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Bradl (3.): «Fahren ist bei dieser Hitze grenzwertig»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl auf der Red Bull Honda

Stefan Bradl auf der Red Bull Honda

Noch nie zuvor ist Stefan Bradl (Red Bull Honda) ein Langstrecken-Rennen gefahren. Beim Acht-Stunden-Rennen in Suzuka muss sich der MotoGP-Testpilot an einiges gewöhnen, einiges davon ist grenzwertig.

Da der 36-jährige Haudegen Ryuichi Kiyonari im Qualifying leicht schwächelte, schaffte das Red Bull Honda HRC-Team auf dem 5,8 km langen und mit 17 Kurven gespickten Suzuka International Circuit beim Suzuka-8h-WM-Lauf «nur» Rang 3. Aber die Werksteams von Yamaha (Nakasuga, Alex Lowes, van der Mark) und Kawasaki (Rea, Haslam, Razgatlioglu) werden sowieso als Favoriten gehandelt.

«Bisher ist alles gut gelaufen», schilderte Stefan Bradl heute nach dem Quali im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Meine Zeiten sind im Vergleich zu den beiden Teamkollegen gut. Takuma Takahashi ist der Schnellste von uns drei, ich bin der Zweitschnellste, ‚Kiyo’ ist der Langsamere, aber wir liegen eng beisammen. Wenn Domi Aegerter behauptet, im Red Bull Team sei nur Takahashi schnell, kann ich nur entgegnen: 'Das stimmt nicht.' Ich glaube, dass wir alle drei schnell sind. Die Wahrheit wird am Sonntag ans Tageslicht kommen. Welches Trio über acht Stunden das Beste sein wird, dazu kann ich jetzt wirklich noch kein Urteil abgeben, weil ich noch nie einen Acht-Stunden-Marathon bestritten habe.»

Die äußeren Bedingungen mit 37 Grad und 80 Prozent Luftfeuchtigkeit machen den Fahrern arg zu schaffen. Bradl: «Am Donnerstag war es extrem heiß, am Freitag war es etwas erträglicher. Man muss für jeden Stint 28 Runden fahren, das dauert eine Stunde und ist bei dieser Hitze grenzwertig, aber es ist machbar. Man muss dann so schnell wie möglich in ein kühles Eisbecken steigen, damit man die Körpertemperatur wieder runterkriegt und einigermaßen regenerieren kann. Aber es geht schon an die körperliche Leistungsgrenze…»

Dazu kommen die Amateur-Langstreckenfahrer aus den unzähligen Privatteams, insgesamt gehen 60 Mannschaften an den Start, allein beim Material sind eklatante Leistungsunterschiede zu erkennen, dazu beim Fahrkönnen.

Bradl: «Es ist krass! Es sind unberechenbare Kandidaten dabei, bei denen man die Hände über dem Kopf zusammenschlägt. Es ist grenzwertig. Aber es geht… Das Überholen ist möglich, aber man verliert dabei natürlich Zeit. Doch das lässt sich nicht vermeiden, und wegen dieser Manöver muss man bei diesem 8h-Rennen auch ein bisschen mit Hirn fahren. Das ist logisch.»

Stefan Bradl meint, die Technikunterschiede bei den drei Werksteams von Yamaha, Kawasaki und Honda seien gering.

«Honda ist da sicher nicht im Nachteil, aber wir haben auch keinen Vorteil. Yamaha ist sicher stark, Nakasuga ist rein vom Speed her unglaublich schnell. In den acht Stunden kann so viel passieren. Ich glaube, dass Yamaha, Kawasaki und Honda auf einem Level sind. Man sieht, dass die Fireblade hier in Japan mit den Bridgestone-Reifen deutlich besser funktioniert als in der Superbike-WM mit Pirelli. Das macht schon mal einen massiven Unterschied. Ich habe keinen aktuellen Vergleich zur SBK-Honda, aber die Reifen machen da beim Unterschied schon 70 Prozent aus. Und es bringt für den Fahrer natürlich auch zusätzliche Motivation, wenn das Material hier konkurrenzfähig ist, kann er mehr geben.»

Zeiten Qualifikation 2
1. Yamaha Factory Racing, Yamaha YZF-R1, 2:06,619 min. 2. Kawasaki Racing Team Suzuka, Kawasaki ZX-10RR, 2:06,633. 3. Red Bull Honda, Honda CBR1000RRW, 2:07,106. 4. MuSASHI RT HARC-PRO Honda, Honda CBR1000RR, 2:07,183. 5. Yoshimura Suzuki Motul Racing, Suzuki GSX-R1000, 2:07,187. 6. YART Yamaha, Yamaha YZF-R1, 2:07,309. 7. F.C.C. TSR Honda France, Honda CBR1000RR, 2:07,478. 8. au.Teluru SAG RT, Honda CBR1000RR, 2:07,916. 9. S-Pulse Dream Racing, Suzuki GSX-R1000, 2:08,311. 10. KYB Moriwaki Racing, Honda CBR1000RR, 2:08,758. Ferner: 13. VRD Igol Pierret Experiences, Yamaha YZF-R1, 2:09,287. 14. SRC Kawasaki France, Kawasaki ZX-10R, 2:09,494. 17. Suzuki Endurance, Suzuki GSX-R1000, 2:09,963. 21. Honda Endurance, Honda CBR1000RR, 2:10,190. 24. Wojcik Racing, Yamaha YZF-R1, 2:10,529. 27. ERC-BMW Motorrad, BMW S1000RR, 2:11,158. 29. Omega Maco Racing, Yamaha YZF-R1, 2:11,739. 31. Bolliger Team Switzerland, Kawasaki ZX-10R, 2:11,942. 46. Motobox Kremer & Favorite Factory, Yamaha YZF-R1, 2:14,487.

Zeiten Qualifikation 1
1. Yamaha Factory Racing, Yamaha YZF-R1, 2:6,619 min. 2. Kawasaki Racing Team Suzuka, Kawasaki ZX-10RR, 2:06,718. 3. Red Bull Honda, Honda CBR1000RRW, 2:07,106. 4. MuSASHI RT HARC-PRO Honda, Honda CBR1000RR, 2:07,183. 5. Yoshimura Suzuki Motul Racing, Suzuki GSX-R1000, 2:07,366. 6. F.C.C. TSR Honda France, Honda CBR1000RR, 2:07,478. 7. YART Yamaha, Yamaha YZF-R1, 2:07,483. 8. au.Teluru SAG RT, Honda CBR1000RR, 2:07,916. 9. S-Pulse Dream Racing, Suzuki GSX-R1000, 2:08,757. 10. KYB Moriwaki Racing, Honda CBR1000RR, 2:08,953.

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