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6h Fuji: Doppelsieg für Toyota im dichten Nebel

Von Oliver Müller
Sébastien Buemi, Anthony Davidson und Kazuki Nakajima triumphieren beim Heimspiel von Toyota. Das siebte Saisonrennen der FIA WEC ließ durch ständige Unterbrechungen kaum Rhythmus aufkommen. Ferrari gewinnt bei den GTE.

Dauerregen und vor allem dichter Nebel machten die 6 Stunden von Fuji zu einem äußerst zähen Ereignis. Zwei rote Flaggen, diverse Safety-Car-Phasen und eine 'Full Course Yellow' zerstückelten das Rennen in kürzere Sprints. Letztendlich wurde anderthalb Stunden vor Erreichen der ursprünglich angedachten Distanz vorzeitig abgebrochen. Zu diesem Zeitpunkt lagen die beiden Toyota TS050 Hybrid an der Spitze des Feldes und konnten somit (nach dem Lauf in Spa-Francorchamps im Mai) den zweiten Doppelsieg der Saison 2017 feiern. Sébastien Buemi, Anthony Davidson und Kazuki Nakajima setzten sich gegen die Teamkollegen Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López durch. Der Porsche von Neel Jani, André Lotterer und Nick Tandy komplettierten das Podium.

Schon zu Rennbeginn zeigten sich die Bedingungen rund um den 4,653 Kilometer langen Kurs dermaßen schlecht, dass Renndirektor Eduardo Freitas den Start lediglich hinter dem Safety-Car freigab. So dauerte es zwölf Minuten, bis die 26 teilnehmenden Fahrzeuge endlich richtig Gas geben konnten. In der ersten Runde unter 'grün' hatten sich die beiden Toyota TS050 Hybrid von Sébastien Buemi und Kamui Kobayashi den von Position zwei gestarteten Porsche 919 Hybrid von André Lotterer geschnappt. Der von Pole-Position losgefahrene Earl Bamber im anderen Porsche setzte sich unterdessen an der Spitze des Feldes ab.

Erst nach circa 45 Minuten im Rennen konnte sich Lotterer wieder den dritten Platz zurückholen. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Bamber bereits circa zwölf Sekunden Vorsprung herausgefahren. Doch dann folgte aufgrund des starken Nebels und der dadurch vorherrschenden schlechten Sicht die nächste Safety-Car-Phase. Beide Toyota und der Porsche von Lotterer nutzten diese Situation zum ersten Boxenstopp mit Fahrerwechsel.

Da Kazuki Nakajima und José María López jedoch eine Runde früher ihren jeweiligen Toyota übernahmen als Neel Jani den Porsche, hatten sich beide TS050 Hybrid vor dem 919 Hybrid positioniert. Nach einer Stunden und 18 Minuten reichte es dann dem Renndirektor und er unterbrach das Rennen mit der roten Flagge für eine halbe Stunde. Der Nebel war einfach zu dicht, als dass ein sicheres Rennen hätte abgehalten werden können. Das war jedoch eine schlechte Nachricht für den führenden Porsche von Earl Bamber, der noch nicht zum Stopp gekommen war.

Erst beim Re-Start wechselte Bamber schließlich auf Timo Bernhard. Doch aufgrund des Stopps unter 'grün', ging ordentlich Zeit verloren. Aber damit nicht genug. Bernhard brachte seine Hinterreifen nicht zum Arbeiten und büßte pro Runde teilweise mehrere Sekunden auf die Konkurrenz in der Klasse ein. Gut zwei Stunden und 20 Minuten im Rennen wurde er dann sogar von Nakajima im führenden Toyota überrundet.

Wenige Sekunden später schickte Renndirektor Freitas erneut das Safety-Car auf die Stecke, was den Rundenverlust des Porsche zementierte. Unter 'gelb' machten sich López im zweitplatzierten Toyota und Jani im Porsche (inklusive Fahrerwechsel auf Nick Tandy) auf Rang drei zum nächsten Stopp in die Boxengasse auf. Da beim Toyota gleichzeitig auch das Lenkrad ersetzt werden musste (der Scheibenwischer funktionierte nicht), tauschten beide Wagen ihre Plätze. Auch der überrunde Wagen von Timo Bernhard kam wenig später zum Service, wobei Brendon Hartley das Steuer übernahm. Aber der Neuseeländer brachte den LMP1-Porsche ebenfalls nicht gut auf Speed. Der führende Nakajima blieb eine weitere halbe Stunde auf der Strecke und musste seinen Stopp schließlich unter 'grün' absolvieren. Dadurch rutschte der Japaner hinter den Tandy-Porsche und den Schwesterwagen bis auf die dritte Position ab.

Kurz später sorgen zwei weitere Safety-Car-Phasen für weitere Ruhe im Feld. Als diese wieder ausgelöst wurden, schnappten sich die beiden Toyota den führenden Porsche. Doch schon wurde das Rennen erneut neutralisiert – diesmal mit einer 'Full Course Yellow'. López bzw. Tandy steuerten die Box an und gaben ihr Cockpit an Mike Conway und Neel Jani ab. Dadurch konnte Kazuki Nakajima wieder die Spitze übernehmen. Gut anderthalb Stunden vor Ende hatte Renndirektor Freitas dann das Safety-Car auf die Strecke geschickt, bevor er wenige Minuten später das Geschehen mit der roten Flagge erneut abbrach. Lange wurde darüber nachgedacht, ob die Fahrzeuge nochmals in den Rennbetrieb zu schicken, doch der Nebel präsentierte sich einfach als zu dicht.

Dadurch, dass jedoch geradeso 75 Prozent der 6-Stunden-Distanz geschafft wurden, konnten gemäß des sportlichen Reglements volle Punkte ausgeschüttet werden. Durch den vierten Platz in Fuji von Timo Bernhard, Earl Bamber und Brendon Hartley wurde außerdem die Entscheidung in der Fahrer-WM bis auf mindestens den nächsten Lauf vertagt.

In der GTE-Pro-Kategorie zeigten sich über die Renndistanz die beiden Porsche 911 RSR und die beiden Ferrari 488 GTE als die stärksten Herausforderer auf den Klassensieg. Letztendlich setzte sich das Ferrari-Duo James Calado/Alessandro Pier Guidi (AF Corse) durch. Die beiden Porsche von Richard Lietz/Frédéric Makowiecki sowie Michael Christensen/Kévin Estre komplettierten das Podium.

In der GTE Am gewannen Thomas Flohr/Francesco Castellacci/Miguel Molina im Ferrari 488 GTE von Spirit of Race. Der Triumph in der LMP2-Klasse ging an Nicolas Prost/Bruno Senna/Julien Canal im Oreca von Vaillante Rebellion.

Das nächste Rennen der FIA WEC findet am 5. November im chinesischen Shanghai statt.


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