Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Sebastian Vettel (Ferrari) nach Crash: Erste Hinweise

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel

Sebastian Vettel

​Testfahrten in Brcelona: Der vierfache Formel-1-Champion Sebastian Vettel hat seinen SF90 in die TecPro-Barrieren gestopft. Er sagt zum Crash: «Wir haben erste Hinweise darauf, was passiert ist.»

Der Vorwärtsdrang von Ferrari ist jäh gestoppt: Seit dem Unfall von Sebastian Vettel in der schnellen Kurve 3 des Circuit de Barcelona-Catalunya ist der neue SF90 in der Box der Italiener verschwunden. Zum Leidwesen von Charles Leclerc, der am Nachmittag hätte fahren sollen; zum Leidwesen von Vettel, der mitten in Dauerläufen steckte; zum Leidwesen von Ferrari, denn die Ersatzteil-Situation ist bei Wintertests immer kritisch. Ferrari spricht von «einer mehrstündigen Pause». Der 52fache GP-Sieger Vettel hat sich am frühen Mittwochnachmittag den Fragen der Journalisten gestellt.

Sebastian, was ist passiert?

Ich lenkte ein, und vorne links schien es ein Problem zu geben, an der Aufhängung. Von da an war ich Passagier bis in die Barrieren, ich hatte keine Chance, den Crash zu verhindern. Wir versuchen auf Hochdruck, die Ursache zu finden, wir haben erste Hinweise darauf, was passiert sein könnte. Wir müssen aber das Problem zuerst komplett verstehen, bevor wir wieder auf die Bahn gehen können. Zum Glück sind wir in der ersten Woche viel zum Fahren gekommen. Es ist nie gut, Zeit zu verlieren.

Die Schäden sind beträchtlich, zum Glück haben die TecPro-Barrieren und das Chassis ihren Job gemacht, was die Sicherheit angeht. Gott sei Dank war der Einschlag nicht zu heftig. Ich bin ausgestiegen, die Streckenposten waren sofort da, ich habe den Daumen hochgehalten. Ich bin ein paar Mal auf der Stelle gesprungen, um zu sehen, ob alles okay ist, zum Glück war das so.

Fühlte sich der Wagen zuvor gut an?

Ja, das Auto ist stark. Wie stark genau, das weiss ich nicht. Wir haben die Charakteristik des Wagens weiter ausgelotet. Leider verloren wir schon am ersten Tag dieser zweiten woche viel Zeit, heute wieder, ideal ist das nicht. Aber das gute Fahrgefühl mit dem Wagen ist noch immer da, die Stimmung im Rennstall bleibt optimistisch. In Melbourne werden wir mehr wissen, aber auch das wird nicht das volle Bild sein, das erkennen wir erst, wenn wir auf verschiedenen Typen von Rennpisten gefahren sind.

Wo kann der Ferrari besser werden?

Grundlegend geht es um die Balance, wir haben an den ersten Tagen sehr viel probiert, um ein besseres Gefühl für den Wagen zu erhalten. Aber nochmals: Die Basis stimmt.

Wie läuft der Erfahrungsaustausch mit Charles Leclerc?

Wir teilen das Auto, wir sitzen bei allen Sitzungen beisammen. Wir tauschen uns aus, was die Eindrücke über den Wagen angeht. In dieser Phase des Jahres ist es ganz wichtig, so viel als möglich über den Wagen zu lernen und das Gelernte zu teilen.

Ist die Arbeit anders mit Charles als mit Kimi?

(Lacht.) Ja, ich redete mit Leclerc beim Test hier mehr als mit Kimi bei mehreren Rennen. Nein, das war jetzt ein Scherz. Klar hat sich die Arbeit geändert mit einem anderen Fahrer an der Seite. Aber das Leben geht weiter, und ich glaube, Kimi ist in seinem neuen Rennstall happy. Charles und ich betonen die gleichen Punkte, wir wollen in Sachen Balance vom Wagen das Gleiche. Ob Kimi da etwas Anderes sagen würde, weiss ich nicht. Er hat ja den SF90 nicht gefahren. Leclerc weiss was er will, und er ist sauschnell.

Hast du mal einem Gegner folgen können, um die neue Aerodynamik zu spüren?

