Nach BMW-Rückzug: WM-Aus für Thevent

«Aufgrund der späten Entscheidung von BMW Motorrad ihr Engagement in der Serie zu beenden, wird das Team Thevent nicht an der Endurance-Weltmeisterschaft 2014 teilnehmen», teilte die Truppe um Teamchef Michael Bartholemy mit.

«Wir haben drei Jahre lang in Zusammenarbeit mit BMW das Langstrecken-Team gemacht», so Bartholemy weiter. «Im September wurde ich von BMW-Manager Hauser angefragt, ob wir 2014 weitermachen. Ich habe diese Frage bejaht. Vor dem Valencia-GP hieß es, ich soll nach München kommen, also bin ich hingeflogen. Ich habe einen Vorschlag gemacht und dann innerhalb von 24 Stunden eine positive Antwort bekommen. Im Januar kam die Absage. Sie sagten mir, dass sie kein Geld mehr haben und die Rennaktivitäten beenden.»

«Den Ausstieg von BMW als Überraschung zu bezeichnen, wäre noch untertrieben», meinte Bartholemy. «Das ist enttäuschend und hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack. Wir haben gute Ergebnisse eingefahren und für BMW einen ordentlichen Job erledigt – mit einem weit geringeren Budget als unsere Gegner.»

Bartholemy dachte kurzfristig darüber nach, sich für 2014 mit einem anderen Hersteller zu verbünden. «Das war innerhalb der kurzen Zeit aber nicht möglich», erklärte der Belgier. «Eine Option gibt es noch, aber uns läuft die Zeit davon. Wie es aussieht, müssen wir eine Saison aussetzen, bevor wir 2015 in die Endurance-WM zurückkehren.»

Seit der neue BMW-Motorrad-Geschäftsführer Stephan Schaller am Ruder ist, wird bei den Weiß-Blauen eisern gespart: Zuerst wurde das Superbike-Werksteam zugesperrt und der Vertrag mit alpha Racing in Stephanskirchen nicht verlängert. Dann wurden die Superbike-WM-Aktivitäten zu BMW Italia ausgelagert – und ein Jahr später der Laden dicht gemacht. Nun muss auch die Endurance-Truppe dran glauben.

Zumindest in einem bleibt sich die BMW-Führung treu: Ein Herz für den Motorsport besitzt sie nicht.