Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Saisonauftakt ohne Bastian

Kolumne von Eckart Rösinger
Start zum ersten Lauf in East Fortune.

Start zum ersten Lauf in East Fortune.

Mit einem grossen Handicap reiste unser Team zur Titelverteidigung ins 1300 Kilometer entfernte East Fortune in Schottland.

Mein Stammbeifahrer Bastian Born hatte sich die Bänder am Sprunggelenk verletzt und fiel damit für dieses Rennen aus. Ersatz fand ich in dem jungen Iren Craig Kinsella, der sich kurzfristig bereit erklärte in mein Boot zu steigen. Die zwei Trainingssitzungen auf der neuen Strecke wurden «ganz schottisch» bei feuchter Fahrbahn abgehalten. Da kam einiges auf mich zu. Neue Strecke, neuer Beifahrer, keine Abstimmung vom Gespann und die feuchte Strecke. Nach ein paar Dämpferabstimmungen für das zweite Training langte es für uns immerhin für den vierten Startplatz, schnellstes F2 Gespann und noch vor dem Lokalmatadoren und späteren Doppelsiegern Scott Lawrie/James Connell. Wir waren mit diesem Startplatz mehr als zufrieden. Das hatte ich nicht erwartet. Vor allem fehlte mir neben dem grenzenlosen Vertrauen zu Bastian sein Gewicht. Craig ist gut 15 kg leichter, da haperte es in jeder Ecke.

Der erste Lauf des Wochenendes wurde bereits am Samstagabend ausgetragen. Auf 15 Runden war die Distanz angesetzt. Da es nur eine Einführungsrunde gab, brachte ich meine Reifen nicht auf Temperatur. Ein langer schwarzer Strich von dem durchdrehenden Hinterrad war die Folge. Wir reihten uns irgendwo um Platz 8 ein. Nach 4 Runden wurde das Rennen wegen eines Unfalls, der zum Glück ohne Folgen bleib, abgebrochen. Das Rennen wurde auf 10 Runden verkürzt und neu gestartet. Jetzt klappte der Start besser. Allerdings mussten wir auch hier wieder die stärker motorisierten F1-Gespanne passieren lassen, die wir im feuchten Training noch im Griff hatten. Als Neunte kamen wir aus der ersten Runde zurück. Im Verlauf des Rennens konnten wir zwei weitere Plätze gut machen. Am Ende sprang ein feiner siebenter Platz in der Gesamtwertung und der zweite Rang in der F2-Challange heraus.

Im Warm-Up am Sonntag haben wir ein weiteres Mal an der Abstimmung gearbeitet. Die Strecke hat sehr unterschiedliche Fahrbahnbeschaffenheiten, da muss man einen guten Kompromiss finden. Mittlerweilen hatten wir uns gut aufeinander eingestellt. Craig war leider nicht sehr mitteilungsfreudig. Ich bin gewohnt, jedes Detail mit meinem Beifahrer zu besprechen. Das ist ein Teamsport, es geht nur zusammen. Das hat mir hier gefehlt. Auch das zweite Rennen wurde bei Trockenheit gestartet. Der Start klappte jetzt besser und so bogen wir mit einem Pulk von 8 Gespannen in die erste Kurve. Mit Engländern kann man phantastische Rennen fahren. Hart aber fair, und das, wenn es sein muss, bis in die letzte Kurve. Bis zur Mitte des auf 22 Runden angesetzten Rennes hatten wir uns auf Platz 8 etabliert. Durch die Ausfälle zweier Konkurrenten konnten wir am Ende Platz 6 in der Gesamtwertung verbuchen. Erneut mussten wir uns nur dem Gespann von Bill Currie und Robert Biggs in der F2-Wertung beugen.

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