Ja, gestern. Bei Testfahrten ist es aber schwierig, ein Gefühl zu erhalten, weil die Piloten mit unterschiedlichen Reifen fahren und mit unterschiedlicher Spritlast. Ich finde es noch immer schwierig, einem Gegner zu folgen.

Wie geht es nun weiter?

Wir haben ja noch ein paar Tage Zeit, auch wenn wir gestern und heute nicht durchfahren konnten. Das wirft unser Programm ein wenig über den Haufen. Wir waren noch nicht oft auf den weichen Reifen unterwegs.

Was sagst du zu Mercedes und den anderen Gegnern?

Ich war überrascht davon, wie viele Neuheiten hier bei Mercedes ans Auto gekommen sind. Aber jedes Team verfolgt da die eigenen Pläne. Entlang der Bahn habe ich noch nicht viel gesehen, derzeit ist für uns wichtiger, was im Wagen passiert. Es gibt so viele Faktoren, die eine Rolle spielen. Jeder verfolgt das eigene Programm, und dafür musst du Gas geben. Die Kernfragen: Wie schwer war das Auto? Mit wie viel Power war der Wagen unterwegs? Die Reifenmischungen kennen wir ja. Aber die grossen Bluffs sehe ich jetzt nicht. Wenn du richtige Ergebnisse sehen willst, dann musst du Gas geben. Wir haben gute Leute im Team, welche die Zeiten der Gegner analysieren. Wir sollten flott dabei sein, Red Bull Racing-Honda macht einen guten Eindruck, Alfa Romeo-Sauber auch. Mercedes ist das schwerer einzuschätzen, deren Zeiten waren sehr recht auf und ab.

Wie siehst du den WM 2019?

Ich sehe das als einen langen Weg, wir haben erst Februar. Wir stehen vor einer langen Saison mit grossen Herausforderungen. Aber wir haben eine starke Truppe, wir gehen mit viel Selbstvertrauen in die GP-Saison. Wir wollen vom ersten Rennen an auf Speed sein. Ferrari hat alle Zutaten, um Weltmeister zu werden, und 2019 wollen wir unser grosses Ziel endlich erreichen.

Barcelona, 6. Tag (Dienstag, 27. Februar), 13.00 Uhr

1. Carlos Sainz (GB), McLaren MCL34-Renault, 1:17,144 (56 Runden) C4*
2. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF90, 1:18,195 (40) C3
3. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB15-Honda, 1:18,395 (69) C3
4. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes-Benz W10 EQ Power+, 1:18,941 (75) C3
5. Daniil Kvyat (RU), Toro Rosso STR14-Honda, 1:19,060 (36) C3
6. Kimi Räikkonen (FIN), Alfa Romeo-Sauber C38-Ferrari, 1:19,194 (43) C3
7. Sergio Pérez (MEX), Racing Point RP19-Mercedes, 1:19,202 (29) C3
8. Robert Kubica (PL), Williams FW42-Mercedes, 1:19,367 (42) C4
9. Romain Grosjean (F), Haas VF-19-Ferrari, 1:19,717 (57) C2
10. Daniel Ricciardo (AUS), Renault R.S.19, 1:22,597 (72) C2

*Reifenmischungen: C1 die härteste, C5 die weichste
Abstände zwischen den Mischungen gemäss Pirelli: C1 zu C2 0,9 Sekunden, C2 zu C3 0,7 Sekunden, C3 zu C4 0,6 Sekunden, C4 zu C5 0,6 Sekunden

Barcelona, 5. Tag (Dienstag, 26. Februar)

1. Lando Norris (GB), McLaren MCL34-Renault, 1:17,709 (80 Runden) C4
2. Pierre Gasly (F), Red Bull Racing RB15-Honda, 1:17,715 (136) C3
3. Lance Stroll (CDN), Racing Point RP19-Mercedes, 1:17,824 (82) C5
4. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF90, 1:17,925 (81) C3
5. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo-Sauber C38-Ferrari, 1:18,589 (99) C4
6. Alex Albon (T), Toro Rosso STR14-Honda, 1:19,649 (103) C4
7. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF90, 1:18,651 (29) C3
8. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-19-Ferrari, 1:18,769 (131) C4
9. George Russell (GB), Williams FW42-Mercedes, 1:19,662 (119) C5
10. Daniel Ricciardo (AUS), Renault R.S.19, 1:20,107 (77) C2
11. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes-Benz W10 EQ Power+, 1:20,167 (7) C2
12. Lewis Hamilton (GB), Mercedes-Benz W10 EQ Power+, 1:20,332 (83) C2
13. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.19, 1:20,348 (80) C3

