Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Helmut Marko: «Max Verstappen hätte siegen können»

Von Gerhard Kuntschik
Max Verstappen wurde starker Zweiter

Max Verstappen wurde starker Zweiter

​Der Niederländer Max Verstappen wurde nach dem USA-GP von den Formel-1-Fans zum Fahrer des Rennens gewählt. Red-Bull-Rennchef Dr. Helmut Marko: «Max hätte diesen WM-Lauf sogar gewinnen können.»

Bei Red Bull Racing gab es nach dem US-GP mehr Freude über Max Verstappens zweiten Rang als Kummer wegen Daniel Ricciardos Ausfall. Beim Australier streikte schon bald die Elektrik. Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko meinte achselzuckend: «Was soll man machen? Gleicher Defekt wie in Bahrain.» Und man konnte vermuten, was der Grazer sagen wollte.

Dafür war er für Verstappen voll des Lobes: «Von Startplatz 18 auf 2, das ist Klasse. Ich wage zu behaupten – wäre Max vorn gestartet, hätte er dieses Rennen gewonnen. Dass es sich im Finish nicht mehr ausging, war einer kritischen Situation zuzuschreiben: Als er seine Attacke auf Räikkönen versuchte, kam er selbst durch Hamilton unter Druck und musste verteidigen. Danach war der Finne sicher.»

Max sagt: «Das Ergebnis kam ein wenig unerwartet, aber wir nehmen es gerne. Mein Start war grandios, danach hatten wir guten Speed. Auch unsere Strategie ging wunderbar auf, um Bottas zu unterschneiden. Zum Schluss wurde es immer schwieriger, weil meine superweichen Reifen am Ende waren, die direkten Gegner waren ja auf den härteren Walzen unterwegs.»

Kurz vor der Zielflagge versuchte Hamilton, sich noch irgendwie am Niederländer vorbeizuquetschen, aber jeder wusste, dass er sich da den Falschen ausgesucht hatte. Max: «Ich hatte ziemliche Probleme mit den Hinterreifen, also rutsche ich in Kurve 12 ein wenig herum. Dann aber hatte ich die bessere Position für die folgende Kurve, und natürlich hatte ich keine Lust, meine Position preiszugeben. Zum Glück ist alles gut gegangen.»

«Es war wichtig, in diesem Rennen einen eigenen Rhythmus zu finden. Ich konnte mich in der ersten Runde aus allem Ärger raushalten. Mit den weichen Reifen fühlte ich mich nicht so wohl, mit den superweichen Pirelli lief es besser. Klar guckte ich, ob es gegen Kimi nicht eine Lücke geben würde, aber gleichzeitig musste ich auch Hamilton im Auge behalten. Er hat es dann versucht, aber er ist dabei ein wenig von der Bahn gekommen. Bei mir selber waren die Reifen zu abgefahren, um noch etwas gegen Räikkönen zu versuchen.»

Schief gelaufen ist an diesem Tag bei Max Verstappen nur eines: Er scheuerte sich seinen rechten Rennstiefel glatt durch!

Marko war jedenfalls nicht nur von Verstappens Fahrt durchs Feld angetan, «sondern auch vom Speed, den er an den Tag legte». Und dass Ricciardo bei der Kollision mit Vettel keine Schuld traf, stand für ihn ausser Frage.

Für die beiden Schlussrennen in Brasilien und Abu Dhabi rechnet man sich bei den Bullen nicht mehr viel aus. Marko: «Am ehesten könnte uns noch etwas in Mexiko gelingen, da nivelliert sich der Leistungsunterschied der Antriebe durch die Höhenlage.»

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