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ADAC Opel Rallye Junior Team gewinnt Junior-Auftakt

Von Toni Hoffmann
Emil Bergkvist in Lettland

Emil Bergkvist in Lettland

Der Schwede Emil Bergkvist gewinnt im Opel ADAM R2 die Junior-Wertung der EM-Rallye Lettland, sensationeller Auftritt bei widrigen Bedingungen und härtester Konkurrenz, Marijan Griebel ausgeschieden.

Sensationeller Saisonauftakt für das ADAC Opel Rallye Junior Team. Bei ihrem ersten Auftritt als Opel-Werkspiloten gewannen Emil Bergkvist (20, Torsaker) und sein Beifahrer Joakim Sjöberg (29, Ösmo) im Werks-Opel ADAM R2 den ersten Lauf zur Rallye-Junior-Europameisterschaft (FIA ERC Junior) im Rahmen der Rallye Liepaja in Lettland. Die beiden Schweden siegten nach elf höchst anspruchsvollen Wertungsprüfungen (WP) am Ende eine gute halbe Minute vor dem Norweger Steve Rokland sowie dem Letten Ralfs Sirmacis (beide Peugeot 208 R2) und übernahmen damit auch die Führung in der Gesamtwertung der FIA ERC Junior. Nebenbei klassierten sich die letztjährige Gesamtsieger des ADAC Opel Rallye Cups mit ihrem «nur» 190 PS starken Fronttriebler inmitten der allradgetriebenen, deutlich leistungsstärkeren Konkurrenz auf dem beeindruckenden sechsten Rang in der Gesamtwertung.  

Mit drei WP-Bestzeiten in Serie setzten Bergkvist/Sjöberg gleich zu Beginn des ersten Rallye-Tages eine deutliche Duftmarke und legten letztlich den Grundstein für ihren Triumph, den in dieser Form wohl kaum einer der Experten erwartet hätte. «Ich bin selber sprachlos», jubelte Bergkvist. «Wir wussten natürlich, welch großartiges Rallyeauto der Opel ADAM R2 ist, und wir gingen auch mit viel Vertrauen in unsere eigenen Fähigkeiten in diese Rallye. Aber uns war auch klar, welch harte Konkurrenz uns in der FIA ERC Junior erwarten würde. Das fahrerische Niveau hier ist wirklich exzellent. Und die äußeren Bedingungen waren enorm schwierig - Schneefall, Regen, Nebel, aufgeweichter Schotter, nasser Schnee und blankes Eis wechselten sich ständig ab. Umso glücklicher bin ich, dass Jocke und ich das Auto ohne gravierende Fehler ins Ziel gebracht haben. Mein Dank gilt dem gesamten Team, das in der Vorbereitung und während der Rallye perfekte Arbeit geleistet hat. Ich kann die nächsten Starts im ADAM R2 kaum erwarten!»  

Griebel: Kleiner Fehler, große Wirkung

Einen unglücklichen Ausgang nahm das lettische EM-Gastspiel dagegen für Marijan Griebel (25, Hahnweiler) und seinen neuen Beifahrer Stefan Clemens (28, Weiskirchen) im zweiten ADAM R2 des ADAC Opel Rallye Junior Teams. Das pfälzisch-saarländische Duo hatte einen guten Rhythmus gefunden, als auf Rang neun liegend in der vierten Wertungsprüfung, die Nacht war bereits über der lettischen Ostsee-Küste hereingebrochen, das jähe Aus kam. «Kleiner Fehler, große Auswirkung», berichtete Griebel. «Solange das Auto präzise in der Spur fuhr, war der Grip mit den Spikereifen sehr gut. Doch nur ein paar Zentimeter neben der Ideallinie war die Haftung komplett weg. Genau das passierte uns in einer schnellen Rechtskurve. Wir gerieten etwas weit nach außen und rutschten in den Graben, was an sich noch kein Problem gewesen wäre. Leider erwischten wir dann frontal einen Querweg, das Auto stellte sich auf und überschlug sich.»  

Da sich die Unfallstelle rund hundert Kilometer entfernt von Liepaja befand, dauerte es mehrere Stunden, bis der beschädigte ADAM R2 spät abends am Serviceplatz eintraf. Dort entschieden die Verantwortlichen rund um den Technischen Leiter von Opel Motorsport, Dietmar Metrich, auf einen Reparaturversuch des Fahrzeugs vor Ort zu verzichten.  

Auch die beiden Opel-Kundenteams mussten den extrem schwierigen Bedingungen beim EM-Auftakt Tribut zollen. Der Pole Aleks Zawada und seine französische Beifahrerin Cathy Derousseaux hatten in WP6 soeben ihre erste Bestzeit aufgestellt, als sie in der folgenden Prüfung in einen Graben rutschten und die Rallye aufgeben mussten. Großes Pech hatten der Sachse Julius Tannert und seine luxemburgische Copilotin Jennifer Thielen, die in der zweiten Wertungsprüfung ohne äußere Gewalteinwirkung ein Rad an ihrem unter Bewerbung des ADAC Sachsen laufenden ADAM R2 verloren. Um weitere Testkilometer auf Schotter und Schnee zu absolvieren, traten die ADAC Stiftung Sport-Förderpiloten zum zweiten Rallye-Tag wieder an und erreichten, wenn auch außerhalb des Klassements, immerhin das Ziel in Liepaja.  

Der nächste Start für das ADAC Opel Rallye Junior Team erfolgt am 6./7. März bei der ADAC Saarland-Pfalz Rallye. Die Asphalt-Veranstaltung rund um St. Wendel, die auch Schauplatz des Saisonauftakts zum ADAC Opel Rallye Cup ist, soll Griebel und Bergkvist als zusätzliche Testmöglichkeit für den zweiten ERC Junior-Lauf vom 2. bis 4. April in Irland dienen.  

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