Barcelona-Test: Die Zeiten der ersten Woche

1. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.19, 1:17,393 (Donnerstag), C5
2. Alex Albon (T), Toro Rosso STR14-Honda, 1:17,637 (Donnerstag), C5
3. Daniil Kvyat (RU), Toro Rosso STR14-Honda, 1:17,704 (Mittwoch), C5
4. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo-Sauber C38-Ferrari, 1:17,762 (Mittwoch), C5
5. Daniel Ricciardo (AUS), Renault R.S.19, 1:17,785 (Donnerstag), C5
6. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes-Benz W10 EQ Power+, 1:17,857 (Donnerstag), C5
7. Lewis Hamilton (GB), Mercedes-Benz W10 EQ Power+, 1:17,977 (Donnerstag), C4
8. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF90, 1:18,046 (Donnerstag), C3
9. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF90, 1:18,161 (Montag), C3
10. Lando Norris (GB), McLaren MCL34-Renault, 1:18,431 (Donnerstag), C4
11. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo-Sauber C38-Ferrari, 1:18,511 (Donnerstag), C3
12. Carlos Sainz (E), McLaren MCL34-Renault, 1:18,558 (Montag), C4
13. Romain Grosjean (F), Haas VF-19-Ferrari, 1:18,563 (Donnerstag), C3
14. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-19-Ferrari, 1:18,720 (Donnerstag), C3
15. Pierre Gasly (F), Red Bull Racing RB15-Honda, 1:18,780 (Donnerstag), C3
16. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB15-Honda, 1:18,787 (Mittwoch), C3
17. Pietro Fittipaldi (BR), Haas VF-19-Ferrari, 1:19,249 (Mittwoch), C4
18. Lance Stroll (CDN), Racing Point RP19-Mercedes, 1:19,664 (Donnerstag), C2
19. Sergio Pérez (MEX), Racing Point RP19-Mercedes, 1:19,944 (Montag), C3
20. George Russell (GB), Williams FW42-Mercedes, 1:20,997 (Donnerstag), C3
21. Robert Kubica (PL), Williams FW42-Mercedes, 1:21,542 (Donnerstag), C2

Laufleistung Woche 1: Runden und Kilometer

Fahrer
1. Lewis Hamilton (Mercedes): 307 Runden/1429 Kilometer
2. Valtteri Bottas (Mercedes): 303/1410
Sebastian Vettel (Ferrari): 303/1410
4. Charles Leclerc (Ferrari): 295/1373
5. Alexander Albon (Toro Rosso): 268/1247
6. Antonio Giovinazzi (Alfa Romeo-Sauber): 255/1187
7. Kimi Räikkönen (Alfa Romeo-Sauber): 252/1173
8. Nico Hülkenberg (Renault): 247/1149
9. Pierre Gasly (Red Bull Racing): 238/1107
10. Max Verstappen (Red Bull Racing): 237/1103
11. Lando Norris (McLaren): 236/1098
12. Daniil Kvyat (Toro Rosso): 214/996
13. Romain Grosjean (Haas): 198/921
14. Daniel Ricciardo (Renault): 186/865
15. Carlos Sainz (McLaren): 186/865
16. Lance Stroll (Racing Point): 151/702
17. Kevin Magnussen (Haas): 124/577
18. Sergio Pérez (Racing Point): 97/451
19. Pietro Fittipaldi (Haas): 61/283
20. Robert Kubica (Williams): 48/223
21. George Russell (Williams): 40/186

Teams
1. Mercedes: 610/2840
2. Ferrari: 598/2784
3. Alfa Romeo-Sauber: 507/2360
4. Toro Rosso: 482/2244
5. Red Bull Racing: 475/2211
6. McLaren: 445/2071
7. Renault: 433/2016
8. Haas: 383/1783
9. Racing Point: 248/1154
10. Williams: 88/410

Motoren
1. Ferrari (Ferrari, Haas, Alfa Romeo-Sauber): 1488/6927
2. Honda (Red Bull Racing, Toro Rosso): 957/4455
3. Mercedes (Mercedes, Racing Point, Williams): 946/4404
4. Renault (Renault, McLaren): 878/4087

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