, der logistische Aufwand ist verrückt, sehr harte Arbeit.

Das Rennen in Blagoweschtschensk und das in China wäre an aufeinanderfolgenden Wochenenden, damit wäre das logistische Problem nicht so groß.

Natürlich sollten wir es so machen.

Die Clubs in West- und Nordeuropa haben große Probleme, vor allem wegen des Wetters. Jedes Jahr werden viele Rennen abgesagt. Machst du dir keine Sorgen, dass Eisspeedway bei uns ausstirbt?

Eisspeedway wird nicht sterben. Seit ich CCP-Präsident bin, ist meine Hauptaufgabe Eisspeedway, Langbahn und das Jugend-Programm. Mit dem Speedway-Grand-Prix gibt es keine wirklichen Probleme, das läuft.

Im Eisspeedway haben wir ein Wetter-Problem und ein Problem in Skandinavien mit Organisatoren. Wir arbeiten aber daran, andere Organisatoren zu finden. Ich möchte noch diese Woche den provisorischen Kalender für 2015 vorlegen, mit neuen Rennen in Russland und vielleicht neuen in Deutschland und Skandinavien. Ich habe jetzt einen Mann in Skandinavien, der für die CCP arbeitet. Mit ihm habe ich in Inzell geredet, seine Aufgabe ist es, mögliche Organisatoren zu finden. Das Wetterproblem bleibt aber, so lange wir auf Naturbahnen fahren. Kunsteisbahnen wären besser, aber das ist nicht so einfach, weil es dort auch andere Veranstaltungen gibt.

Aber das wäre doch die beste Idee, nur noch auf Kunsteisbahnen zu fahren. Davon gibt es auch genügend.

Natürlich, deshalb reden wir darüber. Einige Städte haben aber kein Interesse an Eisspeedway und Stadien kosten viel Geld. Das ist eines der größten Probleme. In Inzell können sie die Kosten decken, weil sie viele Zuschauer haben, in Assen ebenfalls. Wenn aber jeden Tag 2000 Zuschauer weniger kommen, wird der Organisator im kommenden Jahr kein Rennen mehr machen.

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