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Toto Wolff über Ross Brawn: «Es war komplizierter»

Von Vanessa Georgoulas
Toto Wolff: «Es war nicht nur eine Vertrauensfrage, die ganze Situation war komplizierter»

Toto Wolff: «Es war nicht nur eine Vertrauensfrage, die ganze Situation war komplizierter»

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff gesteht in Austin, dass ihn die Kritik überrascht hat, die der ehemalige Mercedes-Technikchef Ross Brawn in seinem neuen Buch «Total Competition» äussert.

Die klare Kritik, die Ross Brawn in seinem von Ex-Williams-CEO Adam Parr geschriebenen Buch «Total Competition» am Mercedes-Führungsduo Toto Wolff und Niki Lauda übt, sorgt im Fahrerlager von Austin für viel Aufregung. Kein Wunder, schliesslich erklärt der ehemalige Technik-Chef und frühere Wegbegleiter von Michael Schumacher im am 3. November erscheinenden Werk: «Mir wurden Leute vorgesetzt, denen ich schlicht nicht trauen konnte.»

Mit Blick auf den Motorsportdirektor und den F1-Aufsichtsratschef der Silberpfeile hält er fest: «Ich wusste nie, was sie vor hatten. Ich meine, Niki sagte mir irgendetwas, und kurz darauf hörte ich, dass er anderswo was ganz anderes erzählte.»

Das Fass zum Überlaufen brachte dann schliesslich die Verpflichtung des aktuellen Technikchefs Paddy Lowe: «Als ich zu Beginn der Saison 2013 erfuhr, dass Paddy in Stuttgart einen Vertrag unterschrieben hatte, konfrontierte ich Toto und Niki damit. Aber sie verwiesen nur jeweils auf den Anderen und gaben einander die Schuld. Ich konnte diesen Leuten nicht trauen, deshalb sah ich auch keine Zukunft in diesem Team mehr.»

Kaum waren die ersten Schlagzeilen über das Buch aufgetaucht, musste sich Mercedes die Frage nach der Reaktion der Team-Führung gefallen lassen. Doch die Presseverantwortliche erklärte auf Nachfrage knapp, dass man sich nicht dazu äussern wolle.

Später nahm Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff doch noch Stellung. Im Gespräch mit dem Kollegen des «Telegraph» gestand er: «Ich war überrascht, denn so sind meine Gespräche mit ihm nicht abgelaufen.»

Der 44-Jährige Wiener fügte an: «Es war nicht nur eine Vertrauensfrage, die ganze Situation war komplizierter. Der Vorstand war der Meinung, dass die Art und Weise, wie das Team geführt wurde, verändert werden müsse. Und das ist immer ein heikles Thema.»

Wolff betonte aber auch: «Mein Respekt für Ross Brawn ist immer noch derselbe wie zuvor, das Buch hat daran nichts geändert.» Und im Gespräch mit Sky Sports F1 verriet er: «Ross hat sich bei mir gemeldet. Offenbar wurden da einige Zitate aus dem Zusammenhang gerissen, damit kann ich leben.»

Brawn selbst schliesst eine Rückkehr in die Formel 1 nicht aus. Auf eine entsprechende Frage der Kollegen der «Bild» erklärte der 61-jährige Brite und Wegbegleiter von Michael Schumacher: «Sag niemals nie.»

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