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Sebastian Vettel: Ungerechte Ferrari-Kritik «nervt»

Von Andreas Reiners
Sebastian Vettel

Sebastian Vettel

Ferrari und auch Sebastian Vettel mussten 2016 eine Menge Kritik einstecken. Vettel sieht seinen Arbeitgeber dabei zum Teil ungerecht behandelt.

Es ließ sich eigentlich gut an für Sebastian Vettel und Ferrari. Nach großen Umbrucharbeiten feierte der viermalige Weltmeister immerhin drei Saisonsiege, drei mehr als Ferrari im Katastrophen-Jahr davor holte.

Die Euphorie stieg, doch 2016 erfolgte die bittere Ernüchterung, die Scuderia blieb wieder sieglos. Für Vettel ist die aktuelle Situation aber keine Überraschung, wie der Heppenheimer der «Welt» sagte.

«Mein erstes Jahr war für mich sehr gut. Das lag daran, dass die vorangegangenen Jahre nicht sehr gut waren und die teaminterne Moral auch nicht. Das war auch der Grund, warum 2015 ein Lichtblick war. Es war damals einfach eine Art neuer Startpunkt: neuer Präsident, neuer Teammanager, neuer Fahrer. Es war eine Art Ruck, eine Aufbruchsstimmung, die durch das Team ging, um ein neues Projekt in Schwung zu bringen. Aber wie das so ist, gibt es bei solchen Konstellationen auch immer Schwierigkeiten», so Vettel.

Die gab es 2016 mehr als genug, doch Vettel glaubt, dass man gemeinsam gestärkt aus der schwierigen Zeit hervorgehen werde: «Ferrari hat in der Vergangenheit eine Menge Lektionen gelernt, die uns in der Zukunft viel stärker machen werden. Der Abstand zu Mercedes ist 2016 schon kleiner geworden – aber richtig ist auch, dass 2016 bei Ferrari nicht alles glatt gelaufen ist», räumte Vettel aber auch gleichzeitig ein.

Trotzdem denkt er, dass Ferrari nicht gerecht behandelt wurde. In der Tat mussten Fahrer und Verantwortliche in der vergangenen Saison eine Menge Kritik einstecken. Vettel: «Es nervt mich aber, wenn man die Resultate nicht richtig oder bewusst falsch interpretiert. Diese Kritik ist nicht gerechtfertigt. Ferrari hat Fortschritte gemacht, und zwar sehr große, wenn man berücksichtigt, dass wir gegen Teams antreten, die keine so fundamentalen internen Veränderungen durchführen mussten».

Nicht wegzudiskutieren sind allerdings Vettels Emotionen, die er im Cockpit am Funk zum Teil sehr leidenschaftlich preisgegeben hat und dabei selbst vor Rennleiter Charlie Whiting («Fuck off») keinen Halt gemacht hat. Seine Art, sich gehäuft zu beschweren, gerne auch über die Konkurrenz wie Max Verstappen, brachte ihm zuletzt auch Negativ-Schlagzeilen ein.

«Das ist nur die Frage einer ganz eigenen persönlichen Entwicklung», meinte Vettel dazu: «Früher hatte ich immer den Eindruck, dass ich mich brav benehmen muss. Heute denke ich, sollte ich einfach der sein und mich so geben, wie ich bin. Fertig, aus.»

Auch wenn nicht jeder Fan diese Art gut findet, wird Vettel daran nichts ändern: «Ich denke, es wäre falsch und unehrlich von mir, in diesem Moment irgendetwas aufzusetzen und den Menschen eine heile Welt vorzuspielen. Stattdessen bin ich dann lieber der Sebastian Vettel eins zu eins. Wir sind ja alle erwachsen in der Formel 1 und nicht im Kindergarten.»

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