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Mandy Kainz (YART): «Vielleicht kommt ein Umdenken»

Von Johannes Orasche
Bei YART stehen jede Menge solcher Schmuckstücke

Bei YART stehen jede Menge solcher Schmuckstücke

Elf der 16 Mitarbeiter befinden sich zurzeit auch am YART-Firmensitz in Kurzarbeit. Der Macher der Motorrad-Edelschmiede, Manfred Kainz, spricht aber auch über mögliche Chancen in Folge der weltweiten Coronakrise.

Die Coronavirus-Pandemie hat längst den gesamten Motorsport erfasst und dafür gesorgt, dass der Kalender in allen Serien völlig durcheinander gewirbelt wurde. Für Yamaha Austria ist der Rennsport mittlerweile zu einem Treiber für den Absatz von Tuning-Bikes, Motoren und hochwertigem Zubehör geworden.

Deswegen wirkt sich die Krise nun auch auf das Hauptgeschäft des Teams aus, das in der Saison 2009 den Langstrecken-WM-Titel einfahren konnte. Covid-19 kennt vorerst keine Gnade. Elf der 16 Mitarbeiter befinden sich zurzeit auch am YART-Firmensitz in Heimschuh in der Südsteiermark in Kurzarbeit. Prognosen sind aktuell sehr schwer bis unmöglich zu erstellen.

Mandy Kainz hofft: «Vielleicht setzt ja im Zuge dieser Krise oder danach auch eine Art Umdenken ein, vor allem bei den jungen Leuten. Vielleicht fragt man sich: ‚Wozu brauchen wir das alles?‘ Wir sind ja für einen 20-Jährigen Jungspund auch schon alt. Und vielleicht ist der kleine Händler im Dorf um die Ecke doch nicht so schlecht. Es muss nicht alles aus China kommen. Vielleicht hinterfragt man auch, warum einige nur zum abstempeln ihrer Diäten nach Brüssel reisen.»

Kainz denkt auch an das künftige Leben im Geschäftsalltag und mögliche Adaptionen für die Zukunft: «Man sieht, dass Heimarbeit oder auch Meetings via Telefon vielleicht zu einem Teil funktionieren können und dass die Arbeitgeber hier auch künftig mehr Vertrauen haben sollen.»

Selbst hat der Selfmade-Firmenchef aus der Südsteiermark den Humor längst noch nicht verloren. «Wir wohnen hier bei YART derzeit im wohl schönsten Museum der Welt, wir haben ja auch Oldtimer hier. Ich bin ein echter Motorrad-Fanatiker und habe jetzt also in der Krise dieses Museum als eine Art ‚Bunker‘ für meine Familie», verriet er.

Kainz relativiert die aktuellen Sorgen der Racer-Gemeinschaft mit einem drastischen Vergleich: «In Frankreich werden nur noch Opiate an Schwerkranke verteilt und wir denken an Racing.»

Kainz zeichnet aber auch ein interessantes Szenario: «Ich mache mir Sorgen um die Kleinen in der Branche. Aber ich glaube, wir werden gestärkt aus der Krise zurückkommen. Yamaha hat zudem großes Vertrauen in uns und sie brauchen uns auch für die Zeit, wenn es dann wieder voll losgeht. Der Winter dauert diesmal sieben, acht oder gar zehn Monate. Aber die Leute geben jetzt auch deutlich weniger Geld aus. Früher war das nicht so und trotzdem haben sie sich in der Freizeit viel geleistet.»

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