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Charlie Whiting über Vettel-Strafe: Regel ist einfach

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel und Charlie Whiting

Sebastian Vettel und Charlie Whiting

​Die Rennkommissare in Texas kannten kein Pardon: Drei Ränge zurück für Sebastian Vettel. Der Ferrari-Star regte sich fürcherlich auf. Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting: «Dabei ist die Regel ganz einfach.»

Die Rennkommissare Gerd Ennser (Deutschland), Dennis Dean (USA), Silvia Bellot (Spanien) und Derek Warwick (England) hatten keine Wahl: Gemäss früherer Urteile wurde Ferrari-Star Sebastian Vettel in Texas um drei Ränge zurückversetzt. Der Zweitschnellste in der Austin-Quali musste daher von Startplatz 5 ins Rennen und wurde am Ende Vierter. Damit hielt er immerhin die WM-Entscheidung offen, denn Lewis Hamilton wurde nur Dritter.

Die Kommissare kamen in Texas zum Schluss, dass Sebastian Vettel unter roter Flagge zu wenig markant verzögert habe. Vettel selber sah das so: «Die rote Flagge kam raus, und ich bin vom Gas gegangen – aber in den Augen der Stewards nicht schnell und nachhaltig genug. Nach ihrer Ansicht habe ich 27,7 Sekunden gebraucht, um genug vom Gas zu gehen. Der Abstand zum Vordermann ist in dieser Zeit angewachsen, aber es kommt auch darauf an, wo man sich auf der Strecke befindet. Dieses System hat seine Fehler und Lücken. Dazu kam, dass es am Morgen wohl Probleme mit den Messschleifen gab. Aber für die Kommissare ist der Fall klar, daher die Strafe.»

«Ich bin überzeugt, dass ich genügend Tempo rausnahm. Klar sah ich die Flaggen, klar ging ich vom Gas, dann hielt ich Ausschau, denn ich erwartete, dass irgendwo ein Auto in der Mauer steckte, das war im Bereich der Kurven 9 und 10. Natürlich kenne ich die Regeln in solch einem Fall, also verlangsamte ich. In meinen Augen genug, in den Augen der Kommissare nicht. Sie fanden, ich hätte damit zu lange gewartet.»

«Bei der Auslegung der Regeln sollte mit gesundem Menschenverstand gehandelt werden. Da sollte es nicht um 27,7 Sekunden gehen. Das ist falsch. Ich wurde langsamer, ich sah mich um. Ich hätte wohl auf 30 km/h verlangsamen sollen, um meinen Speed runterzubringen, dann hätte ich der Regel Genüge getan. Aber dann wäre mir vielleicht ein Hintermann ins Auto gebrettert. Das kann nicht Sinn der Sache sein. Ich finde, ich habe genug getan. Die Kommissare sind anderer Meinung, mehr gibt es dazu nicht zu sagen.»

Aber Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting findet: Es ist ziemlich einfach, die Rote-Flaggen-Regeln einzuhalten, auch für einen vierfachen Champion. «Die Vorschrift ist glasklar, jeder Fahrer kennt sie, das war einfach ein Pilotenfehler.»

«Wir haben jetzt drei Fälle gehabt, in welchen Piloten sich nicht an die Vorgaben gehalten haben. Einmal Daniel Ricciardo in Australien, einmal Esteban Ocon in Japan und dann Vettel in Texas. Wenn wir im Rennen eine virtuelle Safety-Car-Phase haben, dann halten sich die Piloten vorbildlich and die Speed-Vorgabe. Wieso das bei roten Flaggen ab und an nicht geht, ist mir schleierhaft. Du kannst es nicht verpassen, die ganzen Videoanzeigen an der Piste zeigen unübersehbar rot. Vettel hat einfach in Amerika nicht genug aufgepasst.»

«Wir bleiben dabei – nicht genügend zu verzögern unter roter Flagge, das ist für uns kein Kavaliersdelikt. Die Fahrer können sich da herausreden, wie sie wollen, das geht einfach nicht.»

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