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Niki Lauda-Arzt Dr. Walter Klepetko zur Todesursache

Von Vanessa Georgoulas
Für viele Fans kam der Tod der GP-Legende Niki Lauda unerwartet. Nicht so für sein Ärzteteam Arzt Dr. Walter Klepetko offenbarte im ORF-Interview: «Wir waren nicht überrascht, denn das hat sich angekündigt.»

Der Tod von Niki Lauda zeichnete sich in den letzten Wochen ab, wie Dr. Walter Klepetko in einer Sondersendung des ORF verriet. Der Chef der Thorax-Chirurgie des AKH Wien, dessen Team die Lungentransplantation bei der GP-Ikone durchgeführt hat, erzählte: «Ich darf sagen, wir sind alle betroffen darüber, Herrn Lauda verloren zu haben. Wir waren aber nicht überrascht, denn das hat sich schon einige Zeit angekündigt, dass alle unsere – und vor allem auch seine – Bemühungen leider nicht zu dem Ziel geführt haben, ihm die Lebensqualität zurückzubringen, die er früher gehabt hatte. So gesehen war es nicht überraschend.»

Und Dr. Klepetko fügte an: «Es war ein sehr schöner Erfolg, ihn damals aus einer fast unlösbaren Situation mit der Transplantation wieder herauszubekommen. Das Langzeitziel war in Frage gestellt und wie es sich dann herausgestellt hat, hat uns das bisschen Glück dann gefehlt, ihn eine wirklich längere Zeit in einen guten Zustand zu bringen.»

Bereits zu Jahresbeginn verschlechterte sich Laudas Zustand, wie der Arzt berichtete: «Die letzte Runde, die er gefahren ist, war leider nur eine Runde nur in den Spitälern. Abgezeichnet hatte es sich eigentlich mit Jahresbeginn. Bis dahin waren wir gut unterwegs. Es ist ja bekannt, dass er seinen Weihnachtsurlaub auf Ibiza verbracht hat, als für seine Verhältnisse die Mobilität wieder gewonnen hatte, und wir haben uns wirklich gefreut. Doch dann hat er eine Grippeinfektion bekommen, und diese hat ihn so zurückgeworfen, dass wir von da an immer wieder Probleme hatten.»

«Einmal war es diese Sorge und dann wieder jene. Und immer, wenn wir geglaubt haben, jetzt haben wir es geschafft, jetzt wir sind über dem Grat und wir kommen auf die Sonnenseite, sind wir wieder ein bisschen zurückgerutscht. Der Niki war ein extrem zäher Mensch, er war voll dabei, aber trotz seines Einsatzes und des Einsatzes der Leute, die ihn betreut haben, ist es am Ende nicht gelungen, und man muss dann sowas auch annehmen», seufzte Dr. Klepetko.

Die letzten Tage verbrachte Lauda in einer Schweizer Klinik, die eng mit dem Ärzteteam aus Wien zusammengearbeitet hat. Am Ende wurde er ins Unispital Zürich überwiesen, wo er schliesslich verstarb. «Wir haben etwa im März dieses Jahres gemeinsam mit der Familie die Entscheidung getroffen, dass Herr Lauda in ein Reha-Zentrum in die Schweiz geht, und dieses haben wir uns vorher genau angeschaut. Wir hatten einen sehr engen Kontakt mit den dortigen Kollegen, es war regelmässig jemand aus meinem Team dort, um vor Ort zu schauen, ob die Dinge richtig laufen. Das alles hat wirklich gut funktioniert, doch trotzdem, es hat nicht gereicht, dass Niki wieder zur alten Stärke zurückgefunden hat. Und letztlich gab es in den letzten zwei, drei Wochen klare Rückschritte, die schon gezeigt haben – jetzt haben wir nichts mehr, was wir noch einbringen können, jetzt haben wir nichts mehr, um es ins Positive zu bringen», schilderte der Chirurg.

Und wie ist Dr. Klepetkos Aussage zu verstehen, es gäbe keine Todesursache? «Na ja, ich wurde gefragt, was eigentlich die Todesursache ist. Letztlich ist es eine Überforderung des Körpers auf allen Fronten. Wenn sowas so weit geht, gibt es Probleme da und dort, das Eine greift in das Andere und man kann nicht sagen, dies oder jenes ist die Ursache. Ich kann nur sagen, die Lunge hat bis knapp vor Schluss hervorragend funktioniert. Niki wurde während dieser ganzen Zeit seit der Transplantation nie beatmet. Aber die Vielzahl der Probleme, die aufgetreten sind, waren dann einfach zu viel.»

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