Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Sebastian Vettel: «Du musst die Treppe nehmen»

Von Vanessa Georgoulas
Sebastian Vettel: «Der Fahrer kann immer einen Unterschied machen»

Sebastian Vettel: «Der Fahrer kann immer einen Unterschied machen»

Formel-1-Star Sebastian Vettel spricht über den harten Weg zurück auf die Erfolgsspur und verrät, was hinter dem erfolgreichen Saisonstart von Ferrari steht. Der Deutsche weiss: «Es gibt keinen Fahrstuhl zum Erfolg.»

Sebastian Vettel bemühte sich vor dem Start des zweiten GP-Wochenendes des Jahres in Shanghai darum, die Euphorie um seinen Melbourne-Sieg zu dämpfen. «In diesem Jahr haben wir ja erst ein Rennen erlebt, deshalb müssen wir auf dem Boden bleiben. Klar, der Start hätte nicht besser laufen können, aber es ist nur ein Rennen von vielen. Sicher ist, es gibt immer noch Bereiche, an denen wir arbeiten müssen, um uns weiter zu verbessern.»

Und wie will der vierfache Champion Mercedes in Shanghai schlagen? «Das wird sicher nicht einfach», weiss er. «Wenn man sich die letzten Jahre anschaut, dann hat sich das Team sehr stark weiterentwickelt. Sie haben es für alle Gegner schwierig gemacht, sie zu schlagen. Aufzuschliessen ist die eine Sache, aber sie zu schlagen, ist eine ganz andere. Sie sind die Gejagten, die es zu schlagen gilt. Das wollen wir natürlich schaffen, aber ob wir auch dazu in der Lage sind, wird die Zeit zeigen. Als Team sind wir sicher auf dem richtigen Weg, nun wollen wir die WM Schritt für Schritt nehmen.»

Vettel erzählt daraufhin: «Ich habe heute morgen dieses Zitat gelesen: Es gibt keinen Fahrstuhl zum Erfolg, du musst die Treppe nehmen. Das trifft es ziemlich gut. Manchmal würde man sich zwar gerne einfach in den Fahrstuhl stellen und ankommen. Aber es macht auch Spass, sich den Erfolg Schritt für Schritt zu erarbeiten.»

Auf die Frage, wie heiss das Ferrari-Team nun auf den Sieg sei, antwortet der 29-Jährige: «Das Team ist natürlich immer noch hungrig, jeder will mehr, das ist im Team deutlich zu spüren. Diverse Projekte werden noch mehr vorangetrieben, jeder versucht, noch mehr Einsatz zu geben und noch länger zu bleiben – das ist natürlich sehr positiv.»

Dass Vettel mit seinem Auftakt-Sieg ganz Italien in Freudentaumel versetzt hat, will er nicht überbewerten: «Dass Ferrari in Italien einen besonderen Stellenwert geniesst, ist klar. Das merkt man natürlich, wenn es so gut geht. Es gibt aber auch Momente, in denen es nicht so läuft, dann merkt man es genauso. Aber das geht dann in die andere Richtung. Das Auf und Ab gehört jedoch dazu, das macht den Reiz des Ganzen in gewisser Weise auch aus.»

Vettel erklärt sich die Tatsache, dass dieser Saisonstart deutlich besser verlief als der vorangegangene, folgendermassen: «Ich glaube, es hat sich hinter den Kulissen viel getan, das sind Dinge, die man von Aussen nicht sieht, etwa was die Struktur angeht, oder die Art, wie die Leute miteinander arbeiten. Das führte letzten Endes wieder dazu, dass die ganzen Prozesse besser laufen und ich hoffe auch, dass unser Auto besser ist. Das müssen wir aber erst noch bestätigen, wir müssen schauen, wie es auf anderen Strecken aussieht.»

Der 43-fache GP-Sieger betont auch: «Der Fahrer kann immer einen Unterschied machen, auch wenn man natürlich eingeschränkt ist und einige Dinge nicht ändern kann. Mit einem schlechten Auto wird man selten um Siege kämpfen. Trotzdem glaube ich, dass der Fahrer immer einen sehr grossen Einfluss hat. Mit diesen Autos ist der Fahrer im Sinne der Konstanz, die nun wichtiger ist, und der rohe Speed, der im Zentrum steht, wichtiger geworden. Dass man sich das Rennen weiterhin bis zu einem gewissen Grad einteilen muss, ist auch gut, den man soll ja bei dem, was man tut, auch ein bisschen mitdenken. Aber unter dem Strich sollte schon der Schnellste auch das Rennen gewinnen.»